Bei der Kaufkraft in Hamburg und Umland auf EasyJet und Ryanair zu setzen finde ich eigenartig. Fehlt nur noch dass wirklich Norwegian hier Interconti anbietet und Ryanair die Zubringer macht hi hi, dann aber voll in Hamburg
Meiner Überzeugung nach ist es im ureigenen Interesse des Hamburger Flughafens, auf Unternehmen wie easyJet und Ryanair zu setzen und das Engagement solcher Unternehmen am Standort Hamburg massiv zu unterstützen. Von der oft erwähnten Kaufkraft bekomme ich im Alltag privat wie beruflich herzlich wenig mit, wahrscheinlich, weil ich im falschen Bezirk wohne. Ich bekomme eher Armut und fehlende finanzielle Ressourcen mit. Der oft erwähnte Reichtum reicht jedenfalls offensichtlich nicht aus, dass Hamburg ein Paradies für gesund ausgelastete Flüge traditioneller Fluggesellschaften mit Vollzahlern ist. Wachstum findet im Segment der LCC´s statt und hier sollte der Flughafen das bestehende Engagement solcher Unternehmen attraktiv unterstützen und fördern. Das schafft und sichert eher Arbeitsplätze.
Es gab ja mal Zeiten, als JAL, SAA, LH (USA), Pan AM kam. gut ein Flughafen wie hier LAX wird Hamburg natürlich nie.
Ich schaue auch ab und an durch die rosa Brille in die vergangenen Epochen. Die Realität zeigt aber eine gänzlich veränderte Marktsituation. Meine japanische Mama fand es auch schön, dass JAL einst nach HAM mit der Boeing 747 kam und rückblickend empfand ich den Charme des "Dorflugplatzes" sehr schön. Man konnte durch eine Glasscheibe in der Ankunftsebene seine Angehörigen am Kofferband erspähen, die warmen Farbtöne strahlten Gemütlichkeit aus, vor dem Terminal 2 waren Schaufenster mit Postern von Fluglinien, man hörte die Triebwerke und APU´s und roch Kerosin und auf der Terrasse inklusive Eisautomat hielt man sich die Ohren zu, wenn eine BAC One-Eleven der British Airways zum Start rollte und war überrascht, wie leise doch die MD-81 der Swissair war, bevor eine elegante Boeing 727 der Lufthansa landete
Es war eben halt vieles alles anders, es wirkte gemächlicher, mit regionalem, hanseatischen Touch und man stieg in den VW Käfer und tuckerte ohne Raserei nach Hause., weil der Käfer sowieso nicht so schnell fuhr.
Und zu den Beschwerden der Anwohner, wer war zuerst da? der Flughafen oder die Anwohner, jeder der billig wohnt und in Flughafennähe zieht, kann nicht erwarten, dass es da ruhig ist.
Hätte, hätte (Fahrradkette) Hamburg relativ früh dafür gesorgt, dass zumindest in den Abflug- und Anflugschneisen keine weitere Wohnbebauung mehr erlaubt worden wäre, dann wäre das Thema Fluglärm nicht so massiv, da der relevante Lärmteppich innerhalb der Flughafengrenzen und innerhalb der Schneisen geblieben wäre. Gerade der Luftverkehr hat - wie meiner Ansicht nach kaum ein anderer Verkehrsträger - so massiv an der Reduzierung von Lärm gearbeitet. Manchmal stelle ich mir vor, dass man einmal pro Woche mal eine Caravelle oder Tupolev Tu-134 starten und landen lassen sollte, damit der Bürger merkt, wie leise heutige Flugzeuge sind. Früher grummelte und donnerte der Himmel. Die Lärmspitzen waren höher, eventuell ist gleichwohl der Dauerschallpegel durch die höhere Anzahl an Flügen gestiegen. An mindestens einem deutschen Flughafen mussten Lärmmeßstellen vor Jahren schon abgebaut werden, da der Strassenlärm größer war als der Fluglärm.
...gut ein Flughafen wie hier LAX wird Hamburg natürlich nie.
In den USA ist Luftverkehr als Massentransportmittel schon sehr lange etabliert, egal ob in Los Angeles oder in Nebraska. Ich glaube, dass die USA genauso wie einige andere Länder eben sehr früh massiv auf Flugverkehr setzten und die jeweiligen Bevölkerungen auch eine grundsätzlich andere (positivere) Haltung haben als in Deutschland. In den 1980ern wurde ich noch komisch angeguckt, wenn ich mit Lufthansa von Hamburg nach Stuttgart flog. Dies taten nur Geschäftsreisende und normal war eine Zugfahrt oder eine Autofahrt. Außerdem gab es da das Ozonloch und das Waldsterben. Die Diesellock der DB war dann natürlich salonfähiger als eine Boeing 737-200 der Lufthansa.
Just my two cents