Warum denn nur? Weil man es mal so beschlossen hat und jetzt nicht den Mut findet zuzugeben, dass das falsch war?
Die Straßenbahn wird dringend benötigt, und ist eine sich später lohnende Investition in die Zukunft. Da ist nichts falsch.
Wir haben jetzt schon drei unterschiedliche Verkehrssysteme in Hamburg, wobei ich schon die unselige Konkurrenz von S-Bahn und U-Bahn nicht verstehe.
Konkurrenz? Vielleicht einst. U- und S-Bahn sind jedoch zwei völlig unterschiedliche Systeme welche in völlig verschiedenen Größenklassen sind. Zudem haben sie verschiedene Missionen. Ein U-Bahnzug maximaler Länge ist 120 Meter lang und schafft etwa 800 Leute weg. Ein S-Bahn-Zug maximaler Länge hat 200 Meter und schafft fast das doppelte Weg! Zudem verkehren U-Bahnen mit viel dichteren Stationsabständen, von etwa durchschnittlich 700-100 Metern sind also für die Feinerschließung der Stadt & Innenstadt gedacht, dort wo viel Aufkommen herrscht. Die S-Bahn jedoch hat normalerweise viel größere Stationsabstände von teilweise mehreren Kilometern und Verbindet die Stadt auch mit der Metropolregion. Dies kam bei der Hamburger S-Bahn bisher ein wenig zu kurz, sie war bisher eigentlich immer nur eine etwas "bessere" U-Bahn. Aber jetzt mit der Strecke nach Stade, und den kommenden Strecken nach Ahrensburg, Bad Oldesloe, Elmshorn, Neumünster Itzehoe wird die S-Bahn nun auch diese Aufgabe übernehmen, wie es S-Bahnen in anderen Deutschen Städen schon immer taten. Man sieht also, U-Bahn ist nicht gleich S-Bahn. Dies gilt in Hamburg jedoch nicht für die Innenstadt, da hat die S-Bahn schon U-Bahn-Charakter. Jedoch verstehe ich trotzdem nicht wo das Konkurrenz sein soll?
Jahrelang bleiben vorbereitete Gleise der U-Bahn im Bahnhof Jungfernstieg ungenutzt (Gänsemarkt immer noch), und in der Sengelmannstaße vermodert der geplante Abzweig zum Flughafen. Dafür wurde die S-Bahn gebaut.
Die ungenutzten Gleiströge in Jungfernstieg werden ja nun für die U4 genutzt. Die Bahnsteigröhren in Hauptbahnhof Nord (die meinst du sicher) waren wirklich in den Wind geschissenes Geld, zumindest für die nächsten 50 Jahre. Mit der Flughafen-S-Bahn muss ich dir Recht geben. Es hätte viel mehr Sinn gemacht die U1 zum Airport zu bauen, so wie in den 70ern geplant. Als Stelzenbahn von Sengelmannstraße Abzweigend über die Station Alsterkrugchaussee zum Flughafen. Wäre vielleicht nicht teurer gewesen und man hätte noch eine Station mehr. Einziges Problem wäre dann gewesen wenn irgendwann am Sankt Nimmerlandstag nochmal eine U-Bahn Stephansplatz - Hoheluft - Siemersplatz gebaut wird das es in der Richtung zuviele Abzweige gäbe und der Ostast der U1 das garnicht mehr hätte aufnehmen können. Aber wenn die Stadtbahn erstmal entlang der M5 fährt kommt die U-Bahn sicherlich niemehr ... Gleiches gilt für die Alte U4 Strecke.
Immerhin, die Strecke läuft besser als erwartet, trozt dieser albernen Zugteilung in Ohlsdorf, die es sonst auf der ganzen Welt nirgendwo noch einmal gibt. Die Fahrt zum Flughafen ist für Auswärtige ein echtes Abenteuer. LEV hat in seinem Bericht sehr schön beschrieben, wie hoch der Wissensstand der Fahrgäste ist, wenn sie in ein öffentliches Verkehrsmittel steigen: Ebene NULL!
Es gibt noch andere Städte wo sowas praktiziert wird. Mir fällt gerade nichts ein aber ich habe mal einige Beispiele gelesen. Und die Bayrische Oberlandes Bahn (BOB) wird auf ihrer Strecke sogar doppelt Geflügelt ^^.
Wird der Stadtbahn-Bertrieb in die Organistation von U- oder S-Bahn mit eingebunden, oder wird es dafür eine eingene Betriebsgesellschaft geben? Eigene Verwaltung, eigener Einkauf, eigene Gebäude...
Nein, die Straßenbahn wird natürlich ein eigenes System. Betriebsgesellschaft wird aber nicht gegründet, die HOCHBAHN wird die Straßenbahn betreiben.
Da lasse ich doch lieber weiter die Busse fahren, da gibt es weingstens ein paar Leute, die das schon länger machen und allein schon dadurch bewiesen haben dass sie wissen, wie man das macht.
Ja, die Busse. Fahren alle paar Minuten mit teilweise 25 Meter langen Monstren und sind völlig überlastet, unpünklich und unkomfortabel. Dieses System hat keine Zukunft, auf jeden Fall nicht auf vielen Strecken wo die Straßenbahn fahren soll. Wenn diese nicht kommt steht uns früher oder später ein völliges Verkehrschaos bevor. Dieses wird dann ein abruptes Ende finden wenn das Öl dann in 20-30 Jahren so teuer ist das die HOCHBAHN den Busbetrieb einstellen muss.
Und wenn das Geld denn irgendwann mal reicht, dann bauen wir die U-Bahn weiter aus. Die Grindelallee hoch, und meinetwegen auch von Barmbek aus rüber nach Steilshoop und Bramfeld. Oder quer oben rum, von Niendorf nach Volksdorf. Am besten unter'm Flughafen durch. Das wäre was!
Gute Idee. Aber so wie es aussieht wird das Geld wohl über kurz oder lang nicht da sein. Das hieße weitere 30, 50, 100 Jahre Busfahren und das völlige Verkehrschaos. Ich bin kein U-Bahn Gegner! Im gegenteil! Ich könnte auf die Straßenbahn gut verzichten wenn wir uns die U-Bahn-Linien leisten könnten! Da dies aber nicht so aussieht müssen wir auf die erschwingliche Straßenbahn setzen, die immerhin viel mehr als ein Bus leistet. Ist die einzige Lösung mit Perspektive ...