Das ist selbstverständlich grundsätzlich auch meine Meinung.HX_Dipi hat geschrieben:... Gute Arbeit sollte gut entlohnt werden.

Wir haben es nur fatalerweise mit einem von der "Allgemeinheit" zu verantwortenden Kostendruck zu tun und befinden uns in einer schwindelerregenden Abwärtsspirale. Soll heißen: Um am Markt zu bestehen, müssen Kosten - wo immer es geht - gesenkt werden. Im Handel kaufen Konsumenten bei Discountern so billig es geht (und gewiss auch zuweilen sehr fragwürdige Produkte). Im Transportwesen wählt man die billigste (und gewiss nicht immer sozial- und umweltverträglichste) Variante. Und so geht das immer weiter.
Letztlich bietet der einzelne Arbeitnehmer auch nur ein Produkt an: nämlich seine Arbeitskraft. Zu welchem Preis er das macht, bleibt zunächst ihm überlassen (das sollte man nie vergessen) ! Wer mit 7,22 € Stundenlohn in seiner persönlichen kalkulation klarkommt, geht einen Vertrag ein. Wer es nicht tut, muß sich am Markt besser platzieren. So einfach könnte man es sehen.
Ich befürchte, dass sich in absehbarer Zeit aufgrund überregionaler Vernetzung (man spricht da auch gerne von "Globalisierung") keine wesentliche Umkehr von "Billig" auf "Qualität" einstellt. Das ist zwar m.E. äußerst bedauerlich, aber es liegt in der Natur des Menschen und seinem Streben nach (Kosten-)Optimierung.
Deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass hier nur (und zwar wirklich nur) die Politik eine für alle zuträgliche Richtungsänderung einleuten kann. Ein gesetzlicher Mindestlohn um den sich kein Arbeitgeber drücken kann wäre da der erste Schritt. Solange sich das Kasperletheater in Berlin aber nicht zu solchen Maßnahmen durchringen kann (oder will), werden weiterhin Angebot und Nachfrage auch die Preise auf dem Arbeitsmarkt bestimmen.
Perfide Aktionen wie die von "ver.di", der "GDL", der "GdF" etc. treffen hingegen fast ausschließlich diejenigen, die an dem ganzen Schlamassel die geringste Schuld trifft. Und das wiederum kotzt mich ganz gewaltig an. Bleibt zu hoffen, dass unter den gestern (und wohl auch in den nächsten Tagen) gestrandeten Passagieren möglichst viele Mitglieder derartiger "Vereine" sind. Denn dann trifft es zumindest die richtigen.