Warnstreik in HAM

Alles rund um die Hamburger Airports. Neues, Hintergründe, und alles was bei "uns vor der Tür" so passiert. Außer den Daily Movements natürlich, für die gibt es einen eigenen Raum.

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paraglider
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von paraglider »

HX_Dipi hat geschrieben:... Gute Arbeit sollte gut entlohnt werden.
Das ist selbstverständlich grundsätzlich auch meine Meinung. :top:

Wir haben es nur fatalerweise mit einem von der "Allgemeinheit" zu verantwortenden Kostendruck zu tun und befinden uns in einer schwindelerregenden Abwärtsspirale. Soll heißen: Um am Markt zu bestehen, müssen Kosten - wo immer es geht - gesenkt werden. Im Handel kaufen Konsumenten bei Discountern so billig es geht (und gewiss auch zuweilen sehr fragwürdige Produkte). Im Transportwesen wählt man die billigste (und gewiss nicht immer sozial- und umweltverträglichste) Variante. Und so geht das immer weiter.

Letztlich bietet der einzelne Arbeitnehmer auch nur ein Produkt an: nämlich seine Arbeitskraft. Zu welchem Preis er das macht, bleibt zunächst ihm überlassen (das sollte man nie vergessen) ! Wer mit 7,22 € Stundenlohn in seiner persönlichen kalkulation klarkommt, geht einen Vertrag ein. Wer es nicht tut, muß sich am Markt besser platzieren. So einfach könnte man es sehen.

Ich befürchte, dass sich in absehbarer Zeit aufgrund überregionaler Vernetzung (man spricht da auch gerne von "Globalisierung") keine wesentliche Umkehr von "Billig" auf "Qualität" einstellt. Das ist zwar m.E. äußerst bedauerlich, aber es liegt in der Natur des Menschen und seinem Streben nach (Kosten-)Optimierung.

Deshalb bin ich der festen Überzeugung, dass hier nur (und zwar wirklich nur) die Politik eine für alle zuträgliche Richtungsänderung einleuten kann. Ein gesetzlicher Mindestlohn um den sich kein Arbeitgeber drücken kann wäre da der erste Schritt. Solange sich das Kasperletheater in Berlin aber nicht zu solchen Maßnahmen durchringen kann (oder will), werden weiterhin Angebot und Nachfrage auch die Preise auf dem Arbeitsmarkt bestimmen.

Perfide Aktionen wie die von "ver.di", der "GDL", der "GdF" etc. treffen hingegen fast ausschließlich diejenigen, die an dem ganzen Schlamassel die geringste Schuld trifft. Und das wiederum kotzt mich ganz gewaltig an. Bleibt zu hoffen, dass unter den gestern (und wohl auch in den nächsten Tagen) gestrandeten Passagieren möglichst viele Mitglieder derartiger "Vereine" sind. Denn dann trifft es zumindest die richtigen.
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Taliesin
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Taliesin »

paraglider hat geschrieben:Letztlich bietet der einzelne Arbeitnehmer auch nur ein Produkt an: nämlich seine Arbeitskraft. Zu welchem Preis er das macht, bleibt zunächst ihm überlassen (das sollte man nie vergessen) ! Wer mit 7,22 € Stundenlohn in seiner persönlichen kalkulation klarkommt, geht einen Vertrag ein. Wer es nicht tut, muß sich am Markt besser platzieren. So einfach könnte man es sehen.
paraglider hat geschrieben:Perfide Aktionen wie die von "ver.di", der "GDL", der "GdF" etc. treffen hingegen fast ausschließlich diejenigen, die an dem ganzen Schlamassel die geringste Schuld trifft. Und das wiederum kotzt mich ganz gewaltig an.
Es ist dem Arbeitnehmer überlassen, zu welchem Preis er seine Arbeitskraft anbietet, aber wenn er diesen Preis erhöhen will und sich gewerkschaftlicher Hilfe bedient, dann ist das auf einmal perfide?
Schlechte Löhne findest du schlecht, aber Leute, die was dagegen machen findest du noch schlechter? Was hätten die Leute denn machen sollen? Die Tarifverhandlungen sind gescheitert, jetzt gibt es 2 Möglichkeiten, entweder man arbeitet normal weiter, frei nach dem Motto "Eigentlich wollte ich eh nicht mehr Geld.." oder man streikt.

Die Aussenwirkung von Verdi war sicherlich nicht sehr glücklich, aber ist euch mal aufgefallen, dass der Streik in eine der verkehrsschwächsten Zeiten des Jahres fällt? Ich denke dass jeder, der im Leben eventuell noch mal streiken könnte auch Verständnis aufbringen sollte für Leute, die das heute tun.
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von HAM 69 »

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paraglider
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von paraglider »

Taliesin hat geschrieben:... jetzt gibt es 2 Möglichkeiten, entweder man arbeitet normal weiter, frei nach dem Motto "Eigentlich wollte ich eh nicht mehr Geld.." oder man streikt.
...
Und genau diese dumpfe und kurzsichtige Haltung verspricht leider auf Dauer keine Besserung der Situation. Vielleicht liest Du Dir mein Geschwafel von weiter oben ein weiteres mal durch...

Wenn man einmal davon ausgeht - und das sollte man wohl - dass es sich in den betroffenen Dienstleistungsgewerben nicht um Zwangsarbeit handelt, bleibt es jedem unbenommen sein angebotenes Produkt "Arbeitskraft" nicht unterpreisig zu verkaufen.Wer es dennoch tut, muss die (finanziellen) Folgen genauso selber tragen, wie es der kleine Einzelhändler tun muss, der mit seinen Produkten nicht die kostendeckende Marge erzielt. Nur hat der kleine Einzelhändler eben nicht die Möglichkeit, seine Abnehmer zu erpressen. :wink:

Und ja: Ich empfinde es als eine echte Dreistigkeit, wenn sich Leute zunächst bereit erklären für einen Betrag X (auch wenn dieser Betrag vielleicht objektiv betrachtet nicht der geleisteten Wertschöpfung entspricht)eine klar definierte Arbeit zu verrichten, dann aber mittels massiver Störung des öffentlichen Lebens (Streik) erhebliche Nachforderungen erzwingen wollen.
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EK60
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von EK60 »

Ich denke, wir sollten uns hier mal wieder etwas mehr an den Fakten orientieren. Wenn man sich nämlich mal die Rahmenbedingungen, den Tarifvertrag und die Forderungen von verdi genauer anschaut, finde ich es ziemlich seltsam, von Billiglöhnen, Dumpinglöhnen oder 'Geiz ist G e i l' zu sprechen !

Aktuell (seit 1.3.12) bekommen die Security-Leutchen dort an den Schleusen 11,80 Euro je Stunde (zzgl. Zuschläge für Sonntags-, Feiertags- und Nachtarbeit).
Dabei darf maximal je Tag 10 Std. bzw je Woche 40 Std. gearbeitet werden.
Wenn wir nun mal davon ausgehen, dass es einem gesunden Arbeitnehmer durchaus zuzumuten ist, pro Woche auch diese 40 Std zu arbeiten, macht das bei durchschn. 21 Arbeitstagen/Monat ca. 1.980 Euro brutto !
Mir ist durchaus klar, dass man davon nicht reich werden kann und das auch keine atemberaubende Summe ist, trotzdem finde ich es in Anbetracht des Jobs und der relativ geringen Anforderungen (z.B. nur 4 Wochen Ausbildung) schon einigermassen ok.

Vor dem 1.3.12 lag der Lohn bei 11,01 Euro/Std., was einer Erhöhung in 2012 von 7,2 % entspricht.

Und nun kommt verdi des Wegs und hat eine Forderung von 14,50 Euro/Std, was einer Erhöhung von 22,9 % :shock: entspricht (ergäbe analog ca. 2436 Euronen/Monat).
Den Arbeitnehmern, die da streiken, kann man noch nicht mal einen Vorwurf machen. Aber man muss sich schon die Frage stellen, ob die Gewerkschafts-Kaspernasen von verdi noch alle Latten am Zaun haben :twisted:

Ach ja, die Arbeitgeberseite hat übrigens 12,50 Euro/Std geboten, das entpräche einer Erhöhung von immerhin 5,9 %, was auch nicht zu verachten ist...

Ansonsten kann ich mich nur wiederholen: Ich habe NULL Verständnis dafür, dass die verantwortliche Stelle (hier: Bundespolizei), die für diese Dienstleistung Auftraggeber ist, keinen vernünftigen Ersatzbetrieb mit eigenen Leuten organisiert bekommt.


Übrigens: Wenn man Pressemeldungen glauben darf, könnte Montag der nächste Streiktag sein.....
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Ohmaney »

Servus,


wer es noch nicht gewusst hat: Montag soll das Chaos nochmal geschehen.
Schönen Gruß
Samy
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JU52
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von JU52 »

@EK60 - Ersatzbetrieb der BuPol mit eigenen Kräften? Wo sollen die denn plötzlich hergezaubert werden? Wenn diese Aufgabe an andere Dienstleister übertragen worden ist, hält Papa Staat nicht für den Fall der Fälle Reservepersonal (also Beamte) bereit, oder hättest du als Steuerzahler dafür Verständnis?

Mit Abgabe diverser Aufgaben (z.B. durch den Wegfall vieler Grenztätigkeiten) wurden bei der BuPol viele Stellen gestrichen und das Personal z.T. an die Länderpolizei abgegeben. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob in früheren Zeiten die Sicherheitskontrolle ausschließlich von der BuPol durchgeführt wurde (kann das hier jemand verlässlich sagen?), wenn ja, dann sind die weggefallenen Stellen aber garantiert nicht mehr nachbesetzt worden.
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Taliesin
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Taliesin »

paraglider hat geschrieben:Wenn man einmal davon ausgeht - und das sollte man wohl - dass es sich in den betroffenen Dienstleistungsgewerben nicht um Zwangsarbeit handelt, bleibt es jedem unbenommen sein angebotenes Produkt "Arbeitskraft" nicht unterpreisig zu verkaufen.Wer es dennoch tut, muss die (finanziellen) Folgen genauso selber tragen, wie es der kleine Einzelhändler tun muss, der mit seinen Produkten nicht die kostendeckende Marge erzielt. Nur hat der kleine Einzelhändler eben nicht die Möglichkeit, seine Abnehmer zu erpressen. :wink:

Und ja: Ich empfinde es als eine echte Dreistigkeit, wenn sich Leute zunächst bereit erklären für einen Betrag X (auch wenn dieser Betrag vielleicht objektiv betrachtet nicht der geleisteten Wertschöpfung entspricht)eine klar definierte Arbeit zu verrichten, dann aber mittels massiver Störung des öffentlichen Lebens (Streik) erhebliche Nachforderungen erzwingen wollen.
Der Tarifvertrag, den die Arbeitnehmer unterschrieben haben und zu dessen Konditionen sie sich verpflichtet haben zu arbeiten ist abgelaufen. Andernfalls wäre die Friedenspflicht verletzt und der Streik illegal, was offensichtlich nicht der Fall ist.
Die Arbeitnehmer sind also an keine Gehälter oder Stundenlöhne gebunden und das Argument "Ihr habt da einen Vertrag unterschrieben, haltet euch gefälligst daran!" zieht nicht, denn der Vertrag ist abgelaufen und ungültig.
Wer Streik Erpressung nennt zeigt einfach, dass er von Streik und Arbeitnehmerrechten nicht die leiseste Ahnung hat. Aber es wird mir langsam auch zu dumm hier was zu schreiben. Wenn ihr hier auf Bild-Niveau diskutieren wollt, dann bitte schön.
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von EK60 »

JU52 hat geschrieben:@EK60 - Ersatzbetrieb der BuPol mit eigenen Kräften? Wo sollen die denn plötzlich hergezaubert werden? Wenn diese Aufgabe an andere Dienstleister übertragen worden ist, hält Papa Staat nicht für den Fall der Fälle Reservepersonal (also Beamte) bereit, oder hättest du als Steuerzahler dafür Verständnis?

Mit Abgabe diverser Aufgaben (z.B. durch den Wegfall vieler Grenztätigkeiten) wurden bei der BuPol viele Stellen gestrichen und das Personal z.T. an die Länderpolizei abgegeben. Es entzieht sich meiner Kenntnis, ob in früheren Zeiten die Sicherheitskontrolle ausschließlich von der BuPol durchgeführt wurde (kann das hier jemand verlässlich sagen?), wenn ja, dann sind die weggefallenen Stellen aber garantiert nicht mehr nachbesetzt worden.
Zuerst mal fände ich es sinnvoll, wenn diese Aufgabegar nicht erst fremd vergeben werden könnte.
Da es aber nunmal anders ist, hilft eine nüchterne Betrachtungsweise: Der Auftraggeber (wir sprechen hier immerhin von einer Bundesbehörde und nicht irgendeinem Tante-Emma-Laden) vergibt einen einigermassen wichtigen Auftrag an einen externen Dienstleister. Wenn es nun dieser Dienstleister (warum auch immer) nicht hinbekommt, diesen Auftrag zu erfüllen, dann sollte man hier meiner Meinung nach einen verdammt guten Plan B in der Tasche haben. Zumal dieses Problem nicht neu, sondern gut bekannt ist, und hier ein wichtiger Teil der Infrastruktur eines Landes betroffen ist.

Den Aufwand dafür sollte die Polizei (ob nun Bund oder Land) schon gestemmt bekommen, schliesslich reden wir hier nicht über tausende von nötigen Einsatzkräften. Für einen einigermassen geregelten Betrieb bräuchte man doch vermutlich nicht mehr als einige Dutzend Leute...
Taliesin hat geschrieben:Der Tarifvertrag, den die Arbeitnehmer unterschrieben haben und zu dessen Konditionen sie sich verpflichtet haben zu arbeiten ist abgelaufen. Andernfalls wäre die Friedenspflicht verletzt und der Streik illegal, was offensichtlich nicht der Fall ist.
Die Arbeitnehmer sind also an keine Gehälter oder Stundenlöhne gebunden und das Argument "Ihr habt da einen Vertrag unterschrieben, haltet euch gefälligst daran!" zieht nicht, denn der Vertrag ist abgelaufen und ungültig.
Wer Streik Erpressung nennt zeigt einfach, dass er von Streik und Arbeitnehmerrechten nicht die leiseste Ahnung hat. Aber es wird mir langsam auch zu dumm hier was zu schreiben. Wenn ihr hier auf Bild-Niveau diskutieren wollt, dann bitte schön.
Der Tarifvertrag ist zwar ausgelaufen und muss somit neu verhandelt werden, da hast Du sicherlich Recht. Nur ist das doch kein Freifahrtschein für die Forderung von vollkommen überzogenen und absurden Lohnerhöhungen!
Und in meinen Augen trägt dieser spezielle Fall eines Streiks schon die Charakterzüge einer Erpressung, wenngleich die Behörden das natürlich auch dadurch heraufbeschwören, dass solche Tätigkeiten nach extern vergeben werden.
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JU52
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von JU52 »

EK60 hat geschrieben: Zuerst mal fände ich es sinnvoll, wenn diese Aufgabegar nicht erst fremd vergeben werden könnte.
Da es aber nunmal anders ist, hilft eine nüchterne Betrachtungsweise: Der Auftraggeber (wir sprechen hier immerhin von einer Bundesbehörde und nicht irgendeinem Tante-Emma-Laden) vergibt einen einigermassen wichtigen Auftrag an einen externen Dienstleister.
Ich glaube nicht, dass die Behörde Auftraggeber für das Personal an der Sicherheitskontrolle ist, die beziehen ihr Gehalt doch wohl eher von Flughafen (als Auftraggeber). Aufgrund der sicherheitsrelevanten Tätigkeit besteht der Job der Behörde, in diesem Fall der BuPol, wohl eher in der Aufsicht der durchgeführten Arbeit im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben.

EK60 hat geschrieben: Den Aufwand dafür sollte die Polizei (ob nun Bund oder Land) schon gestemmt bekommen, schliesslich reden wir hier nicht über tausende von nötigen Einsatzkräften. Für einen einigermassen geregelten Betrieb bräuchte man doch vermutlich nicht mehr als einige Dutzend Leute...
Wenn du Länderpolizei und Bundespolizei in einen Topf wirfst, dann wäre das so, als ob bei einem Streik bei Airbus auf die Schnelle Mitarbeiter von Boeing eingesetzt würden. Beide haben im Grunde genommen nichts miteinander zu tun und lediglich ähnliche Aufgabenbereiche, aber halt jeder für sich.
Und am Aufgabenbereich wird das BuPol-Personal des Airports bemessen, eigentlich logisch, ist wohl in jeder Firma so. Daher kannst du auch nicht mal eben die BuPol an der Sicherheitskontrolle einsetzen, ohne das sie ihre eigentlichen Aufgaben vernachlässigen.
Ich denke Ansprechpartner für der Ersatz der Streikenden kann in diesem Fall nur der Airport sein und nicht die Behörde!
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von EK60 »

@JU52
Die Sicherheitskontrolle ist hoheitliche Aufgabe der Luftsicherheitsbehörde, die übrigens u.a. auch Mitarbeiter des Airports überprüfen kann. Somit erklärt sich von selbst, dass der Airport als Ansprechpartner hier definitiv raus ist. Näheres hier siehe §5
Ansonsten ist mir schon bewusst, das BuPol und Länderpol zwei unterschiedliche Vereine sind, allerdings sollte meiner Ansicht nach grundsätzlich schon dafür gesorgt sein, dass beide Parteien diesen Job übernehmen können, qualifiziert sollten sie dafür wohl sein. Und dann muss evtl. die Politik mal im Sinne einer pragmatischen Lösung tätig werden.
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Schirakowsky »

Was für ein erbärmliches Spiegelbild unserer Gesellschaft. Da haben endlich mal Menschen die Eier zu streiken, gesetzlich vollkommen legitim, und jeder meint nur
das man das unbedingt verhindern müsste, weil es ja nicht sein kann das dem Armen Urlauber in die Planung gefahren wird. Das Leute vom Sicherheitspersonal aber Ihre Familie kaum noch ernähren können,
auf Billigprodukte aus Bangladesch von Kik angewiesen sind, darum schert sich die gemeine Masse nicht. Passiert alles freiwillig, wie auf dem Bordstein in Osteuropa. Man hätte den Job ja nicht machen müssen. Wenn wir nur Akademiker in unserem Land hätten, wäre weder ein ausgeglichener Gesamthaushalt möglich, noch würde der Akademiker von heute das verdienen, was er heute verdient! JEDER deutsche Arbeitsplatz ist sowas von ersetzbar, da draussen sind noch 7 Milliarden andere Menschen, die nicht weniger verdienen weil Sie zu faul sind, sondern weil Sie nicht die gleichen Möglichkeiten im Leben haben wie Ottoarrogantbürger in Deutschland.
Von den Billiglöhnen beim Sicherheitspersonal fährt der Flugpassagier billiger in den Urlaub, daran schonmal gedacht? Oder noch besser, wenn keiner mehr diesen Job machen würde, weil Hartz IV eh nicht mehr weit weg ist?
Anstelle zufrieden zu sein, in den Urlaub fliegen zu können wird nur gemeckert, das der Flug zu spät abhebt, das die Currywurst im Ausland nicht so schmeckt wie beim Stammimbiss zuhause und das bei einer Woche Pauschalurlaub für 249 EUR kein 5 Sterne Service drin war...
You get what you pay for, da sollte sich jeder mal an die eigene Nase fassen.
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paraglider
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von paraglider »

Schirakowsky hat geschrieben:...
Von den Billiglöhnen beim Sicherheitspersonal fährt der Flugpassagier billiger in den Urlaub, daran schonmal gedacht? ...
Das glaubst Du doch aber selber nicht, oder?

Frag doch lieber mal, wofür wir als Passagiere denn eigentlich die hohe Sicherheitsgebühr (um die keiner drumherum kommt) blechen müssen?
Der Flughafen steckt sich die Kohle jedenfalls nicht ein. Zumindest wird das behauptet:

"Die Sicherheitsgebühr wird nicht vom Flughafenbetreiber erhoben. Vielmehr führen die Fluggesellschaften die Gebühr an den Staat ab.
Die Flughafen Hamburg GmbH partizipiert nicht an der Gebühr".
Nachzulesen hier unter Punkt 9: http://www.airport.de/de/faq.html

Da macht dann wohl Papi-Staat mal wieder ordentlich kasse...

Dazu vielleicht auch noch ganz interessant:

LUFTSICHERHEITSGEBÜHR
Für die Durchsuchung von Passagieren und deren Gepäck auf den Flughäfen zum Schutz vor Angriffen auf die Sicherheit des Luftverkehrs (§ 5 Luftsicherheitsgesetz, LuftSiG) werden Gebühren erhoben.
Rechtsgrundlage ist die Luftsicherheitsgebührenverordnung (LuftSiGebV) vom 23. Mai 2007 in Verbindung mit der Anlage zu § 1 Nummer 2 der LuftSiGebV. Vor dem Hintergrund der Urteile des Bundesverwaltungsgerichtes vom 18. März 2004 (Az. 3 C 23.03 und 24.03) sind der bewaffnete Schutz der Kontrollstellen, die Bestreifung der Sicherheitsbereiche und bewaffnete Standposten bei gefährdeten Luftfahrzeugen nicht Bestandteil der Luftsicherheitsgebühr.

Für alle Luftfahrtunternehmen besteht die Verpflichtung, der zuständigen Behörde die Anzahl der beförderten Fluggäste mitzuteilen. Zu erfassen sind dabei alle Passagiere, die vor Abflug oder Weiterflug einer Sicherheitskontrolle unterzogen werden. Ausgenommen hiervon sind lediglich Kinder bis zu zwei Jahren ohne eigenen Flugschein. Transfer- und Transitpassagiere, die vor Weiterflug einer Sicherheitskontrolle unterzogen werden, sind ebenfalls als Passagiere in o. g. Sinne zu erfassen. Die Flugzeugbesatzungen des betreffenden Fluges sind keine Passagiere. Dagegen sind nicht im Dienst befindliche Crew-Mitglieder als Passagiere zu betrachten.

Die Gebühr wird auf den Flughäfen Berlin-Schönefeld, Berlin-Tegel, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, Saarbrücken und Stuttgart durch die Bundespolizei (BPOL) berechnet und eingezogen, auf den übrigen Flughäfen durch die jeweilige Landesbehörde. Diese Behörden übersenden den Luftfahrtunternehmen anhand der übermittelten Passagierzahlen entsprechende Kostenbescheide. Die Luftfahrtunternehmen stellen diese Kosten ihren Passagieren in Rechnung.

Einfluss auf die Gebührenhöhe haben u. a. das Passagieraufkommen des jeweiligen Flughafens und der Standort der Sicherheitskontrollen (zentral oder direkt am Flugsteig). Der Rahmen für die Gebühr ist 2,00 EUR als Unter- und 10,00 EUR als Obergrenze (vgl. Nr. 2 der Anlage zu § 1 der LuftSiGebV). Erhöhungen innerhalb dieses Rahmens werden von den genannten Behörden anhand von Berechnungen der zu deckenden Kosten festgesetzt. In der Regel erfolgen Anpassungen jährlich zum 1. November, wobei die beabsichtigten Veränderungen der Gebührenhöhe üblicherweise ca. sechs Monate vorher, also im Mai, bekannt gegeben werden, um den Fluggesellschaften und Reiseveranstaltern die Preiskalkulation zu erleichtern. Das Bundesministerium des Innern gibt die von den Ländern und der Bundespolizei entsprechend übermittelten Gebührensätze in nachstehender Zusammenstellung bekannt.

Quelle: BMI
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Schirakowsky »

Wer ist denn Vater Staat? Unser aller Steuergeld. Und das ist immer noch sehr defizitär, Danke fürs Gespräch...
Es kommt doch auf das gleiche hinaus. Werden die Luftsicherheitsgebühren erhöht, schadet dies der Wirtschaft weil der gemeine deutsche Tourist weniger fliegt und sich in seiner "Geiz ist [Wort für "sehr toll" gesucht]" Mentalität bevormundet fühlt.
Zuletzt geändert von Schirakowsky am 20.01.2013 01:40:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von paraglider »

Schirakowsky hat geschrieben:Wer ist denn Vater Staat? Unser aller Steuergeld. Und das ist immer noch sehr defizitär, Danke fürs Gespräch...
Im Gegensatz zu allgemeinen Steuern sollen die speziell erhobene Sicherheitsgebühren aber zweckgebunden sein (siehe Zitat des BMI, da steht es gleich im ersten Satz).
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Opus Dominus
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Opus Dominus »

Es läßt einen wirklich erschaudern, wie hier einige über Arbeitssklaven meinen, herziehen zu müssen. Theoretische Milchmädchenrechnungen gehen da völlig an den Fakten vorbei. Die Betroffenen haben übrigens durchschnittlich ein Bruttoentgeld von 1416 € im Monat, da es in der Praxis gar keine Vollzeitarbeitsstellen gibt. Das macht dann netto in Steuerklasse I gerade mal 1034,83 €. Lohnende steuerfreie Zuschäge sind eigentlich nur für Feiertage nennenswert und erwähnenswert, von denen es bekanntlich in Norddeutschland ziemlich wenige gibt. Und tatsächlich, selbst so ein Arbeitssklave bezahlt im Monat bereits 81,60 € reine Steuern.
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von EK60 »

Der für morgen geplante Streik wurde von verdi abgesagt, es wird erstmal wieder verhandelt.
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von steppenwolf »

Mich wundert, wie bereitwillig hier einiges durcheinandergeschmissen wird:

Die Verdi-Forderung nach 14 €+/Stunde hat nichts mit dem Thema "Gesetzlicher Mindestlohn" gemein, da geht es um Niedriglöhne von etwa 7-8 €/Stunde! Und was das heisst, davon kenne ich genug! Ich habe dem Leiter der Personalabteilung meiner Firma ins Gesicht gesagt, das unser Unternehmen es nicht nötig hat, sich mit derartigen Verbrechergesellschaften abzugeben! Auch mein Arbeitsplatz steht auf der Abschussliste, das Thema "Outsourcing" ist mir keineswegs unbekannt!

Ein Angebot von cirka 6 Prozent halte ich für mehr als akzeptabel, bei mir waren es nur 2 Prozent!

Wer wie VERDI mit unakzeptablen Forderungen in Höhe von mehr als 20 Prozent in Tarifverhandlungen geht, muss sich nicht wundern, wenn diese scheitern! Dieses dann auf dem Rücken Unbeteiligter, nämlich der Paxe auszureiten ist eine Frechheit sondergleichen! Ein exponierter Arbeitsplatz in einem Dienstleistungsbereich, der alles lahmzulegen imstande ist bedeutet nicht, das man mal eben 20 Prozent aufwärts verlangen kann!!!

Stichwort "Arbeitssklave": Bei über 11 €/Stunde für mich kein diskussionsfähiges Thema!!! Es geht doch nicht um Südafrikas oder Botswanas Kohlenminen, auch nicht um um Textilfabriken in Bangladesh, Kambodscha oder Vietnam! Dort werden Leute für wirkliche Hungerlöhne beschäftigt, und dieses für Firmen, die ihre Produkte in unserem Wirtschaftsraum teuer an den Mann respektive die Frau bringen wie NIKE, ADIDAS usw. Ihr alle und VERDI eingeschlossen sollten mal auf dem Boden bleiben, was Löhne in Deutschland betrifft! LG Detlef
Die Stimme höhnt: Es ist soweit!
Du hörst dich schrein: Nein, noch ist Zeit!
Zum Sterben bist du nie bereit...
...dein Blut gerinnt im Sand
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Felipe Garcia »

Und Du musst es mal ganz emotions und wertfrei betrachten: Ein Vergleich mit Deinen angegebenen Ländern hinkt ja sowas von hinterher. Das was dort passiert ist natürlich ausbeute total, die nicht unterstützungsfähg ist, aber mit so einem Kommentar gibst Du praktisch den Firmen jedes Recht zur Ausbeute, so lange der Verdienst über dem Niveau eines Arbeiters einer Fabrik in Bangladesh, o.ä. liegt.
Wir leben nunmal nicht dort (was nicht heisst, dass man die Augen verschließen sollte, ganz im Gegenteil), aber was ist hier ein menschenwürdiges Leben? Wenn man arbeitet und die Rechnung am Ende bei +-0 liegt? Das man sich etwas zu essen kaufen kann? Auch, aber nicht nur. Man will seinen Kindern eine gute Bildung ermöglichen, man möchte sich auch mal einen Urlaub gönnen, man möchte sich auch mal was leisten, vor allem wenn man sieht, wie andere in den Urlaub fliegen, wie die Geschäftsleute fliegen und sich einiges leisten können, und und und. Natürlich kann man sagen, dann bilde dich weiter, dann such dir einen besser dotierten Job. Aber so einfach ist es nicht. Wenn selbst schon studierte Leute Probleme haben Arbeit zu finden, wie sieht es denn mit "geringqualifizierten" (ich hasse dieses Wort) Arbeitskräften aus?!
Man muss nicht immer den Moralapostel spielen, oder auch solche Vergleiche ziehen, wir haben in Deutschland auch schon genug Armut, selbst bei Leuten, die ARBEITEN!

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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von EK60 »

Ab Mitte nächster Woche könnte es wieder losgehen.....
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Verdi-dro ... 92121.html
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von JU52 »

Na hoffentlich geht dann hier die gleiche Diskussion nicht schon wieder von vorn los... :|
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Taliesin
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Taliesin »

JU52 hat geschrieben:Na hoffentlich geht dann hier die gleiche Diskussion nicht schon wieder von vorn los... :|
Dem kann man vielleicht vorbeugen :wink:
Im Rahmen der grundgesetzlich garantierten Tarifautonomie (Art. 9 Abs. 3 Grundgesetz) soll ein Streik, der erst nach Ablauf der Friedenspflicht zulässig ist, die Arbeitgeber dazu bewegen, den Forderungen der Gewerkschaft durch Abschluss eines entsprechenden Tarifvertrags nachzukommen.
[...]
In Deutschland gibt es kein eigenes Gesetz, das ein Streikrecht erlaubt, sondern es ergibt sich aus der Koalitions- und Vereinsfreiheit, die im Grundgesetz in Art. 9 Abs. 3 GG festgelegt ist. Ein Streik kann nach Scheitern der Tarifverhandlungen und – falls vorher vereinbart – des Schlichtungsverfahren durch die Gewerkschaften eingeleitet werden. Darüber hinaus wurden die Bestimmungen des Streikrechtes durch die Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichtes erweitert, so wurde festgelegt, dass der Streik ebenso wie der Warnstreik ein rechtmäßiges Mittel zur Durchsetzung der Tarifforderung der Arbeitnehmer ist. Dabei darf sich jeder Arbeitnehmer, ob gewerkschaftlich organisiert oder nicht, an einem (Warn-)Streik beteiligen und die Teilnahme stellt keine Verletzung des Arbeitsvertrags dar, daher sind Maßregelungen durch den Unternehmer verboten und Streikenden darf weder während des Streiks noch danach wegen der Streikteilnahme gekündigt werden.
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von paraglider »

Ja, so steht es geschrieben. Und das ist - wenn es um hoheitliche Aufgaben (Belange) geht - hinsichtlich der Auswirkungen mehr oder weniger eine Tragödie. Den in den jeweiligen Bereichen arbeitenden Menschen sei die Kohle wirklich gegönnt. Aber was sich da einmal mehr abspielt, ist m.E. nicht hinnehmbar.

Wie war das noch...
Hoheitliche Aufgaben sind solche Aufgaben, deren Erfüllung dem Staat oder anderen untergeordneten öffentlichen Ebenen kraft öffentlichen Rechts obliegen. Sie werden durch unmittelbare (Bundes- und Landesbehörden) und mittelbare Staatsverwaltung (Kommunen, berufsständische und sonstige Körperschaften sowie Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, ferner auch beliehene Private) erfüllt.
In Deutschland ist die Ausübung hoheitsrechtlicher Befugnisse gemäß Art. 33 Abs. 4 GG in der Regel als ständige Aufgabe Angehörigen des öffentlichen Dienstes zu übertragen, die in einem öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis stehen. ...
Wenn die (Bundes-) Behörden ihre Aufgaben "outsourcen" (was an sich schon mal m.E. eine ziemlich fragwürdige Angelegenheit ist), müssten sie aber wenigstens unter allen Umständen sicherstellen, dass nicht nur eine gleichwertige Entlohnung erfolgt, sondern auch die Aufgabe entsprechend der öffentlichen Ansprüche uneingeschränkt erfüllt wird.

Dass die Sicherheit an Flughäfen eine "hoheitliche Aufgabe" ist, bestreitet wohl niemand. Aber fühlt man sich - als treuer Steuerzahler, Ticketkäufer etc. - echt vereimert, wenn man so etwas zu lesen bekommt:
Aufgrund der erheblichen Auswirkungen des Streiks der Gewerkschaft Ver.di am Hamburger Flughafen werden Passagiere gebeten, nicht zum Flughafen zu fahren. ...

Am heutigen Freitag, 18. Januar 2013 sind 176 Abflüge ab Hamburg Airport geplant. Etwa 19.000 Passagiere sind von dem Streik betroffen...

Am Hamburger Flughafen liegt die Sicherheitskontrolle der Fluggäste in der Verantwortung der Bundespolizei. Sie ist eine hoheitliche Aufgabe, die von Seiten des Flughafens nicht unterstützt werden darf. Das Personal an den Passagierkontrollstellen am Hamburg Airport, die sogenannten Luftsicherheitsassistenten, sind Angestellte eines privaten Sicherheitsdienstleisters, die im Auftrag der Bundespolizei die Kontrolle der Flugpassagiere übernehmen. ...

Flughäfen und Fluggesellschaften sehen in diesem Falle die Verantwortung beim Bund, er muss dieser hoheitlichen Aufgabe zu jeder Zeit nachzukommen...

Der Bund hat die Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Sicherheitskontrollen am Hamburger Flughafen weitergehen. Denn die Kontrolle der Sicherheit ist per Gesetz eine staatliche Aufgabe, die nur stellvertretend an private Firmen weitergegeben werden kann. ...

Es gilt nun auf die Vernunft aller an den Verhandlungen Beteiligten zu hoffen, damit diese Tarifauseinandersetzung nicht weiter auf dem Rücken Unbeteiligter ausgetragen wird...
Ich frag mich einfach nur, weshalb die "ver.di-oten" in diesem Fall überhaupt jemals die Chance bekommen haben, eine Störung der öffentliche Ordnung anzuzetteln. Nochmal: "Der Bund hat die Pflicht, dafür zu sorgen, dass..."

:oops:
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ConAir
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von ConAir »

Ich finde es komisch, wie viele NEGATIV gegenüber Gewerkschaften eingestellt sind, da auch die größten Kritiker hier im Forum ANGESTELLT sind, und wohl kaum auf die Vorteile, die die Gewerkschaften in der Vergangenheit erkämpft haben verzichten möchten, ohne das man in der Gewerkschaft jemals war. Es ist viel schöner so ein BASHING a la FDP hier aufzuführen. Noch schlimmer, man läßt also andere für die eigenen Verbesserungen streiten. Wäre man konsequnet, dann brauchen die größten Kritiker hier im Forum auch nur max 2 Wochen Urlaub, keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Keine Zulagen bei Sonntags und Feiertagsarbeit, keinen Arbeitschutz, 60std/6Tage ArbeitsWoche, Erziehungsurlaub? - stell Dich nicht so an, die Frau gehört an den Herd und täglich ist man kündbar. Ach ja Rente und Krankenversicherung? Kümmert Euch mal selbst darum! Der Rest darf streiken.Ich kann den Forumsteilnehmer sehr gut verstehen, wie er hier a la FUKUSHIMA 1-2-3 abgegangen ist und einen sehr DEFTIGEN KOMMENTAR abgegeben hat. Er kennt die Arbeitsbedingungen sehr gut dort! Ich nur vom Hören und Sagen wie 95% hier im Forum!
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Maddy »

Am Mittwoch (20.02) geht es weiter.....
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von DC1030 »

Maddy hat geschrieben:Am Mittwoch (20.02) geht es weiter.....
Eigentlich bin ich bisher anderer Meinung gewesen, aber langsam finde ich das zu krass. Hier wird eine große Brechstange genommen und einfach durchmarschiert. Das hat nichts mehr mit "Druck" ausüben zu tun, sondern hier wird ganz klar ein sehr großer wirtschaftlicher- und Allgemeinschaden produziert. Ich finde die Forderungen ansich nicht überzogen, dennoch muss es einen anderen Weg geben, als jetzt jede Woche ein bis zwei Tage den GANZEN Tag zu streiken.
Gruß, Thomas

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speedbike
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von speedbike »

Gewerkschaften sind die Totengräber der Nation!
Denkt mal drüber nach liebe Verdi-Genossinnen und Genossen, wie der ohnehin schon recht ruinierte Ruf mit jeder dieser Aktionen noch schlechter wird. Wer hat denn da irgendwann noch Verständnis für irgendeinen Streik irgendeiner Gewerkschaft, selbst wenn dieser durchaus gerechtfertigt ist. Fragt doch mal bei kleinen und mitteständischen Unternehmen nach, was passieren würde wenn jeder 20%+x mehr Gehalt bekäme und ein ungelernter mit EUR 2500 Brutto nach Hause geht. So schnell könnte man das erstreikte Geld gar nicht auszahlen wie die Betriebe einer nach dem anderen in der Insolvenz verschwinden würden.
Und nun weiter gute Unterhaltung im Kinder- und Linkenforum mit angeschlossenem Aviation-Teil :mrgreen:
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von jannemann »

Gaanz schlechtes Kino, "Speedbike", aber ganz schlecht.. :roll:

Ich hoffe den letzten Satz meinst Du ja wohl nicht ernst.
Pfui Deibel..Berlusconi hätte es nicht besser schreiben können.

Scheinbar haben sich nicht alle hier bei politischen Themen im Griff.
Daher könnte man m.E. diese Rubrik auch gerne rausnehmen.
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Timur
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Timur »

Lieber Jannemann,

auch andere politische Meinungen (so sie nicht menschenverachtend sind) sollte man tolerieren.

Speedbike formuliert das sehr krass, aber man muss zugeben, dass es einen wahren Kern im Gesagten gibt. Wir stehen heute in einem globalen Wettbewerb und befinden uns wirtschaftlich nicht gerade in den rosigsten Zeiten. Trotzdem will jeder immer mehr Geld - auch ich würde mich über mehr nicht beklagen, aber da meine Abteilung gerade aufgelöst wird, würde ich mich erstmal überhaupt über einen neuen Job freuen.

Der Wille nach "mehr" ist naturgegeben. Aber wie soll man Lohnerhöhungen rechtfertigen, die
a) sehr deutlich über einem Inflationsausgleich liegen wenn gleichzeitig
b) keine Produktionssteigerung zu erkennen ist und
c) vergleichbar ausgebildete Menschen in vergleichbar verantwortungsvoller Position deutlich weniger verdienen.

Klar, jetzt könnte man sagen: Die anderen müssen halt auch mehr verdienen. Und die oberen Einkommensschichten müssen gleichzeitig auf Gehalt verzichten (da stimme ich übrigens sehr deutlich zu!). Aber dann stelle ich noch einmal die Frage nach dem "wie soll das bezahlt werden"?

Bei den Sicherheitsleuten am Airport könnte man sagen: "in dem man die Start- und Landeentgelte erhöht". Aber wie schnell das zu negativen Ergebnissen führt, haben wir an der Luftverkehrsabgabe gesehen.

Alles in allem sind die Zusammenhänge sehr, sehr kompliziert. Zu kompliziert, als dass ich sie hier weiter ausführen könnte.

Es bleibt aber festzuhalten, dass diese Streiks, die wir gerade erleben jeder Verhältnismäßigkeit entbehren.

Übrigens: Ich war bis jetzt immer Arbeitnehmer und bin für vieles, was die Gewerkschaften erreicht haben, sehr dankbar (auch wenn ich nie einen Tarifvertrag hatte). Aber Gewerkschaften dürfen nicht vergessen, dass überzogene Forderungen langfristig negative Auswirkungen haben können. Und bei ver.di hat man das Gefühl, dass es nur noch darum geht, sich selbst zu profilieren, weil einem sonst die Mitglieder davon laufen...
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Okke »

"Gewerkschaften sind die Totengräber der Nation" und "Und nun weiter gute Unterhaltung im Kinder- und Linkenforum mit angeschlossenem Aviation-Teil :mrgreen:" nehme ich nur mit Verwunderung zur Kenntnis, da kann ich Jannemann definitiv nachvollziehen. Das ist nicht einfach nur "krass" ausgedrückt, das ist mehr. Da ich mich jedoch an einer politischen Diskussion hier im Forum nicht beteiligen will - und auch nicht werde - kommt von mir hier jetzt keine weiteren Ausführungen. Manchmal sollte man jedoch schon ein wenig auf seine Wortwahl und den Umgang mit seinen Mitforisten achten. Da erwarte ich mehr - insbesondere auch von Speedbike. :roll:

Ich habe jedoch mal eine sachliche Frage:
Warum wird immer in Hamburg gestreikt? Es wurde inzwischen ja auch in Düsseldorf und Köln mitgestreikt, aber eben immer in Hamburg - warum? Warum nicht verteilter auch in Düsseldorf und Köln? Warum überhaupt nicht in anderen Städten - ist da das bestreikte Unternehmen nicht ansässig?
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von JU52 »

Okke hat geschrieben:"Gewerkschaften sind die Totengräber der Nation" und "Und nun weiter gute Unterhaltung im Kinder- und Linkenforum mit angeschlossenem Aviation-Teil :mrgreen:" nehme ich nur mit Verwunderung zur Kenntnis, da kann ich Jannemann definitiv nachvollziehen. Das ist nicht einfach nur "krass" ausgedrückt, das ist mehr. Da ich mich jedoch an einer politischen Diskussion hier im Forum nicht beteiligen will - und auch nicht werde - kommt von mir hier jetzt keine weiteren Ausführungen. Manchmal sollte man jedoch schon ein wenig auf seine Wortwahl und den Umgang mit seinen Mitforisten achten. Da erwarte ich mehr - insbesondere auch von Speedbike. :roll:
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Felipe Garcia »

Ich möchte nur noch mal wieder am Rande erwähnen: Streiken ist ein Grundrecht!
Und: Schön, dass Ihr einen Job habt, bei dem Ihr euch auch andere Wünsche erfüllen könnt (Anm. neben den Grundbedürfnissen), fliegen gehört auch dazu. Freut euch.

Over and out!
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von 747SP »

Timur hat geschrieben:Lieber Jannemann,

auch andere politische Meinungen (so sie nicht menschenverachtend sind) sollte man tolerieren.

Speedbike formuliert das sehr krass, aber man muss zugeben, dass es einen wahren Kern im Gesagten gibt. Wir stehen heute in einem globalen Wettbewerb und befinden uns wirtschaftlich nicht gerade in den rosigsten Zeiten. Trotzdem will jeder immer mehr Geld - auch ich würde mich über mehr nicht beklagen, aber da meine Abteilung gerade aufgelöst wird, würde ich mich erstmal überhaupt über einen neuen Job freuen.

Der Wille nach "mehr" ist naturgegeben. Aber wie soll man Lohnerhöhungen rechtfertigen, die
a) sehr deutlich über einem Inflationsausgleich liegen wenn gleichzeitig
b) keine Produktionssteigerung zu erkennen ist und
c) vergleichbar ausgebildete Menschen in vergleichbar verantwortungsvoller Position deutlich weniger verdienen.

Es bleibt aber festzuhalten, dass diese Streiks, die wir gerade erleben jeder Verhältnismäßigkeit entbehren.

Übrigens: Ich war bis jetzt immer Arbeitnehmer und bin für vieles, was die Gewerkschaften erreicht haben, sehr dankbar (auch wenn ich nie einen Tarifvertrag hatte). Aber Gewerkschaften dürfen nicht vergessen, dass überzogene Forderungen langfristig negative Auswirkungen haben können. Und bei ver.di hat man das Gefühl, dass es nur noch darum geht, sich selbst zu profilieren, weil einem sonst die Mitglieder davon laufen...
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von JU52 »

Felipe Garcia hat geschrieben:Ich möchte nur noch mal wieder am Rande erwähnen: Streiken ist ein Grundrecht!
...hat ja auch niemand bestritten. Man kann das gut fnden oder eben auch nicht, dass nennt man dann freie Meinungsäußerung (auch ein Grundrecht :wink: ).
...es grüßt die "alte Tante"
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Felipe Garcia
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Felipe Garcia »

JU52 hat geschrieben:
Felipe Garcia hat geschrieben:Ich möchte nur noch mal wieder am Rande erwähnen: Streiken ist ein Grundrecht!
...hat ja auch niemand bestritten. Man kann das gut fnden oder eben auch nicht, dass nennt man dann freie Meinungsäußerung (auch ein Grundrecht :wink: ).
Ich weiss ;) Wollte es nur dennoch mal erwähnt haben! Ich lasse ja auch jedem seine Meinung, deswegen misch ich mich in solch eine Diskussion auch nicht mehr aktiv ein.
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Opus Dominus »

Man lernt ja nie aus. Da sind dann echte Hasspredigten auch schon freie "Meinungsäußerung". Die Piepenbrock-Leute haben durchweg 1034€ netto bei Steuerklasse I zuzüglich geringer steuerfreierAnteile für Sonn-und Feiertag, da überwiegend Teilzeit. Aber Fakten sind ja wohl uninteressant, wenn es um Fast-Hartzer geht.
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Taliesin »

DC1030 hat geschrieben:Ich finde die Forderungen ansich nicht überzogen, dennoch muss es einen anderen Weg geben, als jetzt jede Woche ein bis zwei Tage den GANZEN Tag zu streiken.
Natürlich gibt's den, der Arbeitgeber könnte den Forderungen zustimmen :wink:
Dir ist schon klar, dass die Leute, wenn sie gerade nicht streiken, zu Konditionen arbeiten, denen sie (zumindest in dem zeitlichen Rahmen) nicht zugestimmt haben? Der Tarifvertrag und die darin vereinbarten Löhne und Stundensätze ist abgelaufen, sonst wäre der Streik illegal.
JU52 hat geschrieben:Man kann das gut fnden oder eben auch nicht, dass nennt man dann freie Meinungsäußerung (auch ein Grundrecht :wink: ).
Das Recht auf Meinungsfreiheit bedeutet erstmal nur, dass man seine Meinung sagen kann, ohne dafür rechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen, sprich: Du kommst dafür nicht in den Knast oder verlierst nicht deinen Job.
Das Recht auf Meinungsfreiheit ist kein Recht auf Kritikfreiheit. Auch andere Leute haben Meinungen und die darf auch Kritik an deiner Meinung einschließen, solange die Person nicht verunglimpft wird. Verletzter Stolz ist allerding noch keine Beleidigung.

Meinungen zeichnen sich ja idealerweise auch dadurch aus, dass sie auf Fakten beruhen. Mit Kenntnis der Fakten geschweigedenn der Rechtslage haben die Streikkritiker hier allerdings noch nicht besonders geglänzt.
Meine Fotoseite, Flugzeug- und Naturfotografie: http://taliesin-neonblack.deviantart.com
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von TurkishAirlines »

Egal welcher Job dahinter steckt, man muss sich "auch wenn nur ein bisschen" Luxus leisten können wenn man Vollzeit arbeitet. Die anderen die über 3 Jahre gelernt haben können von mir aus sich mehr Luxus gönnen. Heutzutage ist es ja schon Luxus wenn man mit dem Auto zur Arbeit fahren kann oder Verheiratet ist und Kinder hat. Vor allem sollte es für uns nicht so einfach sein die Arbeit der Sicherheitskräfte schlecht zu reden. Diesen Leuten vertrauen wir unser Leben an, wenn wir Fliegen! Ich sehe da hinter schon eine gewisse Verantwortung.

30% auf mal ist klingt recht viel aber berechtigt. Eher kritisiere ich Verdi dafür, dass man in der Vergangenheit wenig für diese Leute gemacht hat wozu Sie jetzt auf mal 30% fordern müssen um alles was verpennt wurde nachzuholen.

Begrüßen würde ich aber schon (gern auch mit mehr Wartezeit für Passagiere), dass keine Flüge ausfallen.
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von Alster68 »

TurkishAirlines hat es in meinen Augen auf den Punkt gebracht. Hätten sich Gewerkschaften wie ver.di regelmäßig um moderate
Lohnsteigerungen gekümmert wäre eine solche Lohnforderung gar nicht "notwendig". Und ja, ich bin auch davon überzeugt, das
es ver.di gar nicht mehr nur um die Belange der Mitglieder geht, sondern darum sich im "Konkurenzkampf" der Gewerkschaften zu
profilieren. Persönlich halte ich das Angebot des BDSW von 12,75 Euro sofort und 13,50 Euro im nächsten Jahr für absolut fair und
die Verweigerungshaltung von ver.di für verantwortungslos, auch ihren Mitgliedern gegenüber. Im übrigen kann es in meinen Augen
nicht sein das eine angelernte Kraft genauso viel verdienen soll wie beispielsweise so mancher qualifizierte Facharbeiter.
Wir reden hier bei 13,50 Euro schließlich nicht über Hungerlöhne.

Thorsten
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Re: Warnstreik in HAM

Beitrag von JU52 »

Taliesin hat geschrieben: Meinungen zeichnen sich ja idealerweise auch dadurch aus, dass sie auf Fakten beruhen. Mit Kenntnis der Fakten geschweigedenn der Rechtslage haben die Streikkritiker hier allerdings noch nicht besonders geglänzt.
Wie du schon erwähnst - idealerweise! Aber was sind denn die Fakten? Ich kenne sie nicht wirklich und habe meine Informationen lediglich aus der Presse, dem Rundfunk (und dem Forum :wink: ), deshalb enthalte ich mich auch bei der eigentlichen Thematik der Diskussion. Nur gibt es hier zwei extrem unterschiedliche Lager (die garantiert eh nicht auf einen Nenner kommen werden) und das Problem ist, dass man natürlich nur die "Fakten" erwähnt, die der eigenen Argumentation dienen. Wenn man ehrlich ist, dann hat die Medaille aber meistens zwei Seiten und auch bei diesem Streik gibt es meines Erachtens nicht einfach nur schwarz oder weiß.

Und abschließend sei die Frage erlaubt - haben die Streikbefürworter hier argumentativ geglänzt? :|
...es grüßt die "alte Tante"
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