AHS - An der Grenze zur Ausbeutung?!

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Timur
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AHS - An der Grenze zur Ausbeutung?!

Beitrag von Timur »

Liebe Leute,

zum Glück war ich nur zwei Monate ohne Beschäftigung, bevor ich Anfang Mai von einem neuen und wirklich vorbildlichen Arbeitgeber angestellt wurde. In der Zeit der Arbeitssuche bewarb ich mich auch auf eine Stelle bei AHS als Mitarbeiter in der Gepäckermittlung. Dass das kein super bezahlter Posten sein würde, war mir durchaus bewusst. Zum einen ist es eine Stelle, in die man halbwegs schnell eingearbeitet wird, zum anderen hatte ich schon hier da Andeutungen zu AHS gehört. Allerdings handelt es sich auch nicht um eine Stelle für Hirnamputierte... Im Gegenteil: Gerade wenn Menschen ihr Gepäck nach einem Flug vermissen, dürfte eine gewisse soziale Kompetenz wichtig sein. Und diese sollte man natürlich nicht nur in Deutsch sondern mindestens auch noch in Englisch besitzen. Ich persönlich hätte denen auch noch ein paar andere brauchbare Fremdsprachen geliefert, aber das ist eine andere Geschichte.

Gestern fand ich eine Mail in meinem Postfach, dass sich AHS mich durchaus als Kandidaten vorstellen könne. Bevor ich aber zu einem weiter führenden Gespräch eingeladen würde, sollte ich mir einen Link mit Informationen zu den Arbeitsbedingungen durchlesen. Das tat ich - und war entsetzt.

Die Grundbezahlung läge bei 8 (in Worten: ACHT) Euro pro Stunde. Zuzüglich Zuschlägen für frühe/späte Arbeitszeiten und Wochenenden. Allerdings würde nach Arbeitsaufwand bezahlt. Sprich: Wenn nicht genügend zu tun ist, arbeitet man evtuell nur wenige Wochenstunden. Von einem garantierten Mindestgehalt keine Rede.

Daher sah ich natürlich davon ab, das Angebot weiter zu verfolgen (immerhin war ich in der glücklichen Lage, dass ich schon etwas besseres gefunden habe - vielleicht auch nicht unbedingt der perfekte Traumjob, aber etwas, bei dem ich mir gut vorstellen kann, länger zu bleiben, weil ich nicht verarscht und verheizt werde...).

Aus diesem Grund will ich nun hier und heute AHS an den Pranger stellen. Wer für psychisch sicherlich anspruchsvolle Arbeit dermaßen wenig zahlt, der hat es in meinen Augen nicht besser verdient. Oder sehe ich das falsch? Wer andere, bessere Erfahrungen mit AHS hat, korrigiere mich gerne.
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paraglider
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Re: AHS - An der Grenze zur Ausbeutung?!

Beitrag von paraglider »

Mag alles sein; aber was ist am Job eines "Gepäckermittlers" psychisch anspruchsvolle Arbeit?
Geht Dir ein evtl. fehlgeleitetes Gepäckstück so sehr nahe? :shock: Dem Besitzer geht es auf die Psyche; ja, das will ich wohl glauben...
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In Köln muss man sich sogar das Bier schön trinken!
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Timur
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Re: AHS - An der Grenze zur Ausbeutung?!

Beitrag von Timur »

Meinst Du nicht, dass Leute, die auf einmal ohne Gepäck da stehen, den Gepäckermittler ganz schön fertig machen könnten - auch wenn diesen keine Schuld trifft? Und das ganze über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg. Ich weiß nicht, ob es Dich völlig kalt lassen würde, wenn Mama mit zwei Kindern auf einmal ohne irgendein Gepäckstück für Ihre Kleinen da stünde. Ich persönlich würde zumindest versuchen, denen wirklich zu helfen - auch über den Standardpapierkram hinaus gehend. Wenn man Mitarbeiter möchte, die einen guten Job machen und die auch tatsächlich bereit sind SERVICE am Kunden zu leisten (und somit auch dem Unternehmen Ansehen einbringen), muss man die Mitarbeiter in meinen Augen auch ordentlich behandeln. Und dazu gehört auch eine halbwegs attraktive Vergütung.
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ConAir
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Re: AHS - An der Grenze zur Ausbeutung?!

Beitrag von ConAir »

Nun alle Arbeitslöhne sind bei AHS gleich, wobei eine Priorität im Bereich Passage herrscht, was bedeutet das die Lohnmodelle dort besser sind, aber nicht die Arbeitsbedingungen. Überall wird bei AHS keine feste Stundenzahl garantiert, hinzu kommt das ein Großteil der Schichtleiter nicht Menschen führen können, man denkt manchmal das diese Personengruppe zuviel DALLAS ODER DENVER CLAN konsumiert haben und meinen, das wirkliche Leben auch so läuft. Hinzu kommt Bespitzelung und Mobbing. Ich kann jedem nur abraten dort zu arbeiten!
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steppenwolf
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Re: AHS - An der Grenze zur Ausbeutung?!

Beitrag von steppenwolf »

Timur hat geschrieben:Meinst Du nicht, dass Leute, die auf einmal ohne Gepäck da stehen, den Gepäckermittler ganz schön fertig machen könnten - auch wenn diesen keine Schuld trifft? Und das ganze über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg. Ich weiß nicht, ob es Dich völlig kalt lassen würde, wenn Mama mit zwei Kindern auf einmal ohne irgendein Gepäckstück für Ihre Kleinen da stünde. Ich persönlich würde zumindest versuchen, denen wirklich zu helfen - auch über den Standardpapierkram hinaus gehend. Wenn man Mitarbeiter möchte, die einen guten Job machen und die auch tatsächlich bereit sind SERVICE am Kunden zu leisten (und somit auch dem Unternehmen Ansehen einbringen), muss man die Mitarbeiter in meinen Augen auch ordentlich behandeln. Und dazu gehört auch eine halbwegs attraktive Vergütung.
Ich gebe dir in allem was du hier schreibst recht, aber dieses ist nun leider der Stand der Dinge! Der Markt gibt derzeit für reine Servicejobs mit kurzer Anlernzeit und ohne Ausbildung mehr nicht her! "Geiz ist [Wort für "sehr toll" gesucht]" und "Wir sind günstiger", das sind die Parolen, welche heute gefragt sind, und wovon Konsumenten wie du und ich profitieren, schlägt sich natürlich auch auf dem Arbeitsmarkt durch! Ich erlebe es seit 30 Jahre in der gleichen Firma angestellt tagtäglich: Anfragen wegen der Arbeitsplatzausstattung werden abgelehnt mit der Begründung, das Geld könne mann sparen! Neue Aufgaben kommen hinzu, welche mit der alten Arbeitsplatzbeschreibung nichts mehr zu tun haben! Die Nachfrage nach einer Neubewertung des Arbeitsplatzes wurde zunächst einmal schlichtweg ignoriert, und nun habe ich nach 30 Jahren Betriebszugehörigkeit erst einmal eine "Probezeit", um danach vielleicht irgendwann einmal in meinem Grundgehalt um brutto vielleicht 20 € monatlich aufgestockt zu werden! Für so etwas hole ich nicht den Kugelschreiber aus meiner Hosentasche, das schlage ich meinem Arbeitgeber um die Ohren! Ich komme nicht als Bettler an meinen Arbeitsplatz!

Auf der anderen Seite werden für ausgeschiedene oder besser nicht mehr erwünschte Vorstandsmitglieder und ihre Rattenschwanz an Angestellten von meiner Firma zig-Tausend Euro im Orkus versenkt, ohne das die auch nur ein einziges Mal die Return-Taste zuhause auf ihrem Laptop drücken müssen!

Neidisch? Nein!

Aber das ganze System stinkt zum Himmel!

LG Detlef
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Du hörst dich schrein: Nein, noch ist Zeit!
Zum Sterben bist du nie bereit...
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Re: AHS - An der Grenze zur Ausbeutung?!

Beitrag von MD-80.net »

Der mündige Bürger darf bei der Bundestagswahl ja entscheiden und ein Kreuzchen machen. Nur wird selbst bei 8,50 Mindestlohn ein Altersarmuts-Tsunami auf unsere Gesellschaft zurollen, aber es ist ja egal. Schämen sich ja auch heute schon genug Senioren, wenn sie in Barmbek einmal am Tag von unterbezahlten Hilfsdiensten besucht werden und dann an einer Schwarzbrotscheibe knabbern. Es ist paradox, dass es eine Gruppe von Senioren gibt, die sich mehrfach pro Jahr Kreuzfahrten leisen können und andere einen stetig ziemlich leeren Kühlschrank haben. Meine Feststellung hat auch nichts mit Neid zutun. Wichtiger aber: DSDS ist heute!
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Zak
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Re: AHS - An der Grenze zur Ausbeutung?!

Beitrag von Zak »

MD-80.net hat geschrieben:Es ist paradox, dass es eine Gruppe von Senioren gibt, die sich mehrfach pro Jahr Kreuzfahrten leisen können und andere einen stetig ziemlich leeren Kühlschrank haben.
Was ist daran paradox? Ich würde soweit gehen, zu behaupten, dass das in einer freien Gesellschaft normal ist. Was nicht heissen soll, dass ich irgend jemandem einen leeren Kühlschrank wünsche. Aber wer Wohlstand reglementieren will, um Armut zu bekämpfen, wird nur erreichen, dass am Ende alle einen leeren Kühlschrank haben.
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ConAir
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Re: AHS - An der Grenze zur Ausbeutung?!

Beitrag von ConAir »

Zak hat geschrieben:
MD-80.net hat geschrieben:Es ist paradox, dass es eine Gruppe von Senioren gibt, die sich mehrfach pro Jahr Kreuzfahrten leisen können und andere einen stetig ziemlich leeren Kühlschrank haben.
Was ist daran paradox? Ich würde soweit gehen, zu behaupten, dass das in einer freien Gesellschaft normal ist. Was nicht heissen soll, dass ich irgend jemandem einen leeren Kühlschrank wünsche. Aber wer Wohlstand reglementieren will, um Armut zu bekämpfen, wird nur erreichen, dass am Ende alle einen leeren Kühlschrank haben.
das erinnert mich jetzt an die Diskussionen über den Streik der Sicherheitskräfte - fängt ja wieder klasse an, - mal sehen wo ZAK in 30 Jahren steht/sitzt. Jeder ist ersetzbar auch ZAK hat kein Dauerabo auf seinen Job. Jeder Arbeitstag könnte Dein letzter sein. Hochmut kommt vor dem Fall! Bis dahin weiter mit der Diskussion!
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Zak
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Re: AHS - An der Grenze zur Ausbeutung?!

Beitrag von Zak »

ConAir hat geschrieben:das erinnert mich jetzt an die Diskussionen über den Streik der Sicherheitskräfte - fängt ja wieder klasse an, - mal sehen wo ZAK in 30 Jahren steht/sitzt. Jeder ist ersetzbar auch ZAK hat kein Dauerabo auf seinen Job. Jeder Arbeitstag könnte Dein letzter sein. Hochmut kommt vor dem Fall! Bis dahin weiter mit der Diskussion!
Und was soll das Gepöbel jetzt? Meine Aussage bezog sich nicht auf die AHS, sondern war eine Antwort auf eine Aussage über die Wohlstandsunterschiede bei Rentnern. Und ich halte Wohlstandsunterschiede in einer freien Gesellschaft nunmal für ganz normal.

Ich weiss, dass man sich mit so einer Meinung bei Sozialisten nicht beliebt macht. Und davon haben wir in Deutschland eine Menge, in allen politischen Lagern. Nicht umsonst ist Sozialismus die Idee, die in Deutschland beinahe alle politischen Fraktionen eint. Ironischerweise ist seit der Wiedervereinigung nur die SPD zumindest in Teilen ein gutes Stück weit von den Ideen eines Gesellschaftssozialismus abgerückt.

Ansonsten findet man sowohl im bürgerlichen als auch im vermeintlich progressiven Lager, aber auch bei den Ewiggestrigen links- und rechtsaußen, überwiegend sozialistische Ideen. Und all das nur, weil vor etwas über 200 Jahren das "Egalité" aus den drei Grundsätzen der französischen Revolution ins deutsche etwas missverständlich als "Gleichheit" übersetzt wurde.

Seitdem streben Generationen von Deutschen danach, etwas, das sie als Gleichheit empfinden, herzustellen. Die "Erfolge" sind hinlänglich bekannt. Lediglich die Phase der sozialen Marktwirtschaft stellte eine Unterbrechung im sozialistischen Streben dar. War aber nicht von Dauer, weil sich trotz allem gesellschaftlichen Erfolgs partout immer noch keine Gleichheit einstellen wollte. Aber nicht zuletzt dank Wiedervereinigung und Aufstieg der - demokratisch weitgehend unlegitimierten - EU (die im Übrigen einee zutiefst sozialistischen Ideologie entsprungen ist) ist dieses Modell ja inzwischen wieder eingemottet worden.

Seitdem konzentrieren wir uns wieder darauf, gesellschaftliche "Ungerechtigkeiten" zu beseitigen. Wobei der allgemeine Konsens zu sein scheint, dass "ungerecht" bedeutet, dass einer mehr hat / verdient, als ich. Hat aber nix mit Neid zu tun! Nur mit Gerechtigkeit. Deswegen müssen wir den "Besserverdienern" ans Geld. "Besserverdiener" ist ein fast schon kongenialer Begriff. Denn "Besserverdiener", das ergibt sich aus der komparativen Komponente des Begriffs, ist einer, der mehr verdient, als ich. Denn was ich verdiene, ist ja okay. Nur wer noch mehr verdient, den sollte der Staat mal so richtig zur Kasse bitten.

Wer das für Polemik hält, soll mal schauen, wo auf der Gausskurve der Einkommensverteilung ihrer Wählerklientel die Grünen in ihrem aktuellen Parteiprogramm das Fallbeil für den Spitzensteuersatz haben niedersausen lassen.

Was in der ganzen Debatte vollständig fehlt, ist eine Diskussion über die Legitimation dieser gesetzlichen Wohlstandsverteilung. Was ermächtigt den Staat eigentlich, in die Wohlstandsverteilung so einzugreifen? Da wären wir wieder bei der unglücklich übersetzten "Egalité". Von "Liberté" und "Fraternité" redet hier niemand mehr. Beide Werte waren bestimmend in den Dekaden sozialer Marktwirtschaft, wurden aber im Zuge ihrer Einstellung ebenfalls eingemottet.

Gerade "Liberté", die Freiheit, interessiert hierzulande doch niemanden mehr. Im Gegenteil, wir sind nicht nur bereit, sondern geradezu entschlossen, Freiheiten abzuschaffen, um mehr "Gleichheit" herzustellen. Das empfinden wir als "gerecht". Und wer da nicht mittun will, ist hochmütig. Herrlich.

Ich habe nie behauptet, ein Abo auf meinen Job zu haben. Auch bin ich nicht sonderlich wohlhabend, so dass Altersarmut für mich tatsächlich noch ein Thema werden könnte. Und dennoch bin ich so hochmütig, mir mehr Gedanken über meine (zunehmend schwindende) Freiheit zu machen. Mir ist wichtiger, auch in 30 Jahren noch eine so "hochmütige" Meinung vertreten zu dürfen, als die Frage, ob sich mein Nachbar eine Kreuzfahrt leisten kann, und ich nicht.

Und um Dich, lieber ConAir, nun noch endgültig zu verwirren - ich unterstütze tatsächlich die Idee eines gesetzlichen Mindestlohns. Und ich bin dafür, die völlig ausgeuferte Nutzung von Leiharbeitern einzudämmen. Aber ich sehe trotzdem kein gesellschaftliches Paradoxon darin, dass es arme und reiche Menschen gibt. Da kannst Du mir die Pest an den Arbeitsplatz wünschen, so viel Du willst.
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Timur
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Re: AHS - An der Grenze zur Ausbeutung?!

Beitrag von Timur »

Hallo zusammen,

auch ich bin keineswegs der Meinung, dass alle Menschen gleich viel Wohlstand haben sollten. Natürlich sollen jene, die viel leisten, sich durch ein schwieriges Studium gekämpft haben oder einen Meister gemacht haben, auch gerne mehr verdienen, als eine ungelernte Hilfskraft. Ich denke, dass kann niemand ernsthaft in Frage stellen. Die Frage ist aber, WIEVIEL Gehaltsunterschiede noch "gerecht" sind. Natürlich kann man darauf keine pauschale Antwort geben.

Um auf das Ausgangsthema zurück zu kommen: Das was AHS bietet, scheint mir für die geforderten Leistungen nicht gerecht zu sein. Und das, was ein Herr Winterkorn an dutzenden Millionen im Jahr kassiert hat auch nichts mehr mit Gerechtigkeit zu tun - denn ich denke, es gibt einen Zusammenhang zwischen "gerecht" und "gerechtfertigt".

Aber - um wieder abzuschweifen - einen Unfug wie "bedingungsloses Grundeinkommen", wie u.a. von den Piraten gefordert, kann ich auch nur als unglaubliche Dummheit zur Kenntnis nehmen. Wer nichts leisten KANN, der gehört unterstützt. Aber wer nichts leisten WILL, der hat auch nichts verdient.
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Zak
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Re: AHS - An der Grenze zur Ausbeutung?!

Beitrag von Zak »

Timur hat geschrieben:denn ich denke, es gibt einen Zusammenhang zwischen "gerecht" und "gerechtfertigt".
"Gerechtfertigt" ist in diesem Zusammenhang ein deutlich besserer Begriff als "gerecht". Ich halte auch weder Hungerlöhne noch Gehaltsexzesse für gerechtfertigt. Hier sind vernünftige Spielregeln durchaus angebracht, und liegen auch im legitimen Entscheidungsbereich des Staates.

Meine beiden Posts richteten sich ohnehin nicht gegen Dich. Ich kenne die Situation bei der AHS nicht gut genug, um mir ein Urteil erlauben zu können. Aber ich kann schon nachvollziehen, wenn Du das Verhältnis von Arbeitsbelastung zu Entlohnung als ungerecht empfindest. Und es freut mich zu hören, dass Du einen besseren Arbeitsplatz gefunden hast!
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