Auch wenn dies ein FLiegerforum ist, möchte ich trotzdem eine kleine Geschichte von mir, die letzte Woche tatsächlich stattfand unf keine Fiktion ist, zum Besten geben.
Angefangen hat alles vor vier Wochen, als mein Lehrer mich fragte, ob ich mit vier anderen Schülern aus meinem Jahrgang (13. Kl.) zusammen nach Berlin fahren wollte, auf eine MINT-Veranstaltung. Ohne großes Nachdenke habe ich Ja gesagt und aufgrund mangelnder günstiger FLugtickets fanf ich mich am vergangenen Mittwoch iin einem ICE der Deutschen Bahn AG wieder. Es war etwa halb sieben morgens, als wir alle am Bahnsteig standen und der Zug dann auch tatsächlich aus Tier ankam. Wir befanden uns aktuell in Koblenz. Geplante Abfahrt war 6.43. Um 6.42 Kommt dann eine Duchsage "Aufgrund von Oberleitungsstörungen werden wir mit 10 Minuten Verspätung abfahren und statt linksrheinisch rechtsrheinisch nach Köln fahren. Wir bitten dies zu entschuldigen".
Vorweg sei gesagt, dass das Wort "Entschuldigung" in den kommenden Stunden und Tagen noch mehrmals gefallen ist.
Köln war nun also mit einer halben Stunde Verspätung erreicht. Immerhin wars im Zug warm und irgendwann kamen wir dann auch in Wolfsburg an, von wo aus der ICE "sagenhafte" 250 Km/h erreichte. Irgendwann standen wir dann auch in Berlin am Hauptbahnhof. Ein ganz netter Bau, finde ich, recht imposant.
Dann direkt mal die neue Kanzler-U-Bahn gefahren. Ganze 2 Stationen ist die lang und immer muss der arme Zugführer alle zwei Stationen die Führerkabine wechseln. Mieser Job. Die Auslastung der Kanzler-Bahn war übrigens bei allen Fahrten sehr schwach. Im Grunde also eine bisher völlig überflüssige Bahn. Demnächst soll sie ja bis zum Alex verlängert werden. Irgendwann mal.
Freitags musste ich mit einem meiner Kollegen in einen Außenbezirk in Berlin, genauer ins "Physiker-Viertel". Man sagte uns schon am Tag zuvor, dass die S9 nicht planmäßig fährt und nicht wie sonst auch am HBF vorbeikommt. Also gut, dachten wir uns, nehmen wir den Schönefeld-Express und gurken dann die drei Stationen wieder zurück. Irgendwann und viel zu spät kamen wir dann auch an der richtigen Station an.
Die Wagen wer S-Bahn waren übrigens von innen!!! gefroren. Ich habe Homer Simpson an ein Fenster gemalt. Der dürfte wohl heute noch so durch Berlin fahren.

Samstag sollte es dann gegen halb 6 abends zurück nach Koblenz gehen. Geplante Ankunft in Koblenz: halb 12. Es wurde halb 6, kein ICE in Sicht, jedenfalls nicht auf unserem Gleis. Nebenan fuhr der Warschau-Express ein. Sah aber nicht so komfortabel aus. Also doch lieger nach Koblenz nach Hause und irgendwann fuhr auch der ICE ein. Wegen eines Technischen Defekts im Stellwerk furchen wir dann um viertel vor 6 in Berlin weg. Ok, kein Problem, es sind ja nur 10 Minuten Verspätung. Auf den 6 Kilometern Strecke bis Spandau Bahnhof kamen nochmal 5 Minuten dazu, weiß der Geier, wie der das geschafft hat.
Nun konnte ja nichts mehr passieren, außer, dass wir auf offener Strecke diverse Male angehalten haben, hier mal ein paar Minuten im Bahnhof in Fulda gestanden haben, und dort ein paar Minuten in Kassel. In Frankfurt am HBF sollten wir dann umsteigen. Direkt vom Nachbargleis sollte der Anschluss ICE nach Koblenz fahren, mit satten 4 Minuten Puffer bei planmäßiger Ankunft. Die war aber nun völlig utopisch, da wir bereits 40 Minuten zu spät haben und dann selbst der gnädigste ICE weg ist.
Neue Verbindung gesucht. 10 Minuten ab jetzt - achnee, der fährt nur in den Sommermonaten. Ok, der nächste. Wann fährt der? Viertel vor 12. Na gut. Wenns denn sein muss. Ab in Mäcces, wat essen. Immerhin wird man da immer schnell bedient. Nicht wie bei der Bahn. Irgendwann war es dann viertel vor 12, sodass wir zum Bahnsteig mussten. Ab rein in den Zug, nur noch 5 Minuten bis Abfahrt. Irgendwann sprang die Anzeigentafel auf 10 Minuten verspätet um. "Entschuldigung, es tut uns sehr leid" EIne Begründung für die Verspätung gab es nicht. Es wurden 30 Minuten und wir standen unbewegt in Frankfurt. 50 Minuten Verspätung. Schade. Wird heut wohl nichts mehr mit Abfahrt. Es wurden schließlich 80, bis sich der IC (nicht ICE) in Bewegung setzte und dann allen Ernstes über Offenbach und nicht wie geplant direkt, nach Koblenz gezuckelt ist. Bravo. Um halb vier (geplant war halb 12) war dann endlich Koblenz erreicht. Dort stand auf der Anzeigentafel nicht mehr die Verspätung in Minuten, sondern unbekannt.
Eine Familie wollte noch mit dem selben Zug, der ohnehin schon viel zu spät war nach Düsseldorf. Wäre an sich kein Problem gewesen, denn dort sollte der auf seinem Weg bis Hamburg- Altona halten. Tatsächliches Ende war aber schon in Köln. Dumm gelaufen. Aber da DUS ja ohnehin geschlossen war am nächsten Morgen, vielleicht haben sie es ja doch geschafft. Natürlich nach dem Motto: "Entschuldigung, es tut uns Leid, wir hatten eine technische Störung."
Nach dieser Fahrt haben sich mir Fragen gestellt: Ist "Entschuldigung" das erste Wort, das ein Bahnmitarbeiter in seiner Ausbildung lernt? Werden Zugführer auch dafür bezahlt, dass sie schlechtes Englisch nuscheln?
Achja, nochwas: Während der Wartezeit in Frankfurt habe ich ein Gedicht geschrieben. An manchen stellen muss ich noch arbeiten, Hier ist es:
Für 11 Uhr 17 war´s gebucht
Und deshalb habe ich versucht
den Zug höchst pünktlich zu erreichen,
"Das Problem lag an den Weichen"
Um 19 Uhr war´s dann vollbracht,
der Zug, er startet in die Nacht.
Noch gar nicht lange fahr ich nun,
auf off´ner Streche stehn wir schon.
"Aktuell ist der Verkehr sehr dicht,
das heißt für die, wir können nicht
geplantes Gleis im Bahnhof nutzen".
Das bracht mich zum verdutzen.
Die Bahn, ein wahrer Bösewicht,
hier zeigt sie nun ihr echtes Gesicht.
"Entschuldigung, es tut uns leid,
es sind die Gleise eingeschneit".
Ein Durchkommen ist da nicht möglich.
Ich als Bahnkunde find´s kläglich,
dass solch ein großer Staatskonzern,
mit Hautstandort in Westberlin,
es wiederholt nicht fertig bringt,
stattdessen im Tiefschnee versinkt,
unpünktlich an mein Ziel mich bringt.
Letzten Endes konte ich erreichen,
das Herz der Staatsbahn zu erweichen,
den Preis der Reise zu erstatten,
acht Wochen muss ich nun drauf warten.
Kommentare sind sehr erwünscht.