Konkurrenzkampf HAM-FRA-HAM

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Timur
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Konkurrenzkampf HAM-FRA-HAM

Beitrag von Timur »

Nachdem Air Berlin die HAM-FRA Strecke aufgeben wird, weil die Lufthansa einfach zu mächtig ist, habe ich soeben gelesen, dass Easyjet daran interessiert sei, auf dieser Strecke ins Geschäft einzusteigen und sogar schon Streckenrechte beantragt habe.

Ich wäre an Eurer Meinung interessiert, ob Ihr Easyjet mehr Chancen als Air Berlin einräumt. Ich persönlich kann mir das durchaus vorstellen - insbesondere, wenn sie es schaffen sollten zwei Slots für Tagesrandverbindungen zu halbwegs menschlichen Zeiten zu ergattern...

Hier ein Auszug aus dem entsprechenden Stern-Artikel
Zwar interessiert sich auch Easyjet für die Strecke - und die Briten, die schon in Hamburg präsent sind, haben sich nach FTD-Informationen jetzt erstmals darum beworben, ab dem Herbst auch in Frankfurt starten und landen zu dürfen. Doch selbst wenn Easyjet sich trauen sollte, die Air-Berlin-Lücke zu füllen: Große Chancen werden auch den flinken Briten nicht eingeräumt.
Der gesamte Artikel findet sich unter:
http://www.stern.de/reise/deutschland/i ... -aufmacher" target="_blank
Berti.hh
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Re: Konkurrenzkampf HAM-FRA-HAM

Beitrag von Berti.hh »

Hallo

Ich glaube nicht das Sie da grosse Chancen haben. Warum, weil da kein Easyjet Hub ist keine umsteigeverbindungen, dazu kommt das Easyjet nicht grade den besten ruf bei Geschäfsleuten hat , man müste schon ca. 5-6 mal täglich hin fliegen wenn du mich fragst.

Ich finde es Schade das AB die Strecke aufgibt ich hoffe nur nicht das AB nicht andere Strecken sowie Barcelona oder Rom aufgibt.
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LevHAM
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Re: Konkurrenzkampf HAM-FRA-HAM

Beitrag von LevHAM »

Oh doch, ich kann mir Vorstellen das EasyJet da erfolgreich sein könnte, mit entsprechenden Preisen! airberlin hatte einfach das falsche Fluggerät auf der Strecke, teilweise zu Groß! Hier haben wir wieder das (in meinen Augen) bestehende Problem einer Lücke zwischen 150-Sitz-A319 und 78-Sitz-Turboprop-Q400 bei AB. Und das ist auch genau Das die Maschinen aber immer nur unter 50% Ausgelastet waren stimmt nicht. Natürlich gab es einige Flüge mit schwacher Buchung, meistens aber deutlich mehr. Umsteiger ab Frankfurt gab es ebenso wie Geschäftsreisende (en Masse!) welche teilweise auch am selben Tag wieder zurück flogen. Gibt auch Kombinationen, Hin LH Rück AB. Das ist dann immer wo die Leute am falschen Gate stehen :wink: ...

Ich sehe solche Inlandsstrecken aber sowieso sterben ... die Bahnstrecken werden am laufenden Band aus/neugebaut, die Fahrzeiten kürzer, Fliegen lohnt sich zeitlich immer weniger. Beispiel: Wenn irgendwann die Y-Trasse kommt (oder gar die Alternative: Ausbau der bestehenden Strecke Harburg - Uelzen - Hannover) wird sich die Reisezeit massiv verkürzen. Auf der Y-Trasse soll durchgehend 300kmh gefahren werden. Das verkürzt die Reisezeit zwischen Hamburg und Hannover alleine um mindestens 20-30 Minuten (jetzt Vmax 200 nur auf Teilabschnitten). Damit wird die Reisezeit mit dem ICE nach Frankfurt auf deutlich unter 4 Stunden fallen. Das reicht eventuell schon aus um eine Menge Geschäftsreisender und Menschen mit dem Ziel Frankfurt abzuwerben. Wenn man fliegt muss man auch erstmal zum Flughafen hin (vom Hbf eine knappe halbe Stunde), dann 1-2 Stunden vorher am Flughafen sein, dann eben der Flug eine Stunde Blockzeit (mindestens), dann in Frankfurt eventuelles Gepäck holen und dann auchnoch vom Flughafen in die Stadt ... Da kommt man fast auf die selbe Zeit.

Wobei: Frankfurt - Hamburg könnte eventuell gerade weit genug sein damit sowas nicht passiert, wie bei Hamburg - Berlin, Frankfurt - Köln, Paris - Marseille oder viele andere Beispiele ... Für den Flugverkehr spricht immernoch das schlechte Image der Bahn, was sich aber auch ändern könnte ...
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Fju77
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Re: Konkurrenzkampf HAM-FRA-HAM

Beitrag von Fju77 »

ICE Hamburg-Frankfurt; Easyjet hin oder her!
Sehen wir es mal mit einem Spotterauge und träumen:

Wie warscheinlich wäre es, die Paxe nach FRA nicht mehr unter zu bekommen, so daß die LH zwischendurch gezwungen sein wird größeres Fluggerät aller z.B. A333 einzusetzen? :P
Einst gab es doch mal die Zeit wo wir den 306er voll nach FRA geschickt haben.
Möglich?
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paraglider
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Re: Konkurrenzkampf HAM-FRA-HAM

Beitrag von paraglider »

Vermutlich kann man die Chancen für einen neuen Anbieter nur aus dem Gefühl heraus und höchst spekulativ beurteilen. Ob das Klarheit bringt? Ich weiß nicht...

Aber es gibt ein paar Fakten die man beim spekulieren berücksichtigen könnte:

Auf jeden Fall hat LH seit ewigen Zeiten ein ganz scharfes Auge darauf, die Strecke HAM-FRA als "quasi-Monopolist" zu bedienen. Das dürfte nicht grundlos so sein.

Schauen wir ein paar Jahre zurück: Damals gab es auf der durchaus attraktiven Strecke HAM-MUC eine Vielzahl von Anbietern die sich da regelrecht die Preise um die Ohren gehauen haben. Mit etwas Vorlaufzeit gab es returns für unter 60 DM (für die Kids hier: mit diesen DMs bezahlte man damals in Deutschland und umgerechnet waren das zur Euro-Einführung runde 30 €). Schön blöd, wer da mit der Bahn fuhr...
Zeitgleich gab es aber auf der HAM-FRA Strecke nur eine Airline: und die nannte sich Lufthansa! Wenn ich mich einigermaßen richtig erinnere, dann war auf der Strecke der günstigste Preis irgendwas um und bei 260 DM (mit vergleichbaren Vorlaufzeiten wie bei den MUC-Flügen). Alles klar?

Die eher lächerlichen Verbindungen der Air Berlin (möglicherweise hätten die ja gerne viel mehr geboten, durften/konnten aber nicht) waren nie eine ernsthafte Alternative zur übermächtigen Lufthansa.

Wer nutzt denn eigentlich die Flugverbindung HAM-FRA? Die Frage ist gewiss von zentraler Wichtigkeit um die Cahncen für "Fremdanbieter" zu beurteilen. Da wären zunächstmal all die Transitpassagiere, die den Zubringer als Anhängsel für ihren (meist interkontinentalen) Weiterflug mit ihrem Ticket bereits mitgebucht haben. Dieses Potenzial konnte Air Berlin nicht abschöpfen und Easyjet wird es erst recht nicht können. Wie auch...

Dann wären dann als nächstes jene Paxe, die nur nach FRA (oder umgekehrt nach HAM) wollen. Überwiegend dürften das Geschäftsreisende sein denen eine gewisse Flexibilität hinsichtlich Umbuchungsmöglichkeiten wichtig ist. Mit lediglich Tagesrandverbindungen kann man solche Kunden auch nicht unbedingt von der Hansa weglocken, selbst wenn es preislich interessant wäre.

Alternativ-Anbieter zur LH haben m.E. nur dann eine Chance, wenn sie sich dem restlichen Kundenkreis sehr intensiv und überzeugend zur Brust nehmen würden. Das wären dann zunächst all jene Weiterflieger, denen man ( notfalls aufgrund einer Allianz-Zugehörigkeit) Umsteigeverbindungen via FRA anbieten kann. Air Berlin konnte es nicht, weil sie ex FRA nichts anzubieten haben und auch so gut wie keine Partner zur verfügung standen. Bei Easyjet sieht es diesbezüglich sowieso finster aus.
Schlussendlich beibt eigentlich nur ein Hauptkundenkreis, der von Bedeutung ist bzw. sein könnte: und das sind diejenigen, die sich ein point to piont Ticket kaufen, um dann mit einem anderen Ticket weiter zu fliegen. Nur: wer tut sich soetwas heutzutage noch an, wenn er doch unter dem Strich für fast das gleiche Geld ein durchgehendes Ticket bekommt; sein Gepäck durchchecken kann und bei Verspätungen ein Recht auf Weiterbeförderung hat? Diejenigen, die es machen, zählen gewiss nicht zu den ausgabenfreudigsten Kunden. Und ob für die dann ausgerechnet Tagesrandverbindungen von Interesse sind, kann wohl auch bezweifelt werden.

Dass LH auf der HAM-FRA Strecke nicht wieder zum Total-Monopolisten wird, ist gewiss begrüssenswert. Aber ob da für die Mitberwerber geld zu verdienen ist, kann man wohl eher bezweifeln...
Bild

In Köln muss man sich sogar das Bier schön trinken!
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