
Rollout der Lockheed L-1649A „Super Star“ heute bei LH-Technik in Hamburg.

Ein Meilenstein der Luftfahrtgeschichte zeigt sich erstmals wieder der Öffentlichkeit: Lufthansa Technik hat die umfangreiche Montage einer Lockheed L-1649A abgeschlossen. Heute wurde das vollständig restaurierte Langestreckenflugzeug erstmals auf dem eigenen Fahrwerk aus dem Hangar gezogen und erlebte damit seinen Roll-out in Hamburg – ein Moment, der nicht nur Luftfahrt-Enthusiasten begeistert.

Die ehemalige N7316C (c/n 1018, 1957 an TWA ausgeliefert und letzter Flug am 09.11.1983) wurde seit 2008 von Lufthansa in Auburn (Maine, USA) zur Wiederherstellung eines flugfähigen Zustands für zukünftige Flüge restauriert, bis das Projekt in 2018 nach 10 Jahren und 150 Millionen Euro Kosten eingestellt und das Flugzeug 2019 nach Bremen verschifft wurde. Im Februar 2021 wurde es nach Paderborn verlegt und im Oktober 2023 zu LH-Technik nach Hamburg.


Die L-1649A N7316C wurde 2007 von der Deutschen Lufthansa Berlin Stiftung zusammen mit N8083H (c/n 1038 ehemals TWA) und N974R (c/n 1040 ehemals LH D-ALAN) gekauft.
Nach dem jetzt erreichten Roll-out steht in den kommenden Wochen indes eine erneute Demontage in größere Segmente an, um im Juli per Schwertransport die Reise zum Flughafen Münster/Osnabrück anzutreten. Dort findet die Lackierung im Originaldesign von Lufthansa aus der sogenannten Parabelphase statt.


Nach der Lackierung soll die Lockheed Super Star im Oktober in Frankfurt eintreffen. Pünktlich zum 100. Gründungsjubiläum von Lufthansa bildet sie dort vom Frühjahr 2026 an zusammen mit der legendären Junkers Ju 52 D-AQUI die Hauptattraktion des neuen Konferenz- und Besucherzentrums der Lufthansa Group neben dem Lufthansa Aviation Center am Frankfurt Airport. Dank einer gläsernen Fassade werden die Exponate auch von außen gut sichtbar sein.

Nur 44 Lockheed L-1649A Starliner wurden gebaut und ab 1957 auf Nordatlantikstrecken in Dienst gestellt, betrieben von den nur drei Fluggesellschaften Lufthansa, Air France und TWA.
Lufthansa betrieb 4 L-1649A von 1957 bis 1966 unter dem Namen „Super Star“, bis sie durch die Boeing 707 ersetzt wurden:
- D-ALAN c/n 1040 erhalten im Fantasy of Flight Museum in USA (N974R)
- D-ALOL c/n 1042 erhalten am Johannesburg Rand-Airport Südafrika (ZS-DVJ)
- D-ALUB c/n 1034 bei einem Brand als Flugzeugrestaurant in Hartenholm/Deutschland 1975 zerstört
- D-ALER c/n 1041 verschrottet in Johannesburg 1970
Von den 44 gebauten L-1649 sind insgesamt nur noch 4 erhalten:
- N7316C c/n 1018 bei LHT HAM (ehemals TWA)
- N8083H c/n 1038 am JFK Airport als Cocktaillounge (ehemals TWA)
- N974R c/n 1040 im Fantasy of Flight Museum USA (ehemals D-ALAN)
- ZS-DVJ c/n 1042 am JNB Rand Airport (ehemals D-ALOL)

Eine schöne Idee von LH-Technik heute, ein Foto aus den 1950er Jahren nachzustellen:
