"Unser" Fernsehturm
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"Unser" Fernsehturm
Als gebürtiger Hamburger ist mir der Fernsehturm schon in frühester Kindheit ans Herz gewachsen. Egal ob von Süden von der A7 oder vom Nordosten via A1: der Fernsehturm war als einer der ersten Bauwerke bei guter Sicht zu erkennen oder bei klarer Nacht glimmte die Flugwarnbefeuerung und einst war der Turm auch elegant angestrahlt, u.a. mit einem Scheinwerferkranz, der sich zwischen den beiden Körben am Schaft befand und die Unterseite der größeren Betriebskanzel anstrahlte. Bis Mitte der 1990er war es für mich Standard, an meinem Geburtstag abends mit Familie dort zu essen und Hamburg von oben anzuschauen. Einmal erlebten wir bei einem solchen Abendessen das Heranziehen einer Gewitterfront – was für ein Spektakel! Bei Durchzug eines Gewitters sank die Sicht auf Null. Der Fernsehturm fügt sich meiner Ansicht nach wunderbar in die Silhouette Hamburg ein, ergänzt sehr schön die von Kirchtürmen dominierte Skyline und wird erfreulicherweise nicht von irgendwelchen nahe stehenden Wolkenkratzern erdrückt.
Der „Förderverein Hamburger Fernsehturm“ setzt sich nun für eine Wiedereröffnung des Bauwerks für Besucher ein. Hier kann man deren Internetauftritt besuchen:
http://www.hamburgerfernsehturm.de/" target="_blank
Es ist meiner Ansicht im Grunde sehr schade, dass für diverse andere Projekte mittlerweile Unsummen an Steuergeldern ausgegeben werden, aber der Heinrich-Hertz-Turm seit Jahren nicht mehr besucht werden kann. Die technischen und finanziellen Hürden für eine Wiedereröffnung sind aus mehrheitlicher Sicht nicht so groß, dass es nicht möglich wäre. Das Puzzle vervollständigt sich aber u.a. dadurch, dass diverse Fernsehtürme in Deutschland nicht mehr für den Publikumsverkehr zugänglich sind - über die (Hinter-)Gründe gehe ich hier bewusst nicht ein. Dabei war und ist es für mich als Tourist immer einer der ersten Vorhaben in einer Stadt, einen verfügbaren Fernsehturm zu besuchen.
Unabhängig davon gibt es verstörende Meldungen über die verbleibende Lebensdauer des Turms von nur noch 30 bis 35 Jahren. Was ist an diesen Meldungen dran? Wie verhält es sich beim Prototypen, dem Stuttgarter Fernsehturm, der mittlerweile unter Denkmalschutz steht und bei anderen Fernsehtürmen in Deutschland? In Großbritannien wurden einige Fernsehtürme/Fernmeldetürme ähnlich unter Denkmalschutz gestellt und Sorge dafür getragen, dass deren Erhaltung gesichert ist. Wäre es nicht angemessen, den Fernsehturm als herausragendes Bauwerk Hamburgs ebenfalls einem „Denkmalschutzstatus“ zu geben – das Mindestalter hat er doch schon erreicht? Der Turm wurde ja Mitte der 1980er mit einem Schutzanstrich (wegen der damaligen Hafenluft) versehen, er war mal nüchtern grau (hatte auch was!). Welch ein Pflegaufwand wäre notwendig, den Turm so zu erhalten, wie es bei anderen Bauwerken umgesetzt wird?
Ganz bestimmte Landmarken sind ja schon in Hamburg verschwunden...
Ich empfand unabhängig davon schon „seltsam“, dass man den sehr großen Schornstein des Erdgaskraftwerks Moorburg sprengte. Dieses Kraftwerk war ein Hingucker schon aus großer Distanz und es gehörte für meinen Geschmack zu den „schönen Kraftwerken“. Hätte man nicht zumindest den Schornstein nicht stehen lassen können und dann das neue Kraftwerk herum bauen können? Der Schornstein war ein schöner Orientierungspunkt und hatte durch seine Höhe eine dominierende Wirkung. Vielleicht erinnern sich auch einige an den für sich genommen einzigartigen Stahlgitterschornstein des ehemaligen Kraftwerks Schilling in der Nähe von Stade. Dieser 220 m hohe Schornstein war ein Wahrzeichen und prägte die Region überaus stark. Zwar wurde damals von einigen versucht, zumindest den Turm zu erhalten oder als Sendeturm zu verwenden, aber der Turm wurde leider abgebaut.
Alles ist Geschmacks- und Ansichtssache, aber vielleicht kann jemand mehr Informationen liefern bzw. hat mehr Sachkenntnis? Euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2011!
Gruss
Der „Förderverein Hamburger Fernsehturm“ setzt sich nun für eine Wiedereröffnung des Bauwerks für Besucher ein. Hier kann man deren Internetauftritt besuchen:
http://www.hamburgerfernsehturm.de/" target="_blank
Es ist meiner Ansicht im Grunde sehr schade, dass für diverse andere Projekte mittlerweile Unsummen an Steuergeldern ausgegeben werden, aber der Heinrich-Hertz-Turm seit Jahren nicht mehr besucht werden kann. Die technischen und finanziellen Hürden für eine Wiedereröffnung sind aus mehrheitlicher Sicht nicht so groß, dass es nicht möglich wäre. Das Puzzle vervollständigt sich aber u.a. dadurch, dass diverse Fernsehtürme in Deutschland nicht mehr für den Publikumsverkehr zugänglich sind - über die (Hinter-)Gründe gehe ich hier bewusst nicht ein. Dabei war und ist es für mich als Tourist immer einer der ersten Vorhaben in einer Stadt, einen verfügbaren Fernsehturm zu besuchen.
Unabhängig davon gibt es verstörende Meldungen über die verbleibende Lebensdauer des Turms von nur noch 30 bis 35 Jahren. Was ist an diesen Meldungen dran? Wie verhält es sich beim Prototypen, dem Stuttgarter Fernsehturm, der mittlerweile unter Denkmalschutz steht und bei anderen Fernsehtürmen in Deutschland? In Großbritannien wurden einige Fernsehtürme/Fernmeldetürme ähnlich unter Denkmalschutz gestellt und Sorge dafür getragen, dass deren Erhaltung gesichert ist. Wäre es nicht angemessen, den Fernsehturm als herausragendes Bauwerk Hamburgs ebenfalls einem „Denkmalschutzstatus“ zu geben – das Mindestalter hat er doch schon erreicht? Der Turm wurde ja Mitte der 1980er mit einem Schutzanstrich (wegen der damaligen Hafenluft) versehen, er war mal nüchtern grau (hatte auch was!). Welch ein Pflegaufwand wäre notwendig, den Turm so zu erhalten, wie es bei anderen Bauwerken umgesetzt wird?
Ganz bestimmte Landmarken sind ja schon in Hamburg verschwunden...
Ich empfand unabhängig davon schon „seltsam“, dass man den sehr großen Schornstein des Erdgaskraftwerks Moorburg sprengte. Dieses Kraftwerk war ein Hingucker schon aus großer Distanz und es gehörte für meinen Geschmack zu den „schönen Kraftwerken“. Hätte man nicht zumindest den Schornstein nicht stehen lassen können und dann das neue Kraftwerk herum bauen können? Der Schornstein war ein schöner Orientierungspunkt und hatte durch seine Höhe eine dominierende Wirkung. Vielleicht erinnern sich auch einige an den für sich genommen einzigartigen Stahlgitterschornstein des ehemaligen Kraftwerks Schilling in der Nähe von Stade. Dieser 220 m hohe Schornstein war ein Wahrzeichen und prägte die Region überaus stark. Zwar wurde damals von einigen versucht, zumindest den Turm zu erhalten oder als Sendeturm zu verwenden, aber der Turm wurde leider abgebaut.
Alles ist Geschmacks- und Ansichtssache, aber vielleicht kann jemand mehr Informationen liefern bzw. hat mehr Sachkenntnis? Euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2011!
Gruss
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Re: "Unser" Fernsehturm
"Hätte man nicht zumindest den Schornstein nicht stehen lassen können und dann das neue Kraftwerk herum bauen können?"
Ich meine natürlich:
"Hätte man nicht zumindest den Schornstein stehen lassen können und dann das neue Kraftwerk herum bauen können?"
Ich meine natürlich:
"Hätte man nicht zumindest den Schornstein stehen lassen können und dann das neue Kraftwerk herum bauen können?"
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Re: "Unser" Fernsehturm
Hier für alle ein Blick auf das ehemalige Kraftwerk Moorburg:
http://www.hamburg-moorburg.de/img/m208.jpg" target="_blank
Und Kraftwerk Schilling:
http://www.ansichtskarten-center.de/web ... 2_gr_1.jpg" target="_blank
Gruss
http://www.hamburg-moorburg.de/img/m208.jpg" target="_blank
Und Kraftwerk Schilling:
http://www.ansichtskarten-center.de/web ... 2_gr_1.jpg" target="_blank
Gruss

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Re: "Unser" Fernsehturm
Danke für den Link und du hast 100% Recht, das es eine Schande ist sich nicht mehr um ihn zu kümmern. Zum Glück weiß ich noch wie es dort oben war und der traumhafte Blick über Hamburg 

Re: "Unser" Fernsehturm
Meinetwegen können die das Ding sprengen. Fernsehtürme sind sowas von out, nicht umsonst machen die Dinger alle zu. Es lockt einfach niemanden mehr hinter dem Ofen hervor, in so einer Touristenfalle bei schlechtem Service zu überteuerten Preisen zu essen bzw. trinken.
Und ja, auch erinnere mich gern an Fernsehturmbesuche in meiner Kindheit zurück. Da stellte man sich gern drei Stunden an, um auf's Wahrzeichen Ostberlins zu kommen...
Und ja, auch erinnere mich gern an Fernsehturmbesuche in meiner Kindheit zurück. Da stellte man sich gern drei Stunden an, um auf's Wahrzeichen Ostberlins zu kommen...
Re: "Unser" Fernsehturm
Kulturbanause, zugereister! 

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Re: "Unser" Fernsehturm
Der Fernsehturm ist Vergangenheit! Der Elbphilharmonie gehört die Zukunft! Schade für alle, die das alte Hamburg lieben, aber so spielt das Leben! Und irgendwie müssen die Steuergelder doch verschwendet werden! LG Detlef
Die Stimme höhnt: Es ist soweit!
Du hörst dich schrein: Nein, noch ist Zeit!
Zum Sterben bist du nie bereit...
...dein Blut gerinnt im Sand
Du hörst dich schrein: Nein, noch ist Zeit!
Zum Sterben bist du nie bereit...
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