An alle diejenigen, die hier die Berichterstattung über die Verbindung von LH-Technik und der Weissrussischen Regierungsstaffel als fehlgeleitet, unnötig oder schädlich empfinden möchte ich sagen:
Fragt mal Eure Eltern oder Grosseltern, was es heisst in einer Diktatur zu leben. Was es heisst, in einem Land zu leben in dem es nur Jubelblätter an den Zeitungen zu kaufen gibt und andere Meinungen unterdrückt und verfolgt wurden. Was es heisst, wenn Meinungsabweichler mit kritischen Auffassungen verhaftet, gefoltert und ermordet werden.
Fragt mal die älteren, wie dankbar wir sein sollten, dass wir - bei aller berechtigten Kritik an einigen Entwicklungen - Gewaltenteilung haben und eine freie Presse, die eben über solche Dinge berichten kann.
Es gab in der Vergangenheit viele gute Pressemeldungen die für das Unternehmen LHT durchaus positiv waren, wenn jetzt mal eine kritische Berichterstattung erfolgt, soll das dann aber nicht in Ordnung sein ? Eine merkwürdige Auffassung von Demokratie haben hier manche.
Niemand kann hier eine direkte Korrelation zwischen dem Einzelauftrag der EW-001PA und der Gefährdung nur eines einzigen Arbeitsplatzes am Standort Hamburg schlüssig argumentieren. So eine Verbindung herzustellen ist irreführend, falsch und grob fahrlässig.
Hab ich richtig verstanden ? ...nur weil es auch andere Gewaltherrscher gibt, deren Jets bei LHT gepflegt werden, verbietet sich die Kritik am "brisanten" Kunden aus EW-land...nur weil auch andere Unternehmen mit Weissrussland Handel treiben, darf man über den LHT-Kunden Lukaschenko nicht berichten ?
An alle, die hier so lautstark die Bedeutung dieses "Kunden" herausstellen, sollte sich einmal die Dimensionen de facto vor Augen halten, von denen wir sprechen:
LHT-Zahlen 2011
Jahresumsatz = 4.0093.000.000 €
VorsteuerGewinn = 377.000.000 €
Nettogewinn = 257.000.000 €
Wenn da alle 2-3 Jahre eine 737 zur Wartung erscheint, kann sich wohl jeder ausrechnen, wie bedeutend dieser Auftrag für den Konzern ist...
Es täte einigen sehr gut etwas weniger Schaum vor dem Mund und Scheuklappen vor den Augen zu haben, sondern die Dinge so zu sehen wie sie sind.
vG
J