Ich mache dafür ein neues Thema auf, weil ich das Ereignis vom 16.08. im Tages-Thread vom 28.11. für fehl am Platze halte.
Reifenplatzer sind soweit ich weiß in der Verkehrsfliegerei nicht ganz selten (aber wahrscheinlich in Relation zu den abertausenden Starts und Landungen weltweit täglich und den dabei auftretenden extremen Belastungen für die Reifen dann doch wieder selten), wobei ich keine Statistik dazu habe. Der hier angesprochene Vorfall habe laut Aerotelegraph Landeklappen am Flügel (für mich plausibel) und Schaufeln im linken Triebwerk beschädigt. Der Weg von Reifenteilen vom Hauptfahrwerk nach vorn ins Triebwerk hinein scheint mir recht lang, obwohl die Kräfte bei > V1 sicher enorm sind - gibt es aus Expertensicht ein solches Szenario häufig? Wie wahrscheinlich ist es, das Reifenteile ins Triebwerk kommen? Nicht jeder Reifen löst sich ja beim Platzen in seine Einzelteile auf. Sind Flugzeugreifen allgemein z.B. nach der Concorde-Katastrophe (bei der der Reifenplatzer ja fatalerweise von außen durch eine verlorengegangene Metalllamelle auf der Startbahn induziert wurde und nicht durch einen schwachen Reifen selbst) verändert worden, um beim Platzen möglicherweise nicht wie Geschosse durch die Gegend zu fliegen und Schäden anzurichten? Ich glaube, damals wurden als Konsequenz eher die Tanks/Flügel der Concorde strukturell verstärkt...(?)
Ich glaube, hier handelt es sich (wie bei so manchem Ereignis in der "Technik") um ein Szenario, gegen dessen potenziell unglückliche Auswirkungen man sich nicht wirklich hundertprozentig schützen kann . Klingt sehr wie ein Allgemeinplatz, aber etwas Wahres ist wohl dabei. Und das Ganze spricht ja auch nicht im Geringsten gegen die Fliegerei an sich ... versteht mich also nicht falsch, ich will hier kein Faß aufmachen, wo es nichts aufzumachen gibt.
Hier noch mal die Quellen dazu. Der Avherald spricht etwas kryptisch von "Schäden am Flugzeug", vom Triebwerk ist nicht die Rede.
Quelle aerotelegraph
Quelle avherald
Gibt es Meinungen zu diesem speziellen Fall und dem Thema im Allgemeinen?
Air Berlin Reifenplatzer 16.08.2012
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Air Berlin Reifenplatzer 16.08.2012
Gruß, Kay
Re: Air Berlin Reifenplatzer 16.08.2012
Ja, zB die der Untersuchenden Behörden, BFU und BEAGibt es Meinungen zu diesem speziellen Fall und dem Thema im Allgemeinen?
BFU = schwere Störung, starker Schaden an Klappen, Fanschaufeln, und Fahrwerk
BEA = "serious Incident", letzte Sufe vorm "Accident"
Es ergeben sich hieraus einige Fragen, die zunächst mal die Airline beantworten müsste:
Erfahren Piloten normalerweise nicht sofort über ihre FMS-Rechner dass ein Reifen Platt ist, bzw. keinen Druck hat ?
Warum wurde weitergeflogen und nicht nach HA zurückgekehrt ?
Fall1: die Piloten haben davon erfahren und sind - trotz unbekannten Schaden nach STR weitergedüst. (was schlecht wäre)
Fall2: die Piloten haben nie vom dem Reifenplatzer erfahren (was ebenfalls schlecht wäre)
Angeblich war die "D-ALTL" ja mehrere Wochen in der Wartung hiernach..was ja alleine Bände spricht.
Air Berlin sollte sich schnell eine Meinung zu diesem Vorfall überlegen, bevor die Sache noch mehr streut.
vG
J
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Re: Air Berlin Reifenplatzer 16.08.2012
Für mich steht der Fall2 zu 99% fest. Ich war ja vor Ort und hatte auch meinen Knopf im Ohr. Nach dem Start gab es keinen Funkverkehr hierzu. Ich weiß nur noch, dass ein anderer Pilot die Teile gemeldet hat und daraufhin der FollowMe kam und die Teile eingesammelt hat. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde klar, dass es Reifenteile waren.jannemann hat geschrieben: Fall2: die Piloten haben nie vom dem Reifenplatzer erfahren (was ebenfalls schlecht wäre)