Wenn er nicht kommt...dann muß man eben hin!
Am 25.12. weckte mich ein Mail aus meinen winterlichen Weihnachtsträumen. Etwas von Amsterdam stand dort.....morgen ganz früh....!! Denkste.....ich werde den Teufel tun und am zweiten Weihnachtsfeiertag in aller Herrgottsfrühe aus dem Bette fallen! Ein paar Buchstaben und Zahlen in dem Text klingelten jedoch den Spotter in mir wach und der mußte dann die Faulheit überzeugen. Das ist schwer....... Nach zwanzig Minuten Gerangel und hin und her stand dann fest: Gut, machen wir. Nichts mit ausschlafen, nichts mit Frühstücken und wieder ins Bett verschwinden. Stattdessen um 3.30 Uhr (!) aufstehen und um 4.30 Uhr losfahren.

„Bin ich bescheuert?“ kam der fragende Blick einer völlig verpennten Fremden im Spiegel, der ich am Morgen die Zähne putzte....... dann ging es ab nach Amsterdam. Da man ja nun mal dort war, wurde der morgendliche Nebel an der Polderbaan ignoriert und fotografiert, was das Zeug hielt. Die Bezeichnung, welche mein Spotterherz geweckt hatte, bezeichnet ein Fluggerät, welches sich den ganzen Vormittag nicht blicken ließ.

Erst sollte es um zehn, dann um zwölf, dann um zwei kommen, man kennt ja die stille Post an den Plätzen....dann erst um vier, um sechs.....wenigstens wußten wir seit Mittag genau, auf welcher Bahn jene Maschine landen sollte. In AMS ist das ja schon sehr viel wert! Ein wenig Nahrung beim „goldenen M“ reindrücken und wieder an die Piste.

Das Licht machte sich gegen vier vom Acker....wir nicht! Es wurde kalt und die Müdigkeit mit der Aussicht auf noch ca vier Stunden Fahrt wollte auch beachtet werden. Da die Centerbaan ja nicht gerade zugänglich ist und ETA mittlerweile auf 18°° Uhr war, stellten wir uns in den Anflug und machten im Auto ein Nickerchen. Einer mußte aber immer aufpassen, denn die Bahnbefeuerung war aus, die Bahn seit Stunden nicht in Betrieb. Wenn die Lichter angingen, das war klar, wäre äußerste Spannung angesagt, denn hier sollte sie landen...

Der Platz im Anflug, wo sonst sechs/sieben Autos stehen, war mächtig gefüllt. Autos, Menschen, Hin- und Hergelaufe......der ganze Feldweg und die Straße waren vollgeparkt, das war neu. Halb Amsterdam stand im Anflug zur Centerbaan und wer dieses nach meinen Erfahrungen äußerst freundliche, nette Volk kennt, der kann sich vorstellen, daß dort so eine Art Jahrmarktstimmung war. Es fehlte wirklich nur der Glühweinstand und eine Wurstbude, vielleicht noch ein kleiner Coffeshop?


Dann, gegen zwanzig vor sieben endlich die ersehnte Erleuchtung. Die Bahnbefeuerung. Ein Spotter murmelte uns zu, ETA 19.20 Uhr. Die Aufregung wuchs ständig, als Erstes landete eine 747 und dann noch diverse andere große und kleine Kisten. Da die Wolken sehr tief und dicht waren, konnte man die anfliegenden Kisten weder sehen noch hören, bis sie aus der Brühe plötzlich hervorkamen und schon sehr nahe waren. Fies.... dann die Nachricht, daß es einer der nächsten Anflüge sein sollte.....mächtiges Herzklopfen. Keiner von uns hatte sie je live gesehen oder gehört. Die Dunkelheit war so überzeugend, daß die Kameras gleich im Wagen blieben.

Und dann tauchten wieder Lichter auf, ein Aufschrei ging über den Platz, Gejole und Jubel......ein mächtiges Flugzeug näherte sich mächtig laut. Da war sie tatsächlich: Das größte Flugzeug der Welt, die AN-225 Mriya flog direkt über unsere Köpfe!!! Ein WAHNSINN!!!!!! Man sah von unten im Blitz des Lauflichtes nur Räder ohne Ende. Und dann war sie im Licht der Bahnbefeuerung klasse zu sehen. Die sechs Triebwerke, das Doppelleitwerk mit Flashlights.........das war Weihnachten 2007 für Spotter!!!




Es hat einen sehr nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen. Geschenke müssen auch nicht immer verpackt sein......

Danke lieber Weihnachtsmann!!!

Danke Spottico!!!!

