
Auf dieser Reise werde ich gleich mehrere Premieren feiern können, unter anderem werde ich das erste mal mit einer Turboprop fliegen, dann werde ich das erste mal in Prag und das erste mal in Tschechien sein. Am Vortag hatte ich direkt als ich um ca 12 von der Arbeit kam im Internet eingecheckt, das lief super reibungslos. Auf dem ersten Flug wurde eine ATR-42 eingesetzt, auf http://www.seatguru.com habe ich mir den Sitzplan angeschaut, und mich für 9A entschieden, der hinterste Platz der Economy Class, direkt dahinter beginnt schon die Business Class, welche in der ATR hinten ist. Dies kommt wohl daher, dass sich der Ausgang hinten befindet und es vorne aufgrund der Propeller lauter ist. Für den Flug von Prag nach Istanbul nahm ich 15A, kurz hinter dem Flügel. Für diesen Flug hoffte ich sehr eine Boeing 737 zu bekommen, idealerweise eine -400, da ich mit dieser noch niemals geflogen bin. Im Flugplan steht jedoch ein A320. Ein Blick auf ACARSD.org verrät jedoch, das im Schnitt mindestens bei einem von fünf Istanbul-Flügen eine 737 zum Einsatz kommt, daher stehen meine Chancen auch nicht zu schlecht.
Am morgen des 27. stand ich um kurz nach 4 auf. Dieses frühe Aufstehen bin ich ohnehin aufgrund meiner Arbeit gewohnt, also machte mir das absolut nichts aus. Die vier Tage davor hatte ich auch Frühschicht und musste jeweils um 3 herum aufstehen, also war das eher ein Ausschlafen =). Um kurz vor 5 dann schon fuhr mich mein Stiefvater zum Airport, was von Norderstedt ja um die Zeit nur an die 10 Minuten dauert. Am Flughafen angekommen ging ich erstmal zu den Kolleginnen vom CSA-Check-In, und gab meinen Koffer ab. Dieser hätte voller nicht sein können, ich dachte schon ich hätte Übergepäck. Aber als ich ihn dann aufs Band stellte zeigte die Waage gerade einmal 13,6 kgs an! Da frage ich mich wieder wie einige Leute in einen Koffer seölber größe teilweise bis zu 40 kgs unterbekommen! Das geht besonders an die Adresse der iranischen und türkischen Vertreter

Flug: OK547
Route: Hamburg - Prag
Flugzeug: OK-KFP (Delivery: 20.10.2005)
Typ: ATR-42-500
Passagiere: 2 Business, 17 Economy
Abflug: 0700 (0707)
Ankunft: 0825 (0806)
Flughöhe: FL210
Geschw.: 680 km/h
An der Maschine angekommen bemerkte ich als erstes wie versaut die Maschine von außen war, von außen natürlich. Von Innen war sie sauber, das Interior sah auch nicht altmodisch aus. Durchschnittlich, aber man kann nicht meckern. Ich saß mich auf meinen Platz 9A, und 9B blieb auch bis zum Ende frei. Da vor der fünften Reihe aus Trimmungsgründen alle Sitze beblockt waren, saßen alle Passagiere in der Mitte der Kabine, während vorne alles frei blieb. Die Business Class bestand bei diesem Flug aus drei Reihen, obwohl nur zwei Business Gäste gebucht waren. Direkt nach dem Einsteigen habe ich erstmals bekanntschaft mit der tschechischen Sprache gemacht, welche ich natürlich nicht verstehe. Die englischen Ansagen der Flugbegleiterinnen und Piloten waren leider auch sehr schlecht verständlich, man konnte nur Teile verstehen und musste sich dann zusammenreimen was genau gemeint ist. Dafür konnten beide F/As aber deutsch, was ein großer Pluspunkt ist. Nach der Safety-Demo und dem Anlassen der Triebwerke ging es dann los in Richtung Startbahn 33. Während die Triebwerke gestartet wurden hat es durch die gesamte Maschine gedröhnt und vibriert, beim Anlassen des zweiten Triebwerks hat die ganze Maschine leicht hin und her geschkingert. Von der Lautstärke her war es dann aber doch nicht so laut wie ich mir es vorgestellt hatte. Nach einem zügigen rollen von der Position (die 72) zur 33 ging es an den Start. Nach kurzem Anhalten gab der Pilot voll Power, und ich war erstaunt wie die ATR zieht. Schon nach etwa 15 Sekunden, kurz hinter dem Bahnkreuz, hoben wir ab.
Zügig stiegen wir durch die deprimierenden tiefhängenden Wolken und beim Durchbrechen der Wolkendecke kam ein Wunderschöner Sonnenaufgang mit Feuerrotem Himmel zum vorschein. Da merkt man richtig wie die Laune nach oben geht und der Sommer in einem hochkommt. Kurz nach erlöschen der Anschnallzeichen begannen die Flugbegleiterinnen mit dem Service. Jeder bekam Kaffe, Tee oder Orangensaft, und dazu gab es ein Laugenbrötchen belegt mit Käse und Salat, eine auswahl gab es dort nicht. Dieses Brötchen war zwar ein wenig Geschmacklos, aber man konnte es essen. Abgesehen davon ist es ja heutzutage alles andere als Selbstverständlich auf einem einstündigen Flug noch was zwischen die Beißer zu bekommen. Nach dem Essen holte ich mein Netbook heraus und begann an diesem Trip Report zu schreiben. Aber als ich die ersten zwei Absätze geschrieben hatte begannen wir schon mit dem Sinkflug, begleitet mit ein wenig Turbolenzen welche ca 30 Sekunden anhielten. Im Kontinuierlichen Sinkflug ging es dann zum Prager Airport. Über die Stadt kamen wir herein, sehr viele Plattenbauten gibt es in Prag.
Nach dem Touchdown ließ der Pilot die Maschie erstmal ohne bremsen rollen, um dann nach ca 10 Sekunden erst recht heftig abzubremsen und einen Fast-Taxiway zu nehmen. Nach sehr kurzem rollen kamen wir an unsere Position und wurden mit dem Bus ins Terminal gefahren. Leider war es in Prag etwas regnerisch. Im Terminal angekommen ging ich ersteinmal heraus und schaute mir den Flughafen genauer an. Schlenderte durch Terminal 1 und 2, und kaufte mir in einem Laden für zwei Euro eine Cola. Interessant finde ich die Check-In-Schalter im Terminal 1, die Check-In-Agenten müssen über das Gepäckband in ihren Schalter klettern. Ansonsten sieht aber alles sehr gut und modern aus. Gegen 9 Uhr dann ging ich in das Non-Schengen-Terminal herein, mein Abflug war um 1140. Nach der Bordkarten -und Passkontrolle stand ich schon mitten in der Pier, mich fragend wo denn die Sicherheitskontrolle geblieben sei, schließlich kam ich auf direktem Wege von der offenen Straße hereinspaziert, da ich nochmal frische Luft schnappen wollte. Während ich schon dachte irgend etwas falsch gemacht zu haben, kam ich hinter des Rätsels Lösung: Die Gates sind alle nochmals hinter eine Glaswand, und haben alle ihre eigene Sicherheitskontrolle. So muss man erstmal draußen vor dem Gate warten, und eine Stunde vor Abflug etwa steht an den Monitoren "Go to Gate". Dann kann man sich in den Gatebereich begeben, welcher im Falle vom Gate A7/A8 (Warteraum mit zwei Gates) doch sehr klein geraten ist und dementsprechend hoch frequentiert ist.
Flug: OK430
Route: Prag - Istanbul
Flugzeug: OK-XGE (Delivery: 07.08.1992)
Typ: Boeing 737-55S
Passagiere: 4 Business, 61 Economy
Abflug: 1140 (1151)
Ankunft: 1510 (0000)
Flughöhe: FL370
Geschw.: 800 km/h
Als das boarding dann begann und ich die Maschine betrat staunte ich nicht schlecht über den vielen Platz der im Türbereich von Tür 1L ist. Nach rechts hin ist mindestens ein halber Meter Platz bis zur Wand. Wenn ich das mit anderen Maschinen vergleiche, welche ich teilweise täglich betrete, die sämtliche Flugzeuge von airberlin und TUIfly, Sunexpress, air baltic usw ist das sehr großzügig. Die Business Class ist in dieser Maschine aus flexibel und hatte diesen Flug zwei Reihen. Zum Einsatz kommen diese speziellen Mittelsitze welche sich Zweiteilen lassen, sodass aus drei Economy-Sitzen zwei breitere Business-Class sitze werden können. Als ich mich saß fiel mir aber sehr auf wie altmodisch das Kabinendesign war, die Maschine müsste sich Kabinentechnisch noch im Originalzustand von 1992 befinden. Hat allerdings auch was, zudem war auch diese Kabine seh sauber. Und an einer Stelle muss ich auch nochmal mein Kompliment an Czech geben: Die Beinfreiheit sowohl in der ATR als auch in der 737 ist für eine Economy Class sehr gut, so empfand ich das zumindest. Ich weiß auch nicht wie es zb in CSAs neuen A-319s aussieht, aber die 737-500 hat zum Beispiel mit einer reinen Economy-Bestuhlung nur 19 Reihen. Bis Reihe 13 lässt sich das alles zur Business Class umbauen.
Nach dem Pushback rollten wir zum start, in einer Armada von CSA 737s, A320s und A319s. Zu der Zeit wo auch wir starteten müssen noch mindestens 15 andere CSA Maschinen gestartet sein, ich habe das Gefühl dort die gesamte CSA-Flotte gesehen zu haben. Nunja, sowas nennt man dann wahrscheinlich einen Peak

Nachdem ich etwa 20 Minuten an dem Trip Report weiter geschrieben hatte, gingen wir auch schon in den Sinkflug auf Istanbul. Die Gegend um Istanbul war in Wolken gehüllt, man konnte noch erkennen das wir südlich der Marmarisküste im westen von Istanbul flogen, aber dann kamen die Wolken, begleitet von ordentlich Turbolenzen. Auf einmal konnte man das Wasser sehen und ein Schiff darin, was schon verdammt nah war, ich konnte sogar einen Vogel unter uns vorbeifliegen sehen. Wir hatten aber immernoch ordentlich Geschwindigkeit drauf und sanken weiter. Einen moment später kam schon die Küste in Sicht, und die Flapsd wurden direkt auf 15 herausgefahren. Ca 10 Sekunden später die Flaps auf 25 und zugleich Fahrwerk raus, was die Maschine unglaublich abgebremst hat. Im Endanflug gingen die Klappen dann auch auf 40. Das Final war sehr wackelig, war wohl etwas windig. Abgefangen hat der Pilot die Maschine erst sehr spät und abrupt, das Aufsetzen auf der 36L war auch recht hart. Schubumkehr rein, welche man aber komischerweise garnicht hören konnte, und dann ein ordentliches Bremsmanöver. Sofort fielen die vielen Abgestellten A300s auf, die immer in Istanbul herumstehen. Dann ging es Richtung Terminal vorbei an jeder Menge interessanter Maschinen bei der Turkish Technik. Ankunft am Gate war fast auf die Sekunde genau zur geplanten Ankunftszeit. An der Passkontrolle war mal sogut wie nichts los, sodass ich garnicht anstehen musste.
Zeit eine Bilanz zu ziehen aus CSA: Eine super Airline mit einem super Preis-Leistungs-Verhältnis! Ich habe nur 134 Euro hin und zurück nach Istanbul gezahlt. Dafür gab es auf beiden Flügen etwas zu essen, auf dem zweiten sogar warm, und wir waren super pünktlich. Die Flugbegleiterinnen waren super freundlich, die Flüge pünktlich und Prag ist ein super Flughafen zum Umsteigen. Nicht so groß, kein Stress, keine besonders weiten Wege, und kein schlangestehen. Ich kann Czech nur empfehlen, für den Preis waren sie echt gut. Mit diesen Erfahrungen hätte ich sie auch zB mit einem 50 Euro teureren Preis gewählt.
Bilder werden noch folgen wenn ich wieder zurück bin! Ich sitze hier gerade in Izmit in einem Einkaufszentrum wo jede Menge Läden und auch das Center selber ungesicherte WLAN-Netzwerke haben, was hier jeder ausnutzt, alle sitzen hier mit ihren Laptops rum


