Approaching Málaga: Im Cockpit nach Andalusien
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Approaching Málaga: Im Cockpit nach Andalusien
Moin zusammen!
"Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen...", wirbt ein großes Unternehmen seit vielen Jahren für ihre Kreditkarten. In diese "Unbezahlbar-Rubrik" fällt auch ein Flug im Cockpit, denn die strengen Richtlinien erlauben heutzutage keine fremden Personen mehr im Cockpit. Dennoch hat mich das über viele Jahre nicht davon abgehalten, mein Glück immer wieder aufs Neue zu versuchen. Ich war dabei so erfolglos, wie die SPD bei ihrem Versuch, mal wieder einen Bundeskanzler zu stellen. Natürlich weiß man von Anfang an, dass beides zum Scheitern verurteilt ist, aber das ist ja noch lange kein Grund, um Trübsal zu blasen.
Und so fand ich mich tatsächlich Mitte Mai (nach viel zu wenig Schlaf) vor dem TUI fly Crew-Raum am Flughafen Hannover ein, um die Besatzung für meinen Umlauf nach Málaga zu treffen. Ein Streckenerfahrungsflug blieb zwar selbst mit Mastercard weiterhin unbezahlbar, doch ich war mittlerweile als Praktikant bei TUI fly. Dadurch öffneten sich mir plötzlich ganz neue Türen - unter anderem auch jene zum Cockpit. Somit erhielt ich die einmalige Gelegenheit, den Arbeitstag einer Crew, von den Flugvorbereitungen bis zur Übergabe an das Bodenpersonal zum Dienstende, mitzuerleben.
Während ich mich in diesem Beitrag hauptsächlich auf Málaga konzentriert habe, berichte ich auf dem TUI.com Blog etwas allgemeiner von meiner Reise auf dem Jumpseat. Schaut doch mal vorbei. Wer sich darüber hinaus für die Flugplanung interessiert, dem kann ich meinen Gastbeitrag zum TUI Group Operation Centre empfehlen, der ebenfalls auf dem TUI.com Blog erschienen ist.
Unsere D-ATUN stand an einer Fingerposition, als wir die Maschine an einem frühen Mittwochmorgen bestiegen. Sofort begannen Kabinen- und Cockpitcrew, das Flugzeug mit flinken Handgriffen für den Hinflug an die Costa del Sól vorzubereiten. Derweil war ich damit beschäftigt, nicht im Weg zu stehen und meinen Rucksack so zu packen und in dem Gepäckfach zu verstauen, dass später nicht das große Wühlen vor den Augen der Gäste nötig sein würde. Schließlich fand ich mich auf dem Jumpseat im Cockpit wieder. Der Notsitz wird in den Durchgang geklappt, sodass man direkt vor der Cockpittür sitzt. Mit den Knien stieß ich dennoch gegen die „Rundfunkabteilung“, weil das Cockpit einer Boeing 737 recht sparsam dimensioniert wurde. Da ich jedoch nicht wegen der Beinfreiheit dort saß, sondern wegen des Ausblicks, tangierte mich das heute nur peripher.
Mit Flaps 10 hoben wir schließlich auf der 27L, der kürzeren Piste in Hannover, ab. Die ersten Minuten steuerte der Kapitän per Hand, ehe er feststellte, dass der Autopilot ebenso gut geradeaus fliegen könne. Und so stiegen wir nach und nach bis auf FL390 und durchquerten in der nächsten Stunde die Lufträume über NRW, Belgien und Frankreich (siehe Foto Navigation Display). Über Paris entstand schließlich dieses Foto aus dem Seitenfenster. Am unteren Rand liegt der Flughafen Paris-Orly.
Während des Fluges erzählten mir die Piloten Geschichten aus ihrem Fliegerleben, während ich es mir nicht nehmen ließ, mehr zu unserer Boeing 737-800 zu erfahren (Anm. d. Red.: Der Autor fragte der Crew Löcher in den Bauch). Auf beeindruckende Weise filterten die beiden dennoch zuverlässig unser Rufzeichen, TUIJET Four Yankee Bravo, aus dem Funk. Ich gab mir zwar größte Mühe, es ihnen gleichzutun - immerhin konnte ich über mein Headset den Funkverkehr verfolgen - doch bei dem hohen Verkehrsaufkommen schalteten meine Ohren bald auf Durchzug. Mit Erhalt der Freigabe für den Sinkflug begann schließlich der schönste Teil dieser Reise. Ich hatte anfangs keine großen Erwartungen an den Anflug auf Málaga, doch es bot sich ein überraschend schöner Ausblick über die Region.
Über das ACARS (Aircraft Communications Addressing and Reporting System) erhielten wir frühzeitig Informationen über die Wetterbedingungen und die Landerichtung in AGP, so lautet der Drei-Letter-Code für Málaga. Piste 31 versprach einen schönen Anflug entlang der Sierra Nevada, ehe wir in einem großen Bogen über dem Mittelmeer in den Endanflug drehen sollten. Auf ihren Tablets, dem sogeannten Electronic Flight Bag, wählten die Piloten dazu die passenden Anflug- und Bodenkarten vor, um schnell zwischen den einzelnen Ansichten wechseln zu können.
Ich hatte einige Mühe zu verfolgen, wie die Crew unsere Uniform-November für die Landung vorbereitete, denn langsam prasselte eine Vielzahl an Eindrücken auf mich ein. Als wir die Freigabe für den ILS-Anflug erhielten und Richtung Norden eindrehten, erstreckte sich die noch sonnige Costa del Sól vor uns. Es war absolut faszinierend zu sehen, wie die Crew einerseits Hand in Hand arbeitete und die Maschine in die Landekonfiguration brachte und andererseits der anfangs schmale graue Streifen sich mehr und mehr als Landebahn zu erkennen gab. 500, 400, 300, 200, 100...eine monotone Computerstimme rief die verbliebende Höhe über Grund aus. Zielsicher steuerte der First Officer die Maschine zum Aufsetzpunkt. Das einmal mit Blick nach vorne erleben zu können, war ziemlich eindrücklich.
Bislang lag das Flugzeug so ruhig in der Luft, dass man hätte meinen können, man flöge auf Schienen. Nur wenn die Speedbrakes zum Einsatz kamen, ruckelte es ein wenig. Welche Kräfte tatsächlich auf unsere Maschine einwirkten und mit welcher Geschwindigkeit wir uns fortbewegten, wurde mir bei der Landung schlagartig bewusst. Kaum hatten wir aufgesetzt, griffen die Autobrakes der Stufe 3, sodass es mich etwas nach vorne zog.
Es dauerte eine Weile, bis das Deboarding abgeschlossen war, da auch viele ältere Reisende an Bord waren. Manche Senioren nutzten dabei die Gelegenheit, mit den Flugbegleiterinnen zu schäkern, ehe sie sichtlich erheitert Richtung Urlaub schlenderten. Kaum waren die letzten Gäste von Bord, begann die Kabinenbesatzung mit den Aufräumarbeiten. Derweil ging ich mit dem First Officer hinaus aufs Vorfeld, um beim Walk Around unsere 737 auf sichtbare Schäden hin zu prüfen und den Tankvorgang zu veranlassen. Erst jetzt merkte ich, wie zusammengefaltet ich vorne im Cockpit gesessen hatte. Es war daher ganz angenehm, sich die Beine auf dem Vorfeld zu vertreten und wenigstens für ein paar Minuten die Nase in die Sonne zu halten. In Hannover hatte ich bis dato nämlich einen recht kalten Frühling erlebt.
Durch die überpünktliche Landung in Málaga lagen wir gut in der Zeit. Wir mussten dennoch bald wieder an Bord gehen, weil der Flughafen frühzeitig mit dem Boarding angefangen hatte und die Passagiere sich bereits in der Fluggastbrücke sammelten. So kam es auch, dass ich vorerst in der Galley hängen blieb und erstmalig Teil des Begrüßungskomitees wurde. Ich blickte in überwiegend entspannte Gesichter. Viele Gäste schienen sich auf den Rückflug zu freuen, manche ignorierten uns und dennoch hieß es für jeden: "Willkommen an Bord". Derweil wuchs meine Bewunderung für die Kabinenbesatzung, welche die Gäste immer noch ausgesprochen herzlich begrüßte, während mir langsam die fehlenden Stunden Schlaf zu schaffen machten.
Wenig später machte ich die Cockpittür wieder von innen zu und baute meinen Jumpseat auf. Nach bummelig einer Stunde am Boden waren wir bereit zum Ablegen. Während für die morgendlichen Passagiere nun die Fahrt ins Hotel anstand, hatten wir die zweite Schicht an Bord vor uns. Bei der Gelegenheit sei erwähnt, dass der Málaga-Umlauf einer der humaneren Einsätze ab Hannover ist. Der 4:25 Uhr Flug nach Palma de Mallorca oder ein Tagesausflug auf die Kanaren hat noch mal ein ganz anderes Format. Dennoch war ich froh, dass wir auch auf dem Rückflug etwas eher in Langenhagen ankommen würden - denn ungleich Udo Lindenbergs Mengenlehre gilt im kleinen 737-Cockpit nicht die Regel "mehr ist mehr".
Die Inboundwelle in AGP war am späten Vormittag noch in vollem Gange, als wir uns in die Schlange vor der Startbahn einreihten. Nach einigen Landungen fand der Tower-Lotse jedoch eine Lücke für uns, sodass wir den Heimflug nach Deutschland antreten konnten. Dort angekommen, reichten die Kräfte gerade noch zum Öffnen einer Dosensuppe, ehe ich mich leicht derangiert und hundemüde der Siesta widmete, die ich nach diesem außerordentlichen Tag dringend notwendig hatte (Anm. d. Red.: Der Zahn der Zeit nagt auch am Autor unermüdlich).
Zum Abschluss bleibt mir nur, nochmals allen Beteiligten bei TUI fly für dieses unvergessliche Erlebnis zu danken.
Viele Grüße
Sören
PS: Dieser Beitrag ist natürlich auch auf meinem Blog erschienen, dem ich aus diesem Anlass ein neues Layout spendiert habe.
"Es gibt Dinge, die kann man nicht kaufen...", wirbt ein großes Unternehmen seit vielen Jahren für ihre Kreditkarten. In diese "Unbezahlbar-Rubrik" fällt auch ein Flug im Cockpit, denn die strengen Richtlinien erlauben heutzutage keine fremden Personen mehr im Cockpit. Dennoch hat mich das über viele Jahre nicht davon abgehalten, mein Glück immer wieder aufs Neue zu versuchen. Ich war dabei so erfolglos, wie die SPD bei ihrem Versuch, mal wieder einen Bundeskanzler zu stellen. Natürlich weiß man von Anfang an, dass beides zum Scheitern verurteilt ist, aber das ist ja noch lange kein Grund, um Trübsal zu blasen.
Und so fand ich mich tatsächlich Mitte Mai (nach viel zu wenig Schlaf) vor dem TUI fly Crew-Raum am Flughafen Hannover ein, um die Besatzung für meinen Umlauf nach Málaga zu treffen. Ein Streckenerfahrungsflug blieb zwar selbst mit Mastercard weiterhin unbezahlbar, doch ich war mittlerweile als Praktikant bei TUI fly. Dadurch öffneten sich mir plötzlich ganz neue Türen - unter anderem auch jene zum Cockpit. Somit erhielt ich die einmalige Gelegenheit, den Arbeitstag einer Crew, von den Flugvorbereitungen bis zur Übergabe an das Bodenpersonal zum Dienstende, mitzuerleben.
Während ich mich in diesem Beitrag hauptsächlich auf Málaga konzentriert habe, berichte ich auf dem TUI.com Blog etwas allgemeiner von meiner Reise auf dem Jumpseat. Schaut doch mal vorbei. Wer sich darüber hinaus für die Flugplanung interessiert, dem kann ich meinen Gastbeitrag zum TUI Group Operation Centre empfehlen, der ebenfalls auf dem TUI.com Blog erschienen ist.
Unsere D-ATUN stand an einer Fingerposition, als wir die Maschine an einem frühen Mittwochmorgen bestiegen. Sofort begannen Kabinen- und Cockpitcrew, das Flugzeug mit flinken Handgriffen für den Hinflug an die Costa del Sól vorzubereiten. Derweil war ich damit beschäftigt, nicht im Weg zu stehen und meinen Rucksack so zu packen und in dem Gepäckfach zu verstauen, dass später nicht das große Wühlen vor den Augen der Gäste nötig sein würde. Schließlich fand ich mich auf dem Jumpseat im Cockpit wieder. Der Notsitz wird in den Durchgang geklappt, sodass man direkt vor der Cockpittür sitzt. Mit den Knien stieß ich dennoch gegen die „Rundfunkabteilung“, weil das Cockpit einer Boeing 737 recht sparsam dimensioniert wurde. Da ich jedoch nicht wegen der Beinfreiheit dort saß, sondern wegen des Ausblicks, tangierte mich das heute nur peripher.
Mit Flaps 10 hoben wir schließlich auf der 27L, der kürzeren Piste in Hannover, ab. Die ersten Minuten steuerte der Kapitän per Hand, ehe er feststellte, dass der Autopilot ebenso gut geradeaus fliegen könne. Und so stiegen wir nach und nach bis auf FL390 und durchquerten in der nächsten Stunde die Lufträume über NRW, Belgien und Frankreich (siehe Foto Navigation Display). Über Paris entstand schließlich dieses Foto aus dem Seitenfenster. Am unteren Rand liegt der Flughafen Paris-Orly.
Während des Fluges erzählten mir die Piloten Geschichten aus ihrem Fliegerleben, während ich es mir nicht nehmen ließ, mehr zu unserer Boeing 737-800 zu erfahren (Anm. d. Red.: Der Autor fragte der Crew Löcher in den Bauch). Auf beeindruckende Weise filterten die beiden dennoch zuverlässig unser Rufzeichen, TUIJET Four Yankee Bravo, aus dem Funk. Ich gab mir zwar größte Mühe, es ihnen gleichzutun - immerhin konnte ich über mein Headset den Funkverkehr verfolgen - doch bei dem hohen Verkehrsaufkommen schalteten meine Ohren bald auf Durchzug. Mit Erhalt der Freigabe für den Sinkflug begann schließlich der schönste Teil dieser Reise. Ich hatte anfangs keine großen Erwartungen an den Anflug auf Málaga, doch es bot sich ein überraschend schöner Ausblick über die Region.
Über das ACARS (Aircraft Communications Addressing and Reporting System) erhielten wir frühzeitig Informationen über die Wetterbedingungen und die Landerichtung in AGP, so lautet der Drei-Letter-Code für Málaga. Piste 31 versprach einen schönen Anflug entlang der Sierra Nevada, ehe wir in einem großen Bogen über dem Mittelmeer in den Endanflug drehen sollten. Auf ihren Tablets, dem sogeannten Electronic Flight Bag, wählten die Piloten dazu die passenden Anflug- und Bodenkarten vor, um schnell zwischen den einzelnen Ansichten wechseln zu können.
Ich hatte einige Mühe zu verfolgen, wie die Crew unsere Uniform-November für die Landung vorbereitete, denn langsam prasselte eine Vielzahl an Eindrücken auf mich ein. Als wir die Freigabe für den ILS-Anflug erhielten und Richtung Norden eindrehten, erstreckte sich die noch sonnige Costa del Sól vor uns. Es war absolut faszinierend zu sehen, wie die Crew einerseits Hand in Hand arbeitete und die Maschine in die Landekonfiguration brachte und andererseits der anfangs schmale graue Streifen sich mehr und mehr als Landebahn zu erkennen gab. 500, 400, 300, 200, 100...eine monotone Computerstimme rief die verbliebende Höhe über Grund aus. Zielsicher steuerte der First Officer die Maschine zum Aufsetzpunkt. Das einmal mit Blick nach vorne erleben zu können, war ziemlich eindrücklich.
Bislang lag das Flugzeug so ruhig in der Luft, dass man hätte meinen können, man flöge auf Schienen. Nur wenn die Speedbrakes zum Einsatz kamen, ruckelte es ein wenig. Welche Kräfte tatsächlich auf unsere Maschine einwirkten und mit welcher Geschwindigkeit wir uns fortbewegten, wurde mir bei der Landung schlagartig bewusst. Kaum hatten wir aufgesetzt, griffen die Autobrakes der Stufe 3, sodass es mich etwas nach vorne zog.
Es dauerte eine Weile, bis das Deboarding abgeschlossen war, da auch viele ältere Reisende an Bord waren. Manche Senioren nutzten dabei die Gelegenheit, mit den Flugbegleiterinnen zu schäkern, ehe sie sichtlich erheitert Richtung Urlaub schlenderten. Kaum waren die letzten Gäste von Bord, begann die Kabinenbesatzung mit den Aufräumarbeiten. Derweil ging ich mit dem First Officer hinaus aufs Vorfeld, um beim Walk Around unsere 737 auf sichtbare Schäden hin zu prüfen und den Tankvorgang zu veranlassen. Erst jetzt merkte ich, wie zusammengefaltet ich vorne im Cockpit gesessen hatte. Es war daher ganz angenehm, sich die Beine auf dem Vorfeld zu vertreten und wenigstens für ein paar Minuten die Nase in die Sonne zu halten. In Hannover hatte ich bis dato nämlich einen recht kalten Frühling erlebt.
Durch die überpünktliche Landung in Málaga lagen wir gut in der Zeit. Wir mussten dennoch bald wieder an Bord gehen, weil der Flughafen frühzeitig mit dem Boarding angefangen hatte und die Passagiere sich bereits in der Fluggastbrücke sammelten. So kam es auch, dass ich vorerst in der Galley hängen blieb und erstmalig Teil des Begrüßungskomitees wurde. Ich blickte in überwiegend entspannte Gesichter. Viele Gäste schienen sich auf den Rückflug zu freuen, manche ignorierten uns und dennoch hieß es für jeden: "Willkommen an Bord". Derweil wuchs meine Bewunderung für die Kabinenbesatzung, welche die Gäste immer noch ausgesprochen herzlich begrüßte, während mir langsam die fehlenden Stunden Schlaf zu schaffen machten.
Wenig später machte ich die Cockpittür wieder von innen zu und baute meinen Jumpseat auf. Nach bummelig einer Stunde am Boden waren wir bereit zum Ablegen. Während für die morgendlichen Passagiere nun die Fahrt ins Hotel anstand, hatten wir die zweite Schicht an Bord vor uns. Bei der Gelegenheit sei erwähnt, dass der Málaga-Umlauf einer der humaneren Einsätze ab Hannover ist. Der 4:25 Uhr Flug nach Palma de Mallorca oder ein Tagesausflug auf die Kanaren hat noch mal ein ganz anderes Format. Dennoch war ich froh, dass wir auch auf dem Rückflug etwas eher in Langenhagen ankommen würden - denn ungleich Udo Lindenbergs Mengenlehre gilt im kleinen 737-Cockpit nicht die Regel "mehr ist mehr".
Die Inboundwelle in AGP war am späten Vormittag noch in vollem Gange, als wir uns in die Schlange vor der Startbahn einreihten. Nach einigen Landungen fand der Tower-Lotse jedoch eine Lücke für uns, sodass wir den Heimflug nach Deutschland antreten konnten. Dort angekommen, reichten die Kräfte gerade noch zum Öffnen einer Dosensuppe, ehe ich mich leicht derangiert und hundemüde der Siesta widmete, die ich nach diesem außerordentlichen Tag dringend notwendig hatte (Anm. d. Red.: Der Zahn der Zeit nagt auch am Autor unermüdlich).
Zum Abschluss bleibt mir nur, nochmals allen Beteiligten bei TUI fly für dieses unvergessliche Erlebnis zu danken.
Viele Grüße
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PS: Dieser Beitrag ist natürlich auch auf meinem Blog erschienen, dem ich aus diesem Anlass ein neues Layout spendiert habe.
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Re: Approaching Málaga: Im Cockpit nach Andalusien
Dem kann ich mich nur anschließen!A345 hat geschrieben:Ein schöner Bericht, danke für's Mitnehmen!
Und irgendwie erinnert er mich an die "guten alten Zeiten" als die Cockpittüren noch offen standen und jeder der mochte, mal einen Blick in die Kanzel werfen durfte. So manches mal war es dann auch kein Problem (wenn man nett fragte) auch für die Landung auf dem Jumpseat im Cockpit zu verbleibe. Der Sicherheitswahn(sinn) der heutigen Zeit macht soetwas ja leider unmöglich...
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Re: Approaching Málaga: Im Cockpit nach Andalusien
Ja, die guten alten... just am 01.07.92 - vor 25 Jahren - landete ich aus Duesseldorf kommend in einer Lufthansa 737-200 auf dem Jumpseat in Malaga.paraglider hat geschrieben:
Dem kann ich mich nur anschließen!
Und irgendwie erinnert er mich an die "guten alten Zeiten" als die Cockpittüren noch offen standen und jeder der mochte, mal einen Blick in die Kanzel werfen durfte. So manches mal war es dann auch kein Problem (wenn man nett fragte) auch für die Landung auf dem Jumpseat im Cockpit zu verbleibe. Der Sicherheitswahn(sinn) der heutigen Zeit macht soetwas ja leider unmöglich...
Lang ist's her - damals gabs noch wenig Fluggeraet dort. Ich hab mich total gewundert dass im Endanflug auf einmal kam "ach guck mal der Golfplatz hier ist neu" (bei dir im Bild auch zu sehen!!) weil ich dachte alles laeuft so unlocker ab. 30....20.....10.... [Wort für "sehr toll" gesucht] Erlebnis
Schade, dass Du keine Bilder von Movements vor Ort hast.
Malaga AGP 01-Jul-1992 (Wed)
A6-KUB Airbus A310-304 448 Kuwait Airways
EC-BOB Fokker F27-600 10352 Aviaco
EC-CAI Boeing 727-256(A) 20592 Iberia
EC-CGR Douglas DC-9-32 47644 Iberia
EC-DBM Fokker F27-600 10421 Aviaco
EC-FAC Casa/Airtech CN-235 200 C029 Binter Mediterraneo
EC-FAE Casa/Airtech CN-235 200 C030 Binter Mediterraneo
EC-FBC Casa/Airtech CN-235 200 C033 Binter Mediterraneo
EC-FFN Boeing 737-36E 25159 VIVA Air
EC-FHR Boeing 737-36E 25256 VIVA Air
EC-FLG Boeing 737-36E 25264 VIVA Air
HB-INM McDonnell Douglas MD-81 48011 Swissair
HB-INV McDonnell Douglas MD-83 49359 Swissair
HZ-AB1 BAC 1-11 414EG 158
LX-LGF Boeing 737-4C9 25429 Luxair
OO-ILJ Boeing 737-46B 25262 Air Belgium
OO-SYA Boeing 737-329 24355 Sabena
VR-CSM Lockheed L-1329 JetStar-731 5092
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Re: Approaching Málaga: Im Cockpit nach Andalusien
Toller Bericht
Ich hab genau das gleiche wie Sven gedacht. In den 90ern bin ich auch diverse Male auf dem Jumpseat mitgeflogen. Einfach beim Einsteigen freundlich (und etwas penetrant) nachgefragt und die Chance lag gefühlt bei 50% in das Cockpit zu kommen. Was für ein Erlebnis.... Sowas würde ich auch gerne mal wieder erleben.
Ich hab genau das gleiche wie Sven gedacht. In den 90ern bin ich auch diverse Male auf dem Jumpseat mitgeflogen. Einfach beim Einsteigen freundlich (und etwas penetrant) nachgefragt und die Chance lag gefühlt bei 50% in das Cockpit zu kommen. Was für ein Erlebnis.... Sowas würde ich auch gerne mal wieder erleben.
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Re: Approaching Málaga: Im Cockpit nach Andalusien
Vielen Dank euch!
Mein ehemaliger Gitarrenlehrer sprach immer von der "Strafe der späten Geburt", weil ich damals die Klassiker von CCR oder dem ELO nicht kannte. Das habe ich jedoch nie als Strafe empfunden - wohl aber, wenn ich eure Erinnerungen an Cockpitbesuche in den Neunzigern lese. Zu schade, dass so etwas heute nicht mehr ohne weiteres möglich ist. Und selbst als Airlinemitarbeiter brauchte es etwas bürokratischer Organisation, um legal dabei sein zu können.
Viele Grüße
Sören
Mein ehemaliger Gitarrenlehrer sprach immer von der "Strafe der späten Geburt", weil ich damals die Klassiker von CCR oder dem ELO nicht kannte. Das habe ich jedoch nie als Strafe empfunden - wohl aber, wenn ich eure Erinnerungen an Cockpitbesuche in den Neunzigern lese. Zu schade, dass so etwas heute nicht mehr ohne weiteres möglich ist. Und selbst als Airlinemitarbeiter brauchte es etwas bürokratischer Organisation, um legal dabei sein zu können.
Viele Grüße
Sören