
Hallo,
wie die Zeit vergeht. Nun ist meine „Nordtour“ schon wieder ein reichliches halbes Jahr vorbei. Also wird es nun mal Zeit, euch ein paar Eindrücke zu zeigen.
Nachdem es im letzten Jahr keinen „Sommerurlaub“ geben sollte, begannen schon im Frühjahr 2012 die Planungen für den einen Urlaub im September. Lange tappten wir im Dunklen. Sollte es ein Badeurlaub mit Ausflügen sein oder doch eher eine Städtereise. Für mich selber war relativ schnell klar, dass ich eine Städtereise bevorzuge. Aber nun die Frage der Fragen...wohin? Dank ein paar Artikeln zur Flottenausrichtung von SAS kam ich doch schneller als erwartet zu einem Ergebnis. Kopenhagen! In erster Linie ging es mir um einen (wahrscheinlich letzten) Flug mit der MD-80-Reihe. Also begannen die konkreten Planungen. Um meine Eltern „überzeugen“ zu können, baute ich eine Kombination mit Hamburg ein. Da wir Hamburg sehr lieb gewonnen haben, wurde der Plan akzeptiert.
Als alles unter Dach und Fach war, begann erst mal das Hoffen und Bangen....wird auch wirklich eine MD fliegen? Oder vielleicht doch auf eine CRJ9 oder A319 umgestellt? Jede Woche seit der Buchung vergewisserte ich mich, dass noch eine MD-80 geplant war.
Kurz nach meiner Semesterprüfung (rund eineinhalb Monate vor Reisebeginn) begann ich, mit der intensiven Vorbereitung - was ist sehenswert, was ist wo wie erreichbar usw.
Schnell stellte sich heraus, dass Kopenhagen nicht nur wg. der guten alten Flieger eine Reise Wert ist. Ihr werdet auch sehen, wieso, weshalb, warum. Lasst euch überraschen.
Reiseverlauf:
07.09.12 SK 1666 MUC-CPH 13:15-14:30 01:45
12.09.12 SK 0649 CPH-HAM 14:25-15:15 00:50 (operated by Cimber Air)
17.09.12 AB 6307 HAM-MUC 16:25-17:40 01:15
Am Donnerstag vor dem Abflug habe ich gleich vom Internet-Check-In gebraucht gemacht und die Sitzplätze reserviert. Was für ein Wunder, ich versuchte so weit wie möglich hinten zu sitzen. Mein Platz sollte schließlich Nr. 26 F sein.
Freitag, 07.09.2012
Freitag nach dem Frühstück hieß es, ab zum Flughafen. Durch den Streik des Kabinenpersonals bei LH war der Andrang relativ überschaubar. Keine Wartezeiten am Check-In. Wir hatten buchstäblich die Qual der Wahl, wo wir unser Gepäck abgeben können.
Pünktlich erreichte unsere SAS-Maschine die Parkposition. Heute sollte es also mit der SE-DIK (Taufname Stenkil Viking )nach CPH gehen. Die Maschine wurde im Februar 1989 eingeflottet. Das Boarding verzögerte sich ein bisschen, sodass wir ein paar Minuten später, um 13:20 unsere Parkposition verließen. Die Flugzeit wurde mit rund 1 Std. 15 Minuten kalkuliert.


Die MD-82 war in einem relativ guten Zustand. Ich fand die Sitze sehr bequem. Nur der Sitzabstand war ein wenig dürftig. Aber für den kurzen Flug, sollte dies kein Problem darstellen.
Um 13:30 heulten die Triebwerke auf und es ging los. Take off.....


Der Flug verlief sehr ruhig. Die Kabinenbesatzung war wirklich sehr nett. Während die Besatzungen bei allen dt. Airlines mit denen ich geflogen bin, stets sehr ordentlich gekleidet waren, wirkte die SAS-Besatzung ein wenig „zerzaust“. Der Service bestand aus Tee oder Kaffee und der Rest war kostenpflichtig.
Kaum über der Ostsee erhielten die Passagiere die Information, dass wir ein paar Schleifen fliegen dürfen, da in Kopenhagen momentan viel los ist. Tja, da gab es eben gleich einen Rundflug inklusive. :=)



Vorbei an Malmö und der Öresundbrücke erreichten wir den Kopenhagener Flughafen Kastrup um 14:56 auf der Landebahn 30.



Bemerkenswert war auch die Verteilung der Durchsagen - z.B. kamen die Durchsagen „wir zeigen Ihnen nun unsere Sicherheitsbestimmungen....schnallen Sie sich bitte nun an...., wir beginnen nun mit den Anflug und dürfen Sie daher bitten die Waschräume nicht mehr aufzusuchen etc.“ alle aus dem Cockpit.
Natürlich war mein großes Anliegen, das Cockpit nach der Landung zu besuchen. Die Chef-Flugbegleiterin sagte, dass dies natürlich kein Problem sei. Nach den ersten „paar Fotos“ vom Cockpit bat mich die Flugbegleiterin nun auf den „Chef-Sessel“ platz zu nehmen. Wie bitte? Ich darf mich hinsetzten? Ich dachte ich träume. Für mich war dies die erste Gelegenheit mich mal in ein Cockpit eines aktiven Flugzeuges zu setzen. Wow....! Es hat eine Zeit lang gebraucht bis ich dies wirklich begriffen und realisiert habe.

Vom Airport Kastrup führt eine Voll-Automatik-Metro in die City. Nach rund 15 Minuten erreichten wir Kongens Nytorv und stiegen dort auf den Bus um.
Wenige Minuten später waren wir im First Hotel Esplanaden. „I am sorry, our Hotel is overbooked“....was für eine Begrüßung. Natürlich hielt sich unsere Begeisterung über diesen Umstand in Grenzen. Aber die Damen von der Rezeption teilte uns gleich mit, dass wir wenige hundert Meter weiter im Schwesterhotel untergebracht werden würden.
Okay....also ging es mit dem Taxi zum „Fist Hotel Osterport“. An sich machte dieses Hotel auf den ersten Blick einen guten Eindruck. Die Betonung liegt auf „den ersten Blick“. Zimmertür auf und der Schock saß tief. Das Zimmer liegt direkt neben den Bahnschienen in der dritten Etage. Aller paar Sekunden „donnern“ S-Bahnen, Regional -u. Fernverkehrszüge vorbei. Die Akustik war nicht mal das Problem. Aber die Vibrationen durch die Züge war einfach nicht akzeptabel. Natürlich ging ich gleich zur Rezeption und habe mit meinem Englisch versucht zu erklären, dass wir ein anderes Zimmer auf der anderen Seite haben wollen. Die Antwort war echt super -> sinngemäß „Tut mir leid, die Zimmer auf der anderen Seiten entsprechen nicht der gebuchten Kategorie!“. Wie bitte? Ich kann mich nicht erinnern eine Unterkunft direkt am Gleis gebucht zu haben. Darauf hin gab es nur ein Schulterzucken. Da das Hotel über einen Reiseveranstalter gebucht wurde, haben wir unser Reisebüro kontaktiert und die haben sich um alles weitere gekümmert. Sowohl das Reisebüro als auch der Veranstalter konnte die Hotelkette nicht erreichen. Somit erhielten wir eine Ersatzunterkunft, die wir aber erst am Folgetag beziehen konnten (dazu später mehr). Unterm Strich, haben wir am ersten Tag durch das ganze Hin- und Her nichts mehr von der Stadt erlebt. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, dass wir alle „äußerst gut geschlafen“ haben. Ach ja, Ohrstöpsel gehören bei diesem Hotel zur Standardausstattung.
Fortsetzung folgt in den nächsten Minuten ^^