RB Hamburg Airport (Flughafen)

[Excelsior]

Hallo!

Da ich beruflich mit Qualitätsmessung im touristischen Bereich zu tun habe, habe ich mir einmal den Spaß gemacht und einen kurzen Testbericht über die neue S-Bahnverbindung und den veränderten Check-in-Bereich am Flughafen verfasst. Ich hoffe, es gefällt der Leserschaft!

Klein-Flottbek/Anfahrt HAM
Zugteilungen sind gerade bei Zügen zu Flughäfen aufgrund des hohen Anteils von Gelegenheitsreisenden immer ein wenig problematisch, man hat dies in Hamburg jedoch recht gut gelöst, deutlich besser als in anderen Städten.

Die Information am Bahnsteig meines „Heimatbahnhofs“ ist klar, verständlich und mehrsprachig. Auch der Zielanzeiger am Zug lässt hier keine Fragen offen, statt des alternierenden Blinkens in anderen Städten steht hier klar „Airport/Ohlsdf.“ – deutlich klarer als z.B. in München. Bei der Einfahrt in Altona, am Hbf. und in Ohlsdorf erfolgen deutsch- und englischsprachige Hinweise auf die Zugteilung. Zweifellos eine gute Idee ist die blaue Kennzeichnung der Bahnsteigoberfläche am Hbf. Vielleicht wäre dies auch in Altona eine Überlegung wert.

S Hamburg Airport/Flughafen
In der Tat wirkt die Bezeichnung „Hamburg Airport/Flughafen“ vor Ort auf mich etwas hölzern, aber ich möchte die Diskussion darüber hier nicht erneut entfachen... Die Beschilderung zu den Terminals ist klar und leicht zu erkennen, sofern man der lateinischen Schrift mächtig ist dürfte es keine Probleme geben! Die Zuwegung zum Terminal ist barrierefrei, es gibt Rolltreppen und für das ganz große Gepäck stehen Fahrstühle zur Verfügung – das ist leider nicht selbstverständlich. Die Station ist hell, sauber und wirkt vertrauenerweckend, gerade für ankommende Reisende ein wichtiger Punkt.

Weg zum Check-in
Ich flog wie meistens von Terminal 2 und folgte der Beschilderung. Hierbei gab es keine Probleme und ich war mir stets sicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Etwas kompliziert war es dann beim Check-in, da ich, die ganze Zeit mit einem Kunden telefonierend, mich direkt dorthin begab, ohne meinen (boardcasegroßen) Koffer vorher einzuchecken. Bei einer hübschen, aber reichlich missmutigen Dame (Flughafenangestellte) erkundigte ich mich dann nach dem Check-in für aufzugebendes Gepäck. So missmutig sie war, so wenig kenntnisreich war sie auch, wo man das Gepäck bei SWISS eincheckt konnte sie mir nicht sagen – nicht gerade ein Aushängeschild für unsere Stadt!

So machte ich mich zunächst auf den Weg in die gewohnte Halle, wo ich dann auch meinen Koffer loswurde, nicht ohne den freundlichen Kommentar, dass es langsam Zeit für mich würde... Also wieder zurück zum zentralen Check-in, erneut in der (recht kurzen) Schlange eingereiht und eingecheckt. Dies ging problemlos und freundlich wie immer in HAM – hier mal ein Kompliment an die Damen und Herren dort, vielleicht liest ja hier jemand mit!

Shopping Mall
Vielleicht lag es am Zeitdruck, doch das Wenige was ich gesehen habe ist noch immer weit vom Angebot anderer Flughäfen entfernt. Für HAM ist das sicher klasse, doch hier haben die HAM-Werbung und die Jubelmeldungen des Abendblatts doch ein wenig übertrieben. Nicht, dass ich gleich Verhältnisse wie in DXB erwartet hätte, doch die Pressekampagne klang ja schon fast danach...

Fazit
Im Vergleich zur früheren Vorfahrt mit dem Taxi oder dem Parken im P... (das runde Parkhaus neben T2) sind die Wege weiter geworden. Ferner fehlten mir (zunächst!) die kostenlosen Zeitungen. Diese liegen allerdings noch immer am alten Platz, schön für Stammkunden, schlecht für Fluggäste aus fremden Regionen. Entsprechend hoch waren auch die Stapel...

Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich durch die S-Bahn-Anbindung die Situation für die Reisenden erheblich verbessert hat und Hamburg hier ein gutes Konzept bietet – besser als in vielen anderen Städten. Kritisch sehe ich lediglich das Konzept mit dem zentralen Check in, denn so werden die recht langen Wege (Gate A40 etc, B Gates) noch länger. Gerade bei den derzeitigen Temperaturen kann dies schon gehörig auf die Nerven gehen! Ferner bin ich mir sehr sicher, dass es spätestens zum Beginn der Sommerferien erhebliche Komplikationen zwischen rechtzeitig eincheckenden Touris und auf den letzten Drücker ankommenden Vielfliegern geben wird. Schon heute (Mittwoch, 7. Januar, also einer der touristisch ganz toten Tage in einer touristisch ganz toten Jahreszeit) kam es zu Wartezeiten, obwohl die Mehrzahl der Counter dort geöffnet war).

Beste Grüße aus Wien

Marcus