
Favorisierte Reiseziele waren Paris, Frankfurt und Prag. Aufgrund der Wettervorhersagen waren Paris und Frankfurt schnell aus dem Rennen. Das galt auch für andere Alternativen wie Zürich, Genf oder Luxemburg. Und auch ein bis zwei Tage bevor es losgehen sollte, sahen die Prognosen für Prag nicht mehr gut aus. Es blieb das gute Wetter in Skandinavien. Stockholm war mit dem Auto zu weit und für Kopenhagen fand sich keine Mehrheit (auch wenn dann im nachhinein doch plötzlich einige Hamburger Kollegen dahin aufbrachen).
Somit entschied sich dann ein Teil der planenden Gruppe, das angekündigt wechselhafte Wetter für Standobjekte zu nutzen.
Wir machten uns also zu zweit am Karfreitag gemütlich auf den Weg nach Südwest-Polen, um auf Oster-Anna-Suche zu gehen.
Am frühen Abend kamen wir an unserem ersten Etappenziel Zielona Gora an. Dort schlenderten wir nach dem Check-in im Hotel noch ein wenig durch die Stadt, um dann am Ende des Tages in einem privaten Brauhaus einzukehren.
Zielona-Gora Przylep - 19.04.2014
Am nächsten Morgen ging es gut gelaunt und bei wolkenlosem Himmel früh raus. Zwar sah die ursprüngliche Planung vor, den örtlichen Flugplatz Przylep erst gegen Nachmittag aufzusuchen, doch wollten wir, um die Zeit zu nutzen, einmal nachschauen, ob nicht auch schon am Vormittag gute Bilder zu machen sind. Am Platz angekommen gab es zwei gute Nachrichten. Erstens war der Sonnenstand super für Bilder am Morgen und zweitens waren mehr AN-2 vor Ort als wir erhofft hatten.
Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, ist dass zu Ostern in Polen eigentlich gar nichts geht. Sämtliche Flugplätze, die wir besuchen sollten, hatten geschlossen. Das hatte Vor- und Nachteile. In Przylep war zum Glück jemand vom ortsansässigen Aeroklub im Büro. Auf Anfrage, ob wir Bilder von den Antonovs machen dürften, rief er einen Wachmann an, der uns über das Gelände begleiten sollte. Dieser sprach weder Deutsch noch Englisch, schien unseren Besuch aber für eine willkommene Abwechslung zu halten. Wir hatten zumindest alle drei unseren Spaß.
Fazit: Von 11 Annas konnten wir 10 gut bis sehr gut aufnehmen und die letzte wäre aufgrund ihrer Parkposition auch bei besserem Sonnenstand nicht optimal geworden.











Da wir durch den frühen Besuch bereits mehrere Stunden vor unserem Zeitplan lagen, stoppten wir auf dem Weg nach Posen auch noch am richtigen Flughafen von Zielona Gora: Babimost. Hier war allerdings nichts zu holen. Es war außer einem abgestellten Kampfflieger nicht ein Fluggerät vor Ort.
Poznan-Kobylnica - 19.04.2014
Weiter ging es nach Posen. Ziel war der Flugplatz Kobylnica. Auch hier wollten wir unser Glück versuchen, vor unserem Zeitplan zu bleiben und die Flieger von der Mittagsseite anstelle der Abendseite abzulichten. Im Aeroklub waren sogar mehrere Mitglieder anwesend, obwohl der Flugbetrieb ruhte. Da auch der Chef vor Ort war und grünes Licht gab, konnten wir uns auf eigene Faust den Antonovs widmen. Um von den beiden mit der Nase nach Westen geparkten Doppeldeckern schöne Bilder zur Mittagszeit zu machen, musste man sich weit auf das freie Feld und nahe an den Taxiway bewegen. Aber da der Platz ja geschlossen war, war das überhaupt kein Problem. Dann ging es noch hinter die Hangars, wo ein paar nicht mehr ganz komplette Annas weilten, ehe wir uns für den Schluss noch die ausgestellte Maschine in den Farben der Polish Air Force aufbewahrt hatten.
Als wir uns verabschieden wollten, hat uns ein netter älterer Herr auch noch durch das Klubhaus und den Modellbaukeller geführt und uns eine menge Zeug auf Polnisch erklärt. Leider haben wir nicht allzu viel davon verstanden.







Das Tagesprogramm war abgearbeitet, doch es war erst kurz nach Mittag. Zusätzliche Flugplätze hatten wir keine im Ärmel und unsere Tour vorzeitig weiter gen Süden fortzusetzen machte eigentlich keinen Sinn. So statteten wir dann dem großen Posener Flughafen Lawica einen Besuch ab. Auch hier zunächst gähnende Leere. Aber es sollte in Kürze ein LOT-Flug landen. Wir erkundeten dann das Gelände um den Airport herum und als wir vermeintlich eine Anflugstelle gefunden hatten, kam auch schon die SP-LDA vorbeigeflogen. Wir standen ca. 30 Meter falsch und hatten die Kameras auch noch nicht griffbereit. Aber zum Glück war es auch ein Motiv, welches wir natürlich schon im Kasten hatten.
Danach begannen wir dann also schon viel früher als geplant unser touristisches Programm in Posen. Bei bestem Wetter (mittlerweile mit ein paar Quellwolken garniert), machten wir uns von unserem Hotel aus auf den Weg in die Altstadt. Auf dem Alten Markt genossen wir das Wetter mit ein paar Bierchen in einem der vielen Gastronomiebetrieben, die dort ihre Terrassen aufgebaut hatten. Da noch ein bisschen Zeit bis zum Abendessen war, schauten wir uns noch ein paar weitere alte Gemäuer in der Stadt an, ehe wir einen gemütlichen und trotz hinterhoflage sehr gut frequentierten Mexikaner aufspürten. Nach dem Essen kehrten wir noch einmal auf dem Alten Markt in einer scheinbar angesagten Kneipe ein und stießen auf einen erfolgreichen Tag an.