Emirates nimmt Stellung zu Subventionen

Allgemeine Themen rund um die Luftfahrt, z.B. Historisches, Zukunftsperspektiven, Spekulationen etc - nicht nur auf HAM & XFW bezogen

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DC1030
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Emirates nimmt Stellung zu Subventionen

Beitrag von DC1030 »

Es gibt eine digitale Broschüre von Emirates, in der EK Stellung zu staatl. Unterstützung/ Subventionen nimmt. Sie ist zwar recht umfangreich, ich finde die Broschüre und das Thema dennoch recht interessant:

Fluggesellschaften und Subventionen: Unsere Position

Interessant ist auch, dass EK auflistet, das Lufthansa insgesamt 800 Mio. vom deutschen Staat an Zuschüssen für den Pensionsfond bekommen hat. Ist das nicht Gesetz und hat mit dem operativen Geschäft, bzw. mit der Bilanz wenig zu tun?
Gruß, Thomas

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Zak
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Re: Emirates nimmt Stellung zu Subventionen

Beitrag von Zak »

DC1030 hat geschrieben:Ist das nicht Gesetz und hat mit dem operativen Geschäft, bzw. mit der Bilanz wenig zu tun?
Für Subventionen gibt es immer eine gesetzliche Grundlage. Und wenn LH diese Pensionsgelder selber hätte stemmen müssen, hätte das sicher Einfluss auf die Bilanz gehabt. ;)

Was EK nicht erwähnt, ist, dass sie vom deutschen Staat auch indirekt subventioniert werden. Denn LH muss für seine direkten Langstreckenverbindungen mehr Luftverkehrsabgabe zahlen, als EK für eine Umsteigeverbindung via DXB.

Allerdings kann man die Dämlichkeit unserer Gesetzgeber wohl schwerlich EK zum Vorwurf machen...
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Okke
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Re: Emirates nimmt Stellung zu Subventionen

Beitrag von Okke »

Zak hat geschrieben:
DC1030 hat geschrieben:Ist das nicht Gesetz und hat mit dem operativen Geschäft, bzw. mit der Bilanz wenig zu tun?
Für Subventionen gibt es immer eine gesetzliche Grundlage. Und wenn LH diese Pensionsgelder selber hätte stemmen müssen, hätte das sicher Einfluss auf die Bilanz gehabt. ;)

Was EK nicht erwähnt, ist, dass sie vom deutschen Staat auch indirekt subventioniert werden. Denn LH muss für seine direkten Langstreckenverbindungen mehr Luftverkehrsabgabe zahlen, als EK für eine Umsteigeverbindung via DXB.

Allerdings kann man die Dämlichkeit unserer Gesetzgeber wohl schwerlich EK zum Vorwurf machen...
Für Subventionen gibt es nicht immer eine gesetzliche Grundlage - einer der wenigen Dinge, die nicht gesetzlich geregelt sein müssen. Sie finden ihren Rahmen jedoch oft in Gesetzen und im Unionsrecht. Desweiteren muss LH und EK beide für die Langstrecken ihre 45 Euro zahlen.
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Re: Emirates nimmt Stellung zu Subventionen

Beitrag von DC1030 »

Sehr interessant ist folgender Artikel:

Studie: Wirtschaft profitiert von Emirates

Kurzzusammenfassung:
-In Deutschland hängen 18.000 Arbeitsplätze von Emirates ab
-Emirates und deren Passagiere geben in Deutschland jährlich 1.6 Milliarden Euro aus
-Die Emirates Strecken führen in Deutschland nicht zu einer Reduktion bestehender Langstreckenflüge deutscher Fluggesellschaften, sondern zu einer besseren Anbindung Deutschlands
-Emirates hat zusätzlichen Bedarf geweckt für Flugreisen von Deutschland nach Nahost/ Asien und umgekehrt, es wird also vermutet, dass Emirates zusätzliche Passagiere befördert, die sonst nicht dorthin geflogen wären.

Hätte ich nicht gedacht, dass das so aussieht! Die Untersuchung stammt vom DLR.
Gruß, Thomas

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Zak
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Re: Emirates nimmt Stellung zu Subventionen

Beitrag von Zak »

Okke hat geschrieben:Desweiteren muss LH und EK beide für die Langstrecken ihre 45 Euro zahlen.
Theoretisch ja. Allein, EK bietet ab Deutschland keine Langstreckenflüge an, sondern nur Verbindungen nach DXB. Und für die müssen sie 25 Euro (bzw. 23,43 seit diesem Jahr) zahlen.

Wenn ich mit LH nach Südafrika oder Asien fliege, muss LH also 42,18 Euro zahlen (plus weitere €7,50 für Paxe, die erst zu einem LH-Hub gefeedert werden müssen).

Wenn ich mit EK zu denselben Destinationen fliege, muss EK nur 23,43 Euro zahlen.

Also wird EK faktisch auf vielen Langstreckenverbindungen mit €18,75 - 26,25 Euro pro Pax indirekt bezuschusst, dadurch, dass der Flag Carrier mit einer entsprechend höheren Abgabe belegt wird.
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flyham
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Re: Emirates nimmt Stellung zu Subventionen

Beitrag von flyham »

Angeblich will EK LH ein Konzept präsentieren mit dem LH profitieren würde sofern EK nach BER und STR fliegen darf.
http://www.arabianbusiness.com/emirates ... 57292.html
Okke
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Re: Emirates nimmt Stellung zu Subventionen

Beitrag von Okke »

Zak hat geschrieben:
Okke hat geschrieben:Desweiteren muss LH und EK beide für die Langstrecken ihre 45 Euro zahlen.
Theoretisch ja. Allein, EK bietet ab Deutschland keine Langstreckenflüge an, sondern nur Verbindungen nach DXB. Und für die müssen sie 25 Euro (bzw. 23,43 seit diesem Jahr) zahlen.

Wenn ich mit LH nach Südafrika oder Asien fliege, muss LH also 42,18 Euro zahlen (plus weitere €7,50 für Paxe, die erst zu einem LH-Hub gefeedert werden müssen).

Wenn ich mit EK zu denselben Destinationen fliege, muss EK nur 23,43 Euro zahlen.

Also wird EK faktisch auf vielen Langstreckenverbindungen mit €18,75 - 26,25 Euro pro Pax indirekt bezuschusst, dadurch, dass der Flag Carrier mit einer entsprechend höheren Abgabe belegt wird.
Das ist so nicht richtig - für die Steuer zählt nur das Endziel, nicht das Ziel der Zwischenlandung. Einzig bei einem längeren Stopover würde die niedrigere Steuer anfallen. Im übrigen muss auch der LH-Langstreckenpassagier nur einmal die Langstreckengebühr bezahlen und nicht zusätzlich für den Zubringerflug innerhalb Deutschlands.
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