BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Alles rund um die Airports in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern (BRE, HAJ, LBC, KEL, RLG, SZW ...)

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Ronaldinho
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BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von Ronaldinho »

Heute wurde bekanntgegeben, dass der Stützpunkt Hohn zu den Standorten gehört, welche im Rahmen der Bundeswehrreform bis 2017 (das meiste bereits bis 2015) geschlossen werden sollen.

Nun ist die Frage der zukünftigen Nutzung. Wäre Hohn ggf. für eine zivile Nutzung geeignet? Oder ereilt Hohn ein ähnliches Schicksal wie Leck oder Eggebek und verwildert mehr oder weniger?

Meiner Meinung nach wäre es eleganter, Jagel zu schliessen, das Immelmann-Geschwader nach Hohn zu verlegen und Jagel endgültig für die zivile Nutzung freizugeben, zumal dort in Ansätzen bereits die "Infrastruktur" existiert.
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AB737
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von AB737 »

Sry aber das AG51 nach Hohn rüber ist total unfug! Haste dir mal angeschaut was dort gerade investiert wurden ist für die UAV drohnen?
Lockheed
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von Lockheed »

technisch mag Hohn geeignet sein, aber wirtschaftlich? Wer bräuchte eine asphaltierte Bahn mitten in Schleswig-Holstein? Die Wirtschaft nicht, und der Tourismus und Privatejets sind durch Westerland, Lübeck und Kiel ausreichend abgedeckt. Hoffentlich wird nicht mal 1 € Steuergeld in Gedanken daran verschwendet.
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Ronaldinho
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von Ronaldinho »

AB737 hat geschrieben:Sry aber das AG51 nach Hohn rüber ist total unfug! Haste dir mal angeschaut was dort gerade investiert wurden ist für die UAV drohnen?
Unfug ist vieles, da kann man sich drüber streiten ob die Stationierung der UAV-Drohnen und geplante zivile Teilnutzung überhaupt vereinbar ist.
Lockheed hat geschrieben:technisch mag Hohn geeignet sein, aber wirtschaftlich? Wer bräuchte eine asphaltierte Bahn mitten in Schleswig-Holstein? Die Wirtschaft nicht, und der Tourismus und Privatejets sind durch Westerland, Lübeck und Kiel ausreichend abgedeckt. Hoffentlich wird nicht mal 1 € Steuergeld in Gedanken daran verschwendet.
Kiel existiert nur noch auf dem Papier und ist klinisch tot, Lübeck ist für die Westküste ebenso nicht existent. Eine Bahn mitten in SH wäre auch für die Westküste interessant und alle profitieren (Westerland ist eine Sache für sich). Die Wirtschaft und Tourismus hier schreit nach Infrastrukturmaßnahmen und wenn hier Messen herangeholt bzw. gehalten werden sollen, muss hier mal was passieren. Das was in LBC investiert wird, ist für mich Verschwendung von Steuergeldern ...
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jannemann
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von jannemann »

Wenn HAM mit ihrer Luftfracht in diesem Tempo so weitermacht, würde ich mich nicht wundern, wenn vorher ein Chinese daherkommt, der die Hamburger Air Cargo im 24h-Betrieb von Hohn aus abwickeln will..Bahnverlängerung um 700 m vorausgesetzt.... :mrgreen:
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ulmi76
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von ulmi76 »

jannemann hat geschrieben:Wenn HAM mit ihrer Luftfracht in diesem Tempo so weitermacht, würde ich mich nicht wundern, wenn vorher ein Chinese daherkommt, der die Hamburger Air Cargo im 24h-Betrieb von Hohn aus abwickeln will..Bahnverlängerung um 700 m vorausgesetzt.... :mrgreen:
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Was dann in der Strukturschwachen Region kein Problem darstellen dürfte und auch noch mit kommunalen Mitteln finanziert wird. :mrgreen: :mrgreen:
Gruß Silvio

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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von Maddy »

Klar, dass wieder Steuerverschwendung als Totschlagargument gegen einen Regionalairport in Schleswig Holstein angeführt werden. Das der Tourismus - die weiße Industrie - hier oben aber 7,5Mrd. Euro direkt und weitere 3,5 Mrd. indirekt an Umsatz (Zahlen von 2008) erzeugt wird gerne vergessen.
Die Straßenanbindung hier oben ist ein Witz, die A7 ist chronisch überlastet, hatten diesen Sommer sogar einen Rekordstau von 70km. Das Geld wird aber lieber in Prestigeprojekte wie die A20 inklusive (überflüssigem) Tunnel nach DK gepumpt. Das Nordfriesland deutschlandweit der einzige Landkreis ohne Autobahnanbindung ist kümmert im 21. Jahrhundert niemanden mehr. Die streikgeplagte NOB quält sich über eine teilweise eingleisige, unelektrifizierte Strecke und braucht 3 Stunden von HH nach Sylt, das ging sogar in den 70er Jahren schon schneller.
Der Lübecker Flughafen ist für die Westküste und den hohen Norden nicht erreichbar und HH ist als Ausgangspunkt für SH-Reisende auch eher unbefriedigend - 2-3 Stunden Bahnfahrt an die Nordseeküste oder Flensburg. An Sylt zeigt sich die Beliebtheit von Flugverbindungen an die Nordsee, das die umliegenden Gemeinden den Airport mitfinanzieren zeigt nur, dass sie sich der wirtschaftlichen und touristischen Bedeutung bewußt sind. Nur sind hier dem Wachstum aufgrund von Lärmschutz langfristig auch Grenzen gesetzt und der Airport ist nur für Sylt-Reisende attraktiv.
Die zivile Mitnutzung Jagels wäre alleine schon aufgrund der Intermodalität mit den anderen Verkehrsträgern deutlich der Nutzung Hohns als Zivilflughafen vorzuziehen. Jagel liegt direkt an der A7 und der Bahnlinie HH-FL-DK und ziemlich weit weg von HAM und BLL. Nach Angaben der Airgate SH stehen Investoren bereit, die ohne Steuermittel Geld investieren würden wenn nur endlich ein bisschen Rückendeckung der Politik vorhanden wäre. Und was man nicht vergessen darf: durch die alleinige Nutzung Jagels durch die Bundeswehr ist der Flughafen schon vollkommen steuerfinanziert. Die Quellmärkte des Tourismus von SH liegen in Süd- und Westdeutschland, der Schweiz und Skandinavien - alleine dies würde eine Erreichbarkeit mit dem Flugzeug sinnvoll machen. Des Weiteren klettert Kiel auf zu den Spitzenhäfen für die Kreuzfahrtindustrie und buhlt darum, Ein- und Ausschiffungshafen zu werden: Für Charterflüge um die 1000-3000 Passagiere nach Kiel zu bekommen ist deren Flugplatz aber nicht geeignet.
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von jannemann »

Schönes Plädoyer für SWH, Maddy..allein mir fehlt der Glaube.

Schau Dir mal an ,wie viele von ähnlichen Konversionsprojekten allein in den letzten 10 Jahren im wirtschaftlichen Ruin geendet sind.
Ausser Flughafen Hahn fällt mir kein nachhaltig gelungenes Projekt ein, wo aus einer Air Base ein nachhaltig erfolgreicher Flughafen geworden ist.
Jagel ist m.W.n. deutlich kleiner als Hohn, mit kürzerer Piste und weniger Abstellflächen für grössere Maschinen.
Investitionen in hoher zweistlliger Millionenhöhe wären hier vonnöten, um davon zu überzeugen dorthin zu fliegen und dort Geld zu verdienen.
Ausserdem müssten dann ja auch die Verkehrsinfrastruktur so angepasst werden, dass Familie Alpendudler ihr Auto bewusst zu Hause lässt und vom Airport möglichst unkompliziert ihr Feriendomizil in Nordfriesland erreichen kann.
Auch ohne einen Zentralen SWH-Airport hat sich der Tourismus doch gut entwickelt.

Dem Jylland-Dänen ists relativ wurscht, ob er sich nun 3 Stunden (Jagel) oder 4 Stunden (HAM) ins Auto setzt.
Letztere Stadt lädt zudem auch touristisch zu einem längeren Aufenthalt ein, was man von Rendsburg nur begrenzt sagen kann..sprich: es würde sich für die Anreise nichts revolutionäres ändern.

Ich bin daher immer noch der Meinung, dass man Potenzial für einen Frachtflughafen in der Region nicht aus den Augen verlieren sollte.
Dazu braucht man nur ein paar Hallen, einen 24h Betrieb und 3 km harten Asphalt...
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ulmi76
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von ulmi76 »

Nunja dann hast du in Hohn immer noch das Problem der Anbindung. Da würde sich Jagel auch wiederum anbieten.
Gruß Silvio

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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von AB737 »

und Jagel wird nicht gehen wegen den UAV drohnen!
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von Maddy »

@ Jannemann:

Jagel würde keine Konversation werden sondern eine zivile Mitnutzung. Rostock wäre hier ein guter Vergleich: Auch wenn sich der Flugbetrieb hier noch nicht rechnet so zeigt der Trend bei den Passagierzahlen und dem Flugangebot eindeutig nach oben. Dazu wäre noch anzuführen das - davon ausgehend ganz MV würde ihn nutzen - nur 1,6 Mio Menschen im Einzugsgebiet wohnen, die 5!!! Regionalflughäfen (Rostock Laage, Schwerin Parchim, Stralsund-Barth, Neubrandenburg und Heringsdorf) zu Auswahl haben. Bei SH sind es 2,8 Mio Einwohner auf nur Zwei-Drittel der Fläche und bei halber Arbeitslosenquote und doppelter Wirtschaftsleistung gemessen am BIP. Bei einem Vergleich muss man eben auch die unterschiedlichen Ausgangssituationen vergleichen.
Leider muss ich dich bei der Größe Jagels berichtigen: Jagel ist einer der größten Militärflughäfen Europas von der Fläche her. Er besitzt 3 Bahnen von denen zwei aktiv sind, die eine ca 2100m und die andere, komplett renovierte 2500m. Lediglich bei den Rollwegen wären ggf. Anpassungen möglich. Es kann aber auch möglich sein, dass dies im Zuge der Renovierung dieses Jahr schon passiert ist. Schließlich haben die Drohnen auch eine gewisse Größe.
Womit wir schon beim Thema Drohnen wären. Noch hat sich die Bundeswehr nicht dazu geäußert aber warum sollte ein Parallelbetrieb grundsätzlich nicht möglich sein? Ist ja nicht so als würden täglich hunderte Passagierjets den Airport anfliegen.

Über die Verkehrsanbindung habe ich schon gesprochen, sowohl in Nord-Süd als auch Ost-West-Ausrichtung kann man die Bahn nutzen. Die Küsten sind in beiden Fällen nur maximal 30km entfernt. Da hat man in anderen Destinationen deutlich längere Anreisewege. Und wenn ich Familie Alpendudler sage, dass sie statt 10 Stunden Autofahrt (inklusive Elbtunnel) und 8 Stunden Bahnfahrt auch in einer Stunde mit dem Flugzeug im Urlaub seien können denn spricht das glaube ich - gerade in Konkurrenz zu anderen Destinationen - für sich. Vor allem da die durchschnittliche Verweildauer im Urlaubsgebiet rückläufig ist, wer also nur 3-5 Tage Urlaub machen möchte wird nicht zwei Tage für An- und Abreise einplanen.

Vielleicht ist es dem Dänen wurscht, wie lange er fährt. Aber ist es dem Dänen auch wurscht wie früh er am Airport sein muss, ob er 70 Euro für eine Woche Parken bezahlen muss (wenn man zu den Ferien überhaupt noch einen Parkplatz findet), sich durch die Schlangen am Check-In und der Security quält und unter Umständen gar nicht weniger für seinen Flug/Urlaub bezahlt hat?

Fracht und Wartung sind im Konzept der Airgate SH auch erwähnt, inwiefern dies umgesetzt wird weiß ich nicht.

Ich bin nicht für einen Mega-Airport in der Pampa, aber ich bin der festen Überzeugung das ein Regionalairport in der geographischen Mitte SH´s mit so guten Anschlussbedingungen an Bahn und Autobahn durchaus eine Berechtigung hat und um vieles besser ist als Millionen in LBC zu investieren.
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jannemann
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von jannemann »

Komisch, genau diese Argumente habe ich schon in den 1990ern bei Altenburg, Weeze, Hof/Bayreuth/Karlsruhe/Baden,etc..gehört.
Und ich rede von Regionen mit wesentlich mehr Einwohnerpotenzialen, als Rendsburg und SWH.
Danach hätte angeblich die Region nur auf einen neuen Regionalflughafen gewartet. Du scheinst positiv überzeugt zu sein, dass alle nur auf Jagels "Konversion" ( :wink:) gewartet haben..ich bleibe da eher pessimistisch, wünsche dennoch eine erfolgreiche Zukunft.

Reden wir eigentlich vom selben Platz ? Bei mir auf der Karte wirkt einer der "grössten Militärflughäfen Europas" eher mickrig. :?
Keine zusammenhängende Abstellfläche, die gross genug wäre mehr als auch nur 1 737 abzufertigen.
Mit einer 2500 m Bahn scheiden dann auch Frachtzonzepte à la Parchim aus.
Aber eine tägliche TUI 738 nach PMI oder TFS...warum nicht ?
Doch die Kosten für ganz normalen Unterhalt, wie Zuwegung, Terminalbetrieb, Winterdienst, ATC, Wartung, Security, etc...übersteigen bei weitem die Einnahmen durch Lande und abfertigungsgebühren. Damüsste man schon 20-50 Flugzeuge pro Tag im Plan haben..
Um längerfristig zu funktionieren, sollte sich ein Airport ausserdem so breit aufstellen, dass der Wegfall eines Anbieters nicht das Gesamte Projekt in Frage stellen kann.
Nochmal das einzige positive Beispiel für einer erfolgreiche Konversion: HHN.. Da hier die Voraussetzungen der Infrastruktur für Frachtabfertigung vorhanden waren, gleichzeitg das Land Rheinland-Pfalz für die Konversionsprojekte einen relativ grossen Fördertopf zur Verfügung hatte und (3.) ein aufstrebender irischer Low-Cost -Anbieter händeringend eine zweite Basis auf dem Kontinent suchte, konnte ein nachhaltiges Wachstum generiert werden. HHN hatte eben richtig viel Glück gahabt. Aber wenn mich nicht alles täuscht macht selbst HHN aber bis heute ein operatives Minus.
Warum sollte also ausgerechnet Jagel funktionieren ?
Das sind die Fragen, die sich die politischen Entscheidungsträger in SWH auch stellen werden..und zwar mit Recht. Die können ihr Geld auch nur 1x ausgeben und müssen zwischen Kita und Schulförderung und tausend anderen, wesentlich wichtigeren Förderprojekten entscheiden.
Aber wer soll den Mut aufbringen für so ein Projekt die Millionen locker machen, wenns eh genug Beispiele des Scheiterns gibt ?

Welcher private investor hätte interesse daran, so ein Risiko einzugehen ? Welche Bank gibt für so ein Projekt in den heutigen Zeiten noch Geld aus ?
Hier fällt mir der alte Spruch aus den 1970ern ein: "In der Luftfahrt kannst Du ein kleines Vermögen machen..vorausgesetzt Du fängst mit einem grossen an." :wink:
Du siehst, ich bleibe skeptisch...
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ulmi76
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von ulmi76 »

Das Grundproblem ist, daß durch HAM der Bedarf ima Paxbereich gedeckt ist. Und das einzige Manko an HAM ist das Nachflugverbot, aber das ist auch nicht soooo tragisch, denn wir Menschen sind ja i.d.R. tagaktiv, und nicht besonders heiß drauf, den Urlaub mit ner Nachtschicht zu starten. Als Beispiel 3:30 Dep. => 2:30 Check in => Abreise daheim 1-1:30 => Aufstehn 24:00, das mag auch keiner.
Im Cargosektor sieht man doch an Parchim wie schwer es ist, in Gang zu kommen.
Und nach der (voraussichlichen) Lübeck-Pleite ist doch in S-H niemand mehr gewollt so ein Experiment noch einmal zu starten.

Alos nach meiner Meinung wird es Hohn so ergehen wie Eggebeck oder Leck.
Gruß Silvio

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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von Maddy »

Hey Jannemann,

ich habs mir jetzt nicht zur persönlichen Aufgabe gemacht, jemanden von seiner Meinung abzubringen sondern möchte nur Argumente vorlegen, die für eine zivile Mitnutzung sprechen.

Wieder vergleichst du Äpfel mit Birnen. Altenburg liegt 50km von LEJ entfernt und sollte sich lediglich über den Zivilflugbetrieb finanzieren. Ähnliches gilt für Weeze, wobei ich grundsätzlich 3,5 Mio Passagiere nicht schlecht finde, die Menschen in NRW aber mehr als eine handvoll große Flughäfen als Alternativen zur Auswahl haben. Auch Karslruhe und Hof liegen weniger als 100km von größeren Airports mit Linienverbindungen entfernt. Außerdem bieten Sie nicht annährend das Touristenpotenzial der Nord- und Ostsee (ohne damit jemandem auf den Schlips treten zu wollen).

Mit deinem Hahn-Beispiel widersprichst du deinen vorherigen Thesen bzgl. Steuermitteln und Abhängigkeit von einem Carrier. Und der Hahn-Airport ist so erfolgreich obwohl er aus Passagiersicht total weit ab vom Schuss liegt. Aber wie immer fallen einem ganz viele negativ-Beispiele ein aber kaum positive: wie ist es denn mit Friedrichshafen, Erfurt, Saarbrücken oder Zweibrücken. Ich kenne zwar nicht die genauen Zahlen aber die entsprechenden Betreiber investieren weil es sich anscheinend für sie lohnt. Zu deinem einzigen erfolgreichen Konversationsprojekts möchte ich noch Memmingen hinzufügen, wo man seit 2010 operativ in den schwazen Zahlen ist das mit nur knapp 1 Mio Passagieren ohne Mitnutzungsvorteile. Und auf Sylt schießen die Gemeinden einen gewissen Beitrag dazu weil sie wissen, welchen finanziellen Zuwachs die ankommenden Passagiere bringen.

Für Jagel wurde duch das unabhängige Institut Emnid und die Uni Flensburg eine Potenzialanalyse erstellt, es liegen Finanzpläne vor die ausdrücklich eine privatwirtschaftliche Finazierung vorsehen. Es wird ein bedarfsgerechtes Terminal und kein überproportionierter Palast errichtet sowie Anpassungen an Rollwegen und Parkpositionen vorgenommen. Deshalb nochmal: Terminalbau und Betrieb werden von privaten Investoren finanziert! Die luftseitige Einsatzbereitschaft wird durch die Bundeswehr sowieso schon gewährleistet. Es ist ein moderater Flugbetrieb vorgesehen, keine Mega-Airport.
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von jannemann »

Klingt ja so, als ob "Jagel/Schleswig-International Airport" bereits geritzt wäre...wir reden hier von einem Gedankenspiel, dass erst seit 48 Stunden überhaupt konkret denkbar ist.

Okay, wenn man keine negativen Beispiele als Vergleich anführen darf, sollte man auch keine positiven heranziehen.
Natürlich hat jeder Flughafenstandort in Deutschland spezifische Bedingungen, die es nur dort gibt.

Einen Widerspruch meiner Argumentation sehe ich bei HHN nicht, da es dort eben neben Ryanair noch weitere starke Nutzer (zB. das US Dept. of Defence) gibt, aber geschenkt.

Das Argument, die BW würde ja für die Betriebskosten aufkommen ist heute richtig, gilt nur solange, bis Herr de Maiziere oder einer seiner Nachfolger in der nächsten Sparrunde (und die wird sicher kommen) auch hier die Axt über den Standort fallen lässt...

Aber eigentlich redeten wir ja mal ursprünglich über Hohn, einem Standort, wo ich weitaus mehr Potenzial sehe, aber wir wollen uns nicht ständig wiederholen.. :wink:
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von HAMSpotter »

jannemann hat geschrieben:wir reden hier von einem Gedankenspiel, dass erst seit 48 Stunden überhaupt konkret denkbar ist.
Das stimmt soo nicht! Google mal nach Airgate SH!

Da findet man dann z.B. sowas:
Dazu wurde im Oktober 2005 ein Vorvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der AIRGATE SH GmbH & Co. KG unterzeichnet.
Ist also nicht erst seit 48 erst in Planung...
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von Maddy »

Hohn hat mehr Potenzial?
Rendsburg ist eine strukturschwache Kleinstadt mit 25000 Einwohnern. Die Arbeitslosigkeit liegt über, die Kaufkraft unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt. Das Flugplatzgelände hat keine direkte Bundesstraßenanbindung, liegt nicht einmal an einer der wichtigen Ost-West-Achsen. Eine Schienenanbindung fehlt und bis zur Autobahn sind es im Idealfall durch die Innenstadt 14km. Würde der Platz nördlich von Büddelsdorf liegen denn hättest du meine vollste Zustimmung. Da wo er jetzt liegt müsste Millionen in die Anbindung fließen, sowas wäre Verschwendung von Steuermitteln. Vielleicht wäre eine Nutzung für die von dir geforderte Fracht möglich, aber ist das alleine kostendeckend?

Zu deinen anderen Punkten:
Die Airgate SH plant seit 2005 eine zivile Mitnutzung, es ist also nicht erst seit 2 Tagen im Gespräch hier oben. Über die Jahre wurden verschiedene Gutachten in Auftrag gegeben und Verträge (auch mit der Bundeswehr) unterzeichnet. Momentan ist die Website "under construction", also ist dort wieder etwas in Bewegung geraten. Außerdem wiederhole ich gerne auch für dich nochmal, das eine moderate Mitnutzung angestrebt wird und keine internationaler Mega-Airport.
Klar darf man Negativ-Beispiele anführen, nur ist Hahn eben gerade nicht das von dir genannte einzige Positivbeispiel. Vor allem, kann Hahn seine Passagierzahlen halten wo die Amis sich jetzt aus dem Irak zurückziehen?

Wie man aus den Medien entnehmen konnte sind Formalität bezüglich einer Nutzung nach der Bundeswehr vertraglich geregelt. Durch die jetzige Reform wurde der Standort Jagel gestärkt und gefestigt. Ich vermute mal, die nächsten 10 Jahre wird es keine Reform mehr geben, sonst würde sich die Politik ziemlich unglaubwürdig machen.

Ich glaube, wir kommen hier nicht auf einen Nenner. Aber ich hoffe mal, ich habe dich wenigstens ein bisschen zum denken angeregt :D
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von jannemann »

Richtig, eine Annäherung unserer Positionen sehe ich nicht.
Für jedes Deiner Argumente liesse sich ein Gegenargument finden und umgekehrt wohl genauso..das bringt die Diskussion nicht weiter.

Für Dich bleibt Jagel der Favorit, das ist aus Deiner Sicht okay..ich bin da halt immer noch sehr sehr skeptisch...man sehe es mir nach.

Damit nicht alle Punkte wiedergekäut werden und hier unnötig Schärfe hineinkommt, lasse ich dieses Thema jetzt mal für 3-4 Jahre ruhen und mache mir eine Wiedervorlage für 2015.
Mal sehen wie es dann um Jagel und Hohn bestellt sein wird..

War trotzdem interessant, sich mal ausgetauscht zu haben.

Gruss
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von Beflügelt »

Bitte bitte keine Steuergeldverschwendung für noch einen weiteren sinnlosen Airport in Deutschland.
Die Region da oben ist tot - die Leute dort sind an ganz anderen Dingen als an Flugreisen interessiert... die Arbeitslosenquote ist enorm, die Kommungen allesamt strukturschwach & hochverschuldet.

Und ganz ehrlich - wer soll diesen Airport bitte nutzen? Der Tourismus? :lol: Ohne eigenes Auto ist man dort oben aufgeschmissen - öffentlichen Nahverkehr sucht man beispielsweise ab Schleswig vergeblich... zudem sind die meisten Feriengäste nicht wirklich das Klientel welches sich in ein Flugzeug setzen würde :wink:
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Re: BW-Reform - Zukunft von Hohn (+Jagel)?

Beitrag von Ronaldinho »

Beflügelt hat geschrieben:Bitte bitte keine Steuergeldverschwendung für noch einen weiteren sinnlosen Airport in Deutschland.
Die Region da oben ist tot - die Leute dort sind an ganz anderen Dingen als an Flugreisen interessiert... die Arbeitslosenquote ist enorm, die Kommungen allesamt strukturschwach & hochverschuldet.

Und ganz ehrlich - wer soll diesen Airport bitte nutzen? Der Tourismus? :lol: Ohne eigenes Auto ist man dort oben aufgeschmissen - öffentlichen Nahverkehr sucht man beispielsweise ab Schleswig vergeblich... zudem sind die meisten Feriengäste nicht wirklich das Klientel welches sich in ein Flugzeug setzen würde :wink:
Sorry aber das ist genau DIE Haltung die uns schadet und uns niemals aus dem Loch holen wird. Die Region ist schon tot, also lassen wir es auch so. Für mich als Nordfriese, der beispielweise täglich mit der überfüllten B5 zu kämpfen hat eine bodenlose Schweinerei :twisted:

Maddy hat alles perfekt auf dem Punkt gebracht, da brauche ich mich nur noch anschliessen.
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