Heute ist Freitag der 30.3. 2012. Mein Vater und ich sind im Auto auf dem Weg zum Terminal 1 des Hamburg Airport. Ein Parkplatz ist schnell gefunden. Also Koffer raus und ins Terminal zum Vorabend-Check In. Das erste was uns entgegenkommt ist eine Demonstrantin mit Rasterlocken, die uns mit Kotztüten mit der Aufschrift „Unfairberlin“. Zuerst dachte ich es ginge um Arbeitsbedingungen, (warum auch immer) aber eine riesige Masse von jungen Männern und Frauen, fast alle mit Rasterlocken, zeigten Banner die Parolen gegen die Abschiebung zeigten. Eine Singsang Stimme schrie etwas durchs Megafon. Man konnte fast nichts verstehen, aber ich hörte heraus, dass Airberlin von der Bundesregierung beauftragt wird, abgeschobene Flüchtlinge in andere EU-Staaten zu transportieren.
Wir gingen also weiter zum Schalter. Die Schlange war recht kurz, doch mein Vater verschwand im Edeka. Also hatte ich die Papiere, 15€ Gebühr und die Personalauswiese von meinen Eltern und mir in der Hand und gab unser Gepäck bei einer sehr kleinen Inderin auf. Ich bekam unsere Sitzplätzkarten, Reihe 34 links, in die Hand gedrückt. Pünktlich eine Minute zu spät kam mein Vaddi mit einer Flasche Cola.
Samstag, 31.3.12 6:30Uhr morgens
Meine Eltern weckten mich auf. Es roch wie jeden Morgen nach verbranntem Toast und Tee. Gleich nach dem Frühstück packte ich mein Handgepäck, machte mich fertig und wir gingen zum Taxi. Ich hab im Internet recherchiert: wir werden mit einer A321 fliegen.
Also durch die Sicherheitskontrolle. Natürlich piepte das Ding bei mir. Ach ja, ich hatte vergessen meine Armbandage für mein gebrochenes Handgelenk ab zumachen. Dann ging alles glatt. Noch schnell zwei Fachzeitschriften gekauft und dann ab zum Gate. Die A321 stand schon da. Jetzt konnte ich auch die Registrierung sehen: D-ALSC. Wir saßen ziemlich weit hinten und konnten somit als erste Borden. Meine Eltern gingen gleich zu den Sitzplätzen, ich fragte jedoch den Piloten nach der Programmierung des FMGC's. 10 Minuten Fachsimpeln und das Flugzeug war schon voller. Ich ging dann auch zu den Plätzen. Leider war die Scheibe total verdreckt.
Nach etwa 20Minuten wurden wir zurückgeschoben und es ging los zur Rwy. 33. Wir hatten freie Fahrt und gleich nach dem Line-Up gab der Pilot vollen Schub die ersten Kinder schriehen auf. Gleich nach VR wurden wir stark nach rechts gedrückt. Crosswind. Die Maschine schaukelte und wir wurden ziemlich durchgeschüttelt. Mir flog die Kamera aus der Hand. Gleich danach sackten wir nach unten, ein kleines Kind der vorderen Reihe brach auf etwa 10.000 Fuß zusammen und kotzte den ganzen Sitze voll.
Nach weiteren starken Turbulenzen wurde es langsam ruhiger und eine FA half dem Kind auf den Gang. Sie legte dem Kind die Füße hoch und fing an, den Mageninhalt weg zu wischen. Um den Geruch zu überdecken streute sie Kaffee aus.
Nach drei Stunden glücklicher Wiese ereignislosem Flug (der kleinen ging es schon viel besser) begannen wir von FL330 zu sinken. Es war wieder windig, aber es hielt sich in Grenzen. Trotzdem fing die arme kleine wieder an zu weinen und zu Spucken. Sie jedoch gleich einen großen Müllbeutel bekommen, da ging dann nichts vorbei. Ein ordentlicher Rums und wir setzen in Lanzarote auf. Die kleine und ihre besorgten Eltern wurden gleich von einem Krankenwagen abgeholt. Die Hälfte der Insassen stieg hier aus und macht jetzt wohl Urlaub auf Lanzarote. Die andere Hälfte und wir blieben auch während der Betankung im Flugzeug. Lediglich ein Feuerwehrfahrzeug fuhr zur Sicherheit vor. Die Maschine war betankt und es stiegen weitere Passagiere ein, die entweder nach La Palma oder nach Hamburg weiter flogen. Nach dem Taxeln setzte der Pilot die Bremse und gab vollen Schub. Schnell und steil stieg das Flugzeug in die Luft. Nach 10 Minuten Reiseflug begannen wir wieder zu Sinken. Es wurde nebelig, aber es war noch alles gut zu sehen. Der Wind war hier nicht so heftig, jedoch kam der Wind aus Nord-West (Fallwinde) und wir wurden immer wieder angehoben. Wieder ein harte Landung. GCLA hat ausgebaut. Ein neues Parkhaus, neue Parkpositionen für die Flugzeuge und ein neues und riesiges Parkhaus. Kein Vergleich zu dem schönen, kleinen und übersichtlichen Terminal, das ich in Erringung hatte. Schade.
Nachdem wir unser Gepäck hatten, ging es zum Parkhaus. Da stand auch schon unser Auto. Ein kleiner roter Hyundai i30. Der Schlüssel steckte, der Tank ist halb voll, es konnte losgehen. Also machten wir uns auf den Weg zum Büro der Vermietung. Ohne Papiere, ohne alles. Dort angekommen unterschrieben meine Eltern den Vertrag und der Urlaub kann beginnen.
Hier die Bilder.
Start in HH

Landeanflug auf GCRR (Lanzarote)

Die SAS rollte direkt an uns vorbei zum Start.

Nach dem Start bot sich ein schmaler Blick über den Flughafen.

Anflug und harte Landung auf La Palma

