Waren es in Istanbul fast ausschließlich die Linienflieger die einen vor die Linse kamen, bot Antalya ein wunderbares Kontrastprogramm. Vor allem, wenn man vor rund 27 Jahren das letzte mal dort war...
Während ich bei meinem Erstbesuch noch mit einer recht edel ausgestatteten Caravelle der Istanbul Airlines (aber ebenfalls ex IST) einflog, erfolgte heuer der Transport mit einem extrem eng bestuhlten Airbus der Onur Air. Dafür hatte ich mir zum Ausgleich für die jetzige Reise ein kleines Hotel in Lara (unweit des Flugplatzes) ausgesucht, wo es damals nichts als verwildertes Buschland gab. Überhaupt: Ich war ein wenig geschockt, was über die Jahre aus dem kleinen Provinznest Antalya geworden ist. Die Einwohnerzahl hat sich mit aktuell ca. 2,2 Mio Menschen zwischenzeitlich rund verzehnfacht. Und dort wo damals noch Schildkröten über die schmale und kaum befahrene Küstenstrasse wanderten, stehen heute Apartementhäuser dicht an dicht. Die Kleinstadt Antalya ist mit dem Fischerdorf Lara (und weiteren umliegenden Dörfern) zu einer handfesten Metropole gewachsen. Hätte ich nicht dieses seltsame Hobby und gäbe es nicht passend dazu diesen Flugplatz; ich würde dort ums verrecken keinen Urlaub verbringen wollen.
Aber was dem einen Leid, ist dem anderen Freud (oder wie war das?)! Pauschaltouristen, vorrangig aus der Mitte, dem Norden und dem Osten Europas, scheint es offensichtlich schon zu genügen, wenn sie ihre von der Sonne verbrannten Körper über Wochen ab und zu mal in salziges Wasser tauchen können und dafür nicht all zu viel bezahlen müssen. Und in der Tat ist das Angebot für Unterkunft und Verpflegung üppig (und entsprechend preiswert). Den Wandel der Zeit muss ich - wenn auch mit etwas Wehmut - hinnehmen. Aber die Vorteile nehme ich dann auch ungeniert mit...

Um die recht weit verstreuten Fotopositionen gewaltlos erreichen zu können, mietete ich mir für 25€ pro Tag ein Moped. Für gleiches Geld bekommt man zwar fast schon einen Mietwagen, jedoch ist man mit dem Moped flexibler und hat keinerlei Parkplatzprobleme. Und obendrein macht es mir persönlich auch mehr Spaß.
Etwas langweilig an Antalya ist die Tatsache, dass man dort „von außen“ praktisch nur Boden-Luft-Aufnahmen machen kann. Als Ausnahme sei die Bauruine erwähnt, von der aus man auch auf Ostbahn klicken kann. Sie befindet sich aber auf privatem Gelände und es soll dort in letzter Zeit immer mal wieder Wachpersonal mit Zähne fletschenden Vierbeinern patroullieren. Für mich also keine Option.
Ein Ärgernis ist auch der schwer berechenbare Wechsel der Start- bzw. Landebahn. Noch eine Woche vor meinem Aufenthalt wurde auf der einen Bahn praktisch nur gelandet und auf der anderen gestartet. Der Richtungswechsel erfolgte gegen 10 Uhr. Ein solches Glück war mir leider nicht beschieden denn seit wenigen Tagen wurde im Verhältnis 50/50 munter hin und her gewechselt. Und das ohne jede Logik. Da machte es wenig Sinn einen Morgen an der 18C und den nächsten an der 18R zu verbringen. Im Gegenteil. Was den einen Tag links landete, kam den nächsten tag rechts. Letztlich war es gut so, dass ich mich am Morgen ausschließlich für die 18C entschied. Lediglich Windrose und Orenair sind mir dabei sehenden Auges durch die Lappen gegangen.
Folglich: ein abwechslungsreiches Programm mit wenig abwechslungsreichen Perspektiven. Bilder vom Condor-Wurmbefall und dem ganzen anderen Gedöns, was man auch daheim reichlich knipsen kann, erspare ich uns. Es ist – wie ich finde - trotzdem noch einiges zusammengekommen (querbeet und ohne chronologische Abfolge)...

EI-ETL at Antalya
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SP-TVZ at Antalya
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VQ-BRX at Antalya
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VP-BLV at Antalya
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ER-AXP at Antalya
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VQ-BPT at Antalya
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EI-UNA at Antalya
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D-ASXL at Antalya
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VQ-BUD at Antalya
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UR-GEB at Antalya
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EI-XLD at Antalya
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VQ-BOD at Antalya
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VP-BAI at Antalya
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VQ-BSX at Antalya
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SP-HAC at Antalya
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PH-TFC at Antalya
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P4-OAS at Antalya
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TC-TJS at Antalya
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TC-TJJ at Antalya
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ES-SAK at Antalya
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TC-SBP at Antalya
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D-ASXO at Antalya
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D-ASTD at Antalya
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UP-B5702 at Antalya
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VP-BPY at Antalya
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UR-UTP at Antalya
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EI-EEA at Antalya
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YL-LCA at Antalya
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Kaum Beachtung finden in der Einschlägigen Spotterliteratur die auch recht zahlreichen Möglichkeiten für Takeoff-Schüsse. Wenn man von den Domesticfliegern (THY, Onur, Atlas und tw. Pegasus) absieht, geht das meiste recht flach raus. Besonders interessant erschien mir diese Variante unmittelbar nach dem Richtungswechsel von 18 auf 36 am zeitigen Vormittag, wenn man für die knappe Stunde bis zur „Lichttoten Zeit“ nicht extra mehr zum anderen Ende des Airports wechseln möchte.

VQ-BSX at Antalya
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EI-EUZ at Antalya
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UR-PSL at Antalya
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EW-437PA at Antalya
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EI-FSB at Antalya
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OK-TVW at Antalya
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YR-TIB at Antalya
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EI-DUD at Antalya
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TC-OBJ at Antalya
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TC-CPN at Antalya
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TC-YAH at Antalya
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VP-BVP at Antalya
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JY-AYI at Antalya
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SX-BHT at Antalya
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VQ-BTR at Antalya
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YU-AND at Antalya
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VQ-BDO at Antalya
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VQ-BVY at Antalya
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VQ-BSM at Antalya
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Ärger mit der Polizei hatte ich übrigens auch. Und zwar an der Abendposition zum 18C Anflug (an allen anderen Stellen nicht). Ein Wagen fuhr mit Blaulicht und Sirene vor. Ihm entsprangen drei Mann jeweils mit der rechten Hand am Colt. Eine unangenehme Situation, zumal keiner der Herren in Uniform der englischen oder deutschen Sprache mächtig war...
Nachdem ich gründlichst durchsucht und mein Pass, die Moped-Papiere, die Kartenskizzen aus google und das mitgeführte Schreiben der Stadtverwaltung Istanbul abfotografiert wurden, entspannte sich die Situation etwas. Man stellte wohl fest, dass von mir keine unmittelbare Gefahr ausging. Zudem gesellte sich aus dem Kreise der inzwischen zahlreichen Schaulustigen eine nette ältere Dame zu uns, die ganz gutes Deutsch sprach und sich bereit erklärte zu übersetzen.
Aus dem folgenden Gespräch ergab sich, dass es wohl einzelne Anwohner gibt, die sich durch die Flugzeugfotografen gestört fühlen. Zudem seien die Stichstrassen in die Plantagen samt und sonders Privat, auch wenn dies nicht offensichtlich sei. Ich zeigte für die Sache Verständnis. Zumal das permanente hin und her gegurke zwischen den Bahnen einiger besonders eifriger Kollegen (teilweise mit erheblicher Eile im Nacken) bei der ortsansässigen Bevölkerung tatsächlich nicht überall auf Gegenliebe stoßen dürfte. (Wer sich da jetzt angesprochen fühlen sollte kann ja mal versuchen, seine Hummeln im Hintern etwas zu zähmen...).
Wie auch immer; der offenkundig ranghöchste Sheriff erklärte mir, dass ich von den befestigten Durchgangsstrassen, auch direkt am Flughafenzaun, nach Herzenslust fotografieren dürfe. Nur die Stichstrassen seien tabu. Sprach’s, reichte mir zum Abschied die Hand und stieg mit seinen Kollegen ins Auto. Nachdem ich mich bei der alten Dame fürs übersetzen bedankt hatte und sie bat dem anonymen Anrufer (falls doch bekannt) meine Entschuldigung auszurichten, setzte ich brav meinen Helm auf und fuhr dem Polizeiwagen folgend zurück zur Hauptstrasse. Dabei prägte ich mir das Kennzeichen des Autos ein; wer weiß wofür das noch mal gut sein kann...
Nachdem ich mir im nahen Kiosk erst mal ein paar kühle Drinks besorgte, machte ich mir konkrete Gedanken dazu, wie ernst es der Sheriff wohl meinte mit dem fotografieren direkt am Flughafenzaun. Schriftlich hatte ich ja nichts in den Händen, aber immerhin die Buchstaben und Zahlen des Polizei-Nummernschildes. Ich nahm all meinen Mut zusammen, beschloss die Probe aufs Exempel zu machen und bezog in unmittelbarer Nähe zu einem bemannten Wachturm Position. Der Winkel zu den Flugzeugen war zwar unterirdisch, aber jetzt wollte ich es wissen. Trotz eines Wolkenfeldes ballerte ich so offensichtlich wie möglich auf alles was da angeflogen kam. Fast eine Stunde lang! Und tatsächlich nahm niemand Anstoß daran.
Damit die Aktion nicht völlig umsonst war, hier wenigstens ein Beispielbild für die schlechte Perspektive...

F-HJUL at Antalya
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Den 3. und letzten Teil gibt’s dann – abhängig vom Wetter - bei nächster Gelegenheit...