Tripreport: Führung im Airbus-Werk Finkenwerder

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Ronaldinho
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Tripreport: Führung im Airbus-Werk Finkenwerder

Beitrag von Ronaldinho »

Hallo Leute,

wie bereits versprochen ein kleiner Bericht zur Werksführung in Finkenwerder am heutigen Vormittag.

Mein Bruder und ich konnten uns einer Gruppe anschliessen, die derzeit noch einen Ausflug macht. Meine Eltern sind dort dabei und haben fürs uns noch die restlichen freien Plätze für die Führung besorgt. So sind wir denen gefolgt und sind dann aber im Anschluss wieder heim gefahren. Fotos gibt es keine, da ja nicht auf dem Werksgelände erlaubt, um noch auf den Deich zu gehen, dafür war es zu bedeckt. Es war zwar trocken, aber recht dunkel.

Um 9 Uhr waren wir in der Nähe des Werftgeländes und sind für die Fahrt in das Gelände in den Bus eingestiegen, mit der die Gruppe unterwegs ist. Kurz nach 9.30 Uhr ging es los. Wir wurden aufgefordert, alle auszusteigen und den Personalausweis vorzuzeigen, gleichzeitig bekamen wir unsere Berechtigungskarte für die Führung auf dem Gelände. Die Regeln waren deutlich:

- keine Handybenutzung
- Fotografierverbot
- kein Essen
- nichts anfassen
- bei der Gruppe bleiben und keine eigenen "Ausflüge" machen

Es sollte beim Werksmuseum losgehen, offenbar gab es ein Missverständnis und das Museum ist nicht geöffnet worden. So begannen wir nach einer kurzen Erzählung von den Anfängen von Finkenwerder gleich in der Strukturfertigung. Wir konnten diverse Rumpfsektionen betrachten, besonders interessant ist der Flügelkasten der A32X-Familie und die Fertigung einer A330-Rumpfsektion. Ein kurzer Blick in die Halle, in der der Primer auftragen wurde.

Weiter ging es in die Endmontage, der Final Assembly Line. Zunächst waren wir in der zweiten Endmontage-Linie der A32X-Fertigung, in der neueren Halle, dort konnte man von einer Galerie aus einen guten Überblick bekommen.

Anschliessend gingen wir in die grössere Halle der Endfertigung und konnten das ganze relativ nahe betrachten: Zum Beispiel ein Anbau einer Tragfläche und dessen Ausrichtung am Rumpf einer weiteren A320. Bei einer A319 der LAN Chile stand der Einbau des Fahrwerks bevor. Bei einem anderen Flugzeug wurde der Anbau des Seitenleitwerks vorbereitet. Zu sehen gabs ausserdem eine A319 von Germanwings, eine weitere A319 von Air Berlin sowie eine A321 der China Southern. Dieses Flugzeug war auch der einzigste vollackierte und mit Triebwerken bestückte Flieger den wir auch nur ansatzweise gesehen haben. Offenbar musste dieser nach einem Testflug nochmal in die Montagehalle zurück. Wir haben dort viel Zeit verbracht, unserer Werksführer war klasse und gab uns sehr viele Informationen zur Fertigung. Im Anschluss daran gab ein zehn-minütiger Film einen kurzen Überblick über die Fertigung und einen Einblick auf die Endarbeiten, Triebwerksmontage und abschliessende Arbeiten in der Kabine und zum Schluss die Testflüge und Auslieferung. Zum Abschluss ging es dann in den A380-Pavillion, ein kleiner unscheinbar Metallcontainer. Dort sind Bilder der A380 sowie ein Modell des für den A380 erweiterten Werftgeländes und einen Blick auf die neuen Hallen, die auf dem Ex-Mühlenberger Loch stehen. Damit war dann auch die Führung nach 2 1/2 Stunden zu Ende.

Vom A380, von dem unser Werksführer wusste dass die Singapore Airlines-Maschine in Finkenwerder war, haben wir leider gar nichts gesehen, auch keine Rumpfteile. Ob und wann die A380-Fertigung mal Teil der Werksführung werden wird, steht noch nicht fest.

Die Führung war sehr interessant und alle Leiter waren sehr gut drauf und auch überzeugend. Dass wir teilweise so nah am Produktionsprozess herankamen habe ich nicht gedacht. Das hat schon wieder Lust aufs Fliegen gemacht :)

Allerdings war der Schluss dann doch abtrupt. Ich hätte gerne noch ein Teil der Flight Line gesehen, vorallem auch die Triebwerksmontage. Wir haben direkt kein fertiges, voll funktionstüchtiges Flugzeug aus der Nähe gesehen, auch keine Einsteigemöglichkeit. Auch kaum ein Wort über und keine Sicht auf das Vorfeldgeschehen. Heute war auch offenbar nichts los. Nichts zu sehen vom A380 oder einer Beluga.

Es war aber schon sehr interessant und ich glaube gegen Flugangst ist eine solche Führung schon sehr hilfreich - jedenfalls habe ich Hoffnung, dass meine Mutter vielleicht doch mal in den Flieger steigt ;)

lg,
Ronaldinho
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