Auf der Suche nach dem Nordlicht

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Sören
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Auf der Suche nach dem Nordlicht

Beitrag von Sören »

Kaum waren die letzten Klausuren geschrieben, stand unser “Amazing Trip to the North” auf dem Plan. Dafür, dass wir am Dienstagmorgen schon um acht Uhr mit dem Bus vom Wohnheim losfahren wollten, haben wir alle relativ spät die Abschiedsparty einer Freundin verlassen. Glücklicherweise kam ich aber ganz gut am nächsten Morgen aus dem Bett, denn ich musste meinen Koffer spontan etwas erleichtern. Die „paar Dinge“, die ich noch einpackte wogen dann doch mehr, als man sich vorstellen konnte. Getreu dem Motto „no risk, no fun“ setzten wir dann auf die Umsteigeverbindung zum Airport mit den öffentlichen Bussen, sodass das Flybussen-Kombinat (Airport Express) sich für diese Strecke nicht an uns bereichern konnte. Dafür war die Umsteigezeit knapp, doch Jorrit störte sich nicht dran „It's always nice to start a trip with some risks“. Unterwegs trafen wir dann noch auf den Rest der Truppe, sodass wir am Ende zu sechst waren.

Gegen 11.15 hob dann unser Widerøe Dash-8-Heuwender ab. Etwas über zwei Stunden flogen wir dann gen Norden, wobei es langsam immer dunkler wurde und irgendwann auch der rote Streifen am Horizont verschwand. Vom 26. November bis zum 15. Januar herrscht in Tromsø nämlich die Polarnacht. Die Sonne schafft es dann nicht über den Horizont und die Berge. Für große Freude sorgte dann die Ansage aus dem Cockpit, dass es in Tromsø schneit. Auf dem Weg übers Vorfeld von Tromsø wurde schnell klar, dass guter Schnee auch mit knackiger Kälte einhergeht. Strahlend erklärte mir Jorrit dann an der Gepäckausgabe, dass der erste Schneeball schon auf dem Vorfeld geflogen sei – direkt in Brendas Gesicht…

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Vor den Terminals brauchten wir dann einen Augenblick, bis wir den öffentlichen Bus in die Stadt fanden. Es schneite und war ziemlich windig - ziemlich kalt halt [Anm. d. Red.: Hier sollte eigentlich ein gewöhnlicher Kraftausdruck stehen, den die Forumssoftware dann aber in wtf?! verwandelte] (was natürlich niemanden von weiteren Testwürfen abhielt) und so war ich froh, als wir im warmen Bus saßen und ich mich fröhlich mampfend meinen Stullen widmen konnte. Um nichts dem Zufall zu überlassen, hatte ich vorher schon mal gekuckt, wie wir zum Hotel kommen. Allerdings ahnte ich nicht bei Google-Maps, dass der Weg zum Hotel so steil sein würde. Da in Tromsø auch konsequent mal nicht gestreut wird, hatten insbesondere Brenda und ich Mühe, unsere Koffer durch Schnee und Eis zu ziehen. Jorrit hingegen, der nur eine kleine Tasche dabei hatte, hatte größte Freude an diesem Schauspiel. Irgendwann erreichten wir dann doch unser Hotel. Zumindest dachte ich das und war somit verwirrt, als alle anderen vorbei liefen. Wir waren dann doch woanders untergebracht – glücklicherweise aber nur wenige hundert Meter entfernt. Kann mal passieren. ;-)

Schnell wurde der zimmereigene Flachbildfernseher ausgetestet – während die Mädels unten in der Sofaecke schon Pläne schmiedeten. Wir starteten dann mit einem Spaziergang durch Tromsøs Innenstadt. Im Hafen lag die Nordlys der Hurtigruten – ein Hinweis auf das, was noch kommen sollte. Denn der Hauptgrund unserer Reise war natürlich das Nordlicht – und ein büschen Schnee. Doch bei dem Schneegestöber war an kein Nordlicht zu denken. Auch die Spitze des 420m hohen Storsteinen war noch in Wolken verhüllt, doch mit der Zeit klarte es auf. Auf der 43m hohen Brücke über den Tromsøysund wurden wir zwar noch tiefgekühlt, allerdings steuerten wir dann auch geradewegs auf die erste Sehenswürdigkeit zu – die Eismeerkathedrale. Sie sieht wie ein verschachteltes Dreieck aus. Selbst mit 18mm Brennweite konnte ich sie nur ungenügend fotografieren und so braucht sie Euch auch nicht weiter interessieren. :D Zu Fuß machten wir uns dann durch eine Wohnsiedlung zur Seilbahnstation des Storsteinen auf. An wackelfreie Bilder war aber auch oben nicht zu denken, denn es war ziemlich windig da oben. Immerhin konnten wir einen Rema 1000 ausmachen, wo wir das Essen für die nächsten Tage kaufen wollten.


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Die Straßen und Wege waren vereist und so waren wir alle schwer am Schlittern und Straucheln. Irgendwann fiel Jorrit hin – quasi eine Opfergabe, denn gleichzeitig tauchte ein schwaches Nordlicht auf. Wie dünne Schleierwolken waberte es grün am Himmel und war dann auch bald wieder verschwunden. Später im Stadtzentrum war Jorrit wieder nicht zu halten. Zum Glück gingen statt seiner Knochen nur Rømme und ein Ei kaputt. Der Vorteil, wenn man auf dem Boden liegt, ist aber, dass man gut hoch kucken kann. Und so leuchtete das Nordlicht grün zwischen den Wolkenlücken auf. Später vorm Hotel klarte der Himmel immer weiter auf und das Nordlicht tanzte mit beachtlicher Geschwindigkeit am Himmel. Neben grünem Licht, gab es auch ein paar weiße und lilafarbene Abstufungen. Bevor ich meine Kamera einsatzbereit hatte, war es aber schon wieder verschwunden.

Nach dem Essen konnte ich einen Teil der Truppe zu einem Spaziergang durch die Innenstadt motivieren. Es war eine sternenklare Nacht, doch das Nordlicht zeigte sich uns leider nicht noch einmal. Dabei hätte sich ein fantastisches Motiv geboten.

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Der Dom zu Tromsø ist eine der nördlichsten Kathedralen der Welt und die einzige norwegische Kathedrale, welche aus Holz erbaut wurde. Generell scheinen sich in dieser Stadt die Superlative zu häufen, gibt es hier doch auch die nördlichste Brauerei und die nördlichste Universität der Welt.

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Am nächsten Tag gingen wir auf einen weiteren Streifzug durch die kleine Innenstadt Tromsøs.

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Gegen Mittag holte uns der Besitzer des Ferienhauses, Henry, vor unserem Hotel ab. Er wäre sogar noch mit uns einkaufen gefahren, denn in dem kleinen Dorf am Ende des Ersfjord gab es keine Einkaufsmöglichkeiten. Da wir allerdings schon vorbereitet waren, fuhren wir in dem Kleinbus und mit ABBA-Musik im Radio durch die wundervoll verschneite Landschaft um Tromsø. Eine kleine, steile und vereiste Holztreppe führte dann zum Eingang unseres Ferienhauses. Die Größe war für sechs Personen ausgezeichnet, besonders weil Küche, Essbereich und Wohnzimmer ineinander übergingen. Aber auch der Ausblick vom Sofa aus war der Hammer. Wir konnten direkt aufs Wasser, die recht hohen und schneebedeckten Berge und das Dorf sehen, welches sich wie ein schmales Band um das Fjordende legte. Dabei erinnere ich mich noch gut daran, wie begeistert wir schon bei der Buchung von dem Haus waren. Als in der Beschreibung Worte wie WiFi, Flatscreen TV und dish washer auftauchten, war das Ding schon so gut wie gebucht. ;)

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Der Wetterbericht war aber am Mittwoch nicht auf unserer Seite. Die Zeichen standen auf Schneeregen, mit 3 Grad war es eben nicht unbedingt kalt. Wir nutzten die Zeit um die Gegend zu erkunden und einen Schneemann zu bauen. Natürlich gabs auch eine Schneeballschlacht auf der vereisten Straße – wobei das Wurftalent der beteiligten Parteien noch auszubauen wäre… Besser lief da die Tütenfahrt powered by Rema 1000 auf einem abschüssigen Stück der Straße zu unserer Cabin (Schlitten konnte man die bald zerfetzen Einkaufstüten ja wirklich nicht nennen). Abends kam ich dann sogar noch erstmals in den Genuss von Tortillas. Anschließend musste unbedingt eine Runde Kniffel - oder Yahtzee, wie die Holländer es nannten, gespielt werden. Das Glück war dann aber doch auf der Seite der Anderen, sodass ich gerade noch um den letzten Platz herumgekommen bin. Aber wie heißt es so schön? Pech im Spiel, Glück mit der Aurora…oder so ähnlich. Bis dahin war es aber noch ein wenig hin. Den Tag nutzten wir daher für eine Wanderung im Schnee entlang des Fjords.

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Man hört ja immer wieder so unqualifizierte Kommentare wie „da oben isses ja immer dunkel“, „für Dunkelheit brauche ich nicht so weit fliegen“ etc. Nun sei einmal gesagt: Ja, die Tage sind dort oben verdammt kurz während der Polarnacht. Ganz duster ist es dennoch nicht. Für etwa drei Stunden hatten wir Mitte Dezember immer eine Stimmung wie zum Morgengrauen. Hinzu kommt der Schnee, der das wenige Licht natürlich reflektierte, sodass es noch ein bisschen heller wirkte. Dementsprechend war es auch ausreichend hell, als wir durch den Schnee stapften. Irgendwann zeigte sich auch der Wal, der seit einigen Tagen im Fjord umherschwamm. Aus der Ferne wirkte er nicht unbedingt groß. Dennoch tauchte er einige Male auf und sprühte eine Fontäne in die Luft.

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In Norwegen wird Weihnachten marketingtechnisch besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Neben Weihnachtsbier, Weihnachtseiern, Weihnachtsbrause, Weihnachtsmilch, Weihnachtswurst und Weihnachtskaffee, gibt es sogar Weihnachtstoilettenpapier. God jul! Sehen Sie hier das Weihnachtsbier der nördlichsten Brauerei der Welt!

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Auf dem Weg zurück wurde es langsam wieder dunkler. So denkt man um 15 Uhr, dass es doch schon wieder Zeit fürs Nordlicht und natürlich fürs Abendessen sein müsste (also ich zumindest). Gab dann ein bisschen Obst. Ein bisschen mussten wir uns aber noch gedulden. Immerhin war die Wettervorhersage gut, es sollte anfangs eine klare Nacht werden. So verbrachten wir den Nachmittag mit Spekulatius, Tee und Weihnachtsmusik im Wohnzimmer. Ein Lied durfte natürlich auch nicht fehlen. Der Cabin Song von Ylvis, in dem jedem nochmal erklärt wird, was die Norweger so an ihren kleinen Ferienhäusern schätzen.

Gegen halb acht wurde ich langsam unruhig und siehe da, ein blasser grüner Schleier war am Himmel auszumachen. Vom Italiener, der im Haus nebenan wohnte und der wohl auch für das Nordlicht hier war, ließ ich mir gleich die passenden Kameraeinstellungen geben. Mit der Zeit wurde der Schleier intensiver und ein kräftiges grünes Band hing am Himmel und wanderte ganz langsam zur Seite weg. Gleichzeitig habe ich noch nie so unglaublich viele Sterne gesehen.

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Als das Nordlicht immer schwächer wurde, gingen wir zurück. Mit einem Schuss Rum im Tee wurde uns schnell wieder warm. Gleichzeitig stellte Jorrit seinen Handywecker alle zehn Minuten, sodass immer jemand regelmäßig vor die Tür ging und nach dem Nordlicht sah. Für mehr als einen blassen grünen Schleier reichte es aber nicht, und selbst da war sich niemand so sicher, ob man sich den schon langsam einbildet. Gegen 12 Uhr gaben wir uns geschlagen. Einige liefen schon im Schlafanzug durch die Gegend, andere hatten schon Zähne geputzt, als wir noch mal vor die Tür kuckten und einen offenbar grünen Himmel vorfanden. So schnell kam ich gar nicht vom Sofa hoch und in meine Sieben-Meilen-Stiefel.

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Ladies and Gentlemen! The one and only….Aurora Borealis! Plötzlich wurde der gesamte Himmel grün und wie ein grünes flammendes Band tanzte das Nordlicht am Himmel scheinbar direkt über unseren Köpfen hinweg. Ich glaube wir waren recht laut vor Begeisterung, die Italiener verschliefen dieses großartige Schauspiel dennoch. Es war schlicht und ergreifend „awesome“! Man konnte kucken, wohin man wollte. Überall flackerte der Himmel in grün, teilweise sogar weiß und lila. Einfach unbeschreiblich schön und wohl das wundervollste Naturphänomen, das ich bisher gesehen habe.

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Am Freitag brachte uns Henry dann zum Airport. Wieder lief ABBA im Radio. Nicht nur wir kamen dann schließlich nach kleinen Querelen bei der Sicherheitskontrolle an, sondern auch unser Hunger. Aber wir hatten ja noch Chips. Moment – wer hat die Chips? Niemand?! Was ist mit den Würstchen? Auch niemand? Es folgte ein Moment verzweifelten Lachens – die Blicke mancher Norweger ließen leichte Missbilligung erahnen. War ja auch noch früh am Tag…

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Nach dem Start hatte ich einen großartigen Ausblick auf die verschneite Landschaft Nordnorwegens. Bis zum Zwischenstopp in Bodø verlegte ich mich deshalb um ein paar Reihen nach hinten, wo ein einigermaßen unzerkratztes Fenster finden ließ.

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Im Queranflug sah man noch eine landende Maschine, gleichzeitig schob sich ein Schiff der Hurtigruten durch die kleine Inselwelt und kurz darauf standen wir auch schon am Gate. Eine gute Gelegenheit mal ganz vorne vorbeizukucken und ein Pseudobild vom Cockpit zu machen. Der Copilot hatte auf seinem iPad für die Anflugkarten sowieso nur den Facebookchat offen. Er konterte aber gleich mit der Gegenfrage, ob ich mich mal reinsetzen will. Naja…warum nicht, ne?!

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Rein zu Forschungszwecken für die beliebte Reihe „Ich bin nur froh im Großraumbüro“ nahm ich also vorne rechts in diesem wahnsinnig komodigen Cockpit der Boeing 737-700 Platz. Bei so einem netten Empfang versuchte ich gleich motivierter mein Glück auf einen Cockpitmitflug auf dem Jumpseat. Der Copilot hatte keine Einwände und notierte sich meinen Sitzplatz, musste aber selbstverständlich noch den Kapitän fragen, der dem Unterfangen leider einen Strich durch die Rechnung machte. Schade, schade Schokolade! Also, liebe Leserinnen und Leser, wenn ihr über Teile von Cockpitbesatzungen in der Familie verfügt, so legt doch ein gutes Wort für mich ein. Ich bringe auch meine eigenen Stullen für den Inflight-Snack mit… ;-)

In Trondheim angekommen, brachte uns der Flybussen ins Zentrum – zu moderaten Preisen wohlgemerkt. Für sagenhafte 90NOK war die Hin- und Rückfahrt ja fast geschenkt. Optisch gesehen war es aber auch kein Highlight, bis wir das Stadtzentrum erreichten. Dort überraschte uns eine wirklich hübsch geschmückte Innenstadt, ein kleiner Weihnachtsmarkt und natürlich der Nidarosdom. Die beleuchtet steinerne Fassade mit all den Figuren an der Frontseite war auch im Dunkeln absolut beeindruckend. Nach einem kleinen Stadtrundgang ging es zurück ins Hotel.

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Abends hatten wir dann die kreative Idee, „Hey, let’s go to the pub!“. Gesagt getan – nur wurde es eher ein Abendspaziergang, denn das unter Studenten bekannte und beliebte „Studentersamfundet i Trondheim“ machte einfach schon mal Weihnachtsferien. Es folgte ein ernüchterter Streifzug durch die Stadt, doch wir fanden kein Bier zu Studentenpreisen. Teilweise wurden 0,4l sogar für knapp zehn Euro verkauft – soviel zahlt man sogar in Bergen lange nicht! Welcome to the norwegian reality!

Samstag fuhren wir mit einer alten Siemens-Straßenbahn, die durch geschmackvolle rosa- und fliederbeerfarbene Einrichtung bestach, auf etwa 200m rauf nach Bymarka. Das war eine Art park- oder waldähnliche Anlage und die Beschreibung versprach Hütten, in denen Waffeln mit Brunost verkauft wurden – wir mussten also hin. Irgendwie sah es aber vor Ort dann ganz anders als auf den Fotos im Internet aus und Waffeln gabs auch nirgendwo. Dafür fing es an zu schneien, als wir um den zugefrorenen See herumliefen. Unten in der Stadt wurde leider daraus sehr schnell Regen.

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Für Sonntag nahmen wir uns dann die Stadtfestung vor, von der man einen tollen Ausblick auf die Stadt haben soll. Auf dem Weg dorthin kamen wir auch an Trondheims Fahrradlift vorbei, der zu dieser Jahreszeit allerdings außer Betrieb ist. Und am Nidarosdom, der größten Kathedrale Nordeuropas. Einst wurden hier Könige gekrönt und begraben.

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Oben angekommen hatten wir Glück, denn es wurden bereits erste Vorbereitungen für das „adventslys“ getroffen. Ähnlich wie in Bergen, wird hier auf der „Kristiansten Festning“ jeden Adventssonntag eine weitere Kerze zum Gottesdienst entzündet. Im Schnee bekamen wir allerdings schnell kalte Füße. Gut, dass das Café mit norwegischen Waffeln nicht weit war…

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Hier in dieser kleinen Straße, die gesäumt von Cafés und Restaurants war, spielte dann sogar noch eine Swing-Band, zu deren Musik ein paar Leute auf der Straße tanzten. Dazu verteilten die Mitarbeiter eines Cafés kleine Becher von ihrem "Jule kaffee", also Weihnachtskaffee.

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Zurück im Stadtzentrum zog es uns ins warme Einkaufszentrum. Beschallt von einem mittelmäßigen Santa Claus, der diverse Weihnachtslieder auf seiner Gitarre spielte – scheinbar ohne Pause – legten wir eine Mittagspause ein. Umringt waren wir dabei von der Fraktion der rüstigen Rentner mit ihren Rollatoren, während ihre Frauen wohl durch die Geschäfte stöberten. Einige Dinge sind eben überall gleich.

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Irgendwer erinnerte sich dann glücklicherweise doch noch an den deutschen Gottesdienst, der um 16 Uhr im Nidarosdom abgehalten werden sollte. Wir schafften es sogar noch einigermaßen pünktlich und konnten so den Eintritt von 60 oder 70 NOK umgehen. Dafür singt man dann auch gerne mal ein bisschen Schneeflöckchen Weißröckchen und hält gespannt den Atem an, aus Angst, dass der Pastor beim Anzünden des Adventskranzes gleich selbst in Flammen aufgeht. Sein Glaube an Gott war aber offensichtlich stärker und es passierte nix. Dafür hatten wir nun lange genug Zeit, diese riesige Kirche auf uns wirken zu lassen. Und joa, es war schon recht beeindruckend.

Anschließend ging es zurück zum Airport – gegen kurz nach elf landeten wir nach einem schaukligen Anflug wieder in Bergen. Erschöpft, aber sehr zufrieden mit dieser Expedition zum Nordlicht.

Das wars auch schon wieder. Vielleicht konnte ich Euch ja auch ein kleinwenig für dieses wunderschöne Land begeistern. Mehr Bilder von der Reise und auch aus Bergen, gibts in meinem Flickr-Fotostream und natürlich im Blog AMLUH5G (dort auch etwas hübscher formatiert und daher auch besser für kleinere Bildschirme geeignet.

Viele Grüße
Sören
Viele Grüße, Sören

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suppenhuhn
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Re: Auf der Suche nach dem Nordlicht

Beitrag von suppenhuhn »

Klasse! :top: :top: :top:
MfG suppenhuhn

Meine Bilder gibts auf:
netAirspace

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A345
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Re: Auf der Suche nach dem Nordlicht

Beitrag von A345 »

Großartig, will auch!
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Jogi
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Re: Auf der Suche nach dem Nordlicht

Beitrag von Jogi »

Pervers gute Nordlichtbilder. Steht ganz oben auf meiner to do liste. Kannst du mal die Einstellungen verraten???
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Moonraker
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Re: Auf der Suche nach dem Nordlicht

Beitrag von Moonraker »

Schade, dass es schon wieder vorbei ist mit Norwegen und Dir, ich glaube, das passte ganz gut! Danke für die vielen abwechselungsreichen (und immer super geschriebenen) Berichte und die Fotos, auch über die anderen Kanäle :wink:.
Die Nordlichter sind mit Sicherheit das Beste, was hier jemals in diesem Bereich an Naturfotos gepostet wurde :shock: :top:! Wow!
Gruß, Kay
spotteralex
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Re: Auf der Suche nach dem Nordlicht

Beitrag von spotteralex »

Sehr geniale Bilder von den Nordlichtern! :top: :top:
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Sören
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Re: Auf der Suche nach dem Nordlicht

Beitrag von Sören »

Tusen takk, wie man in Norwegen zu pflegen sagt! ;) Vielen Dank für Eure netten Kommentare!
Norwegen und ich passten ziemlich gut zusammen, das stimmt, Kay! Ich glaube, das kam im Blog auch ganz gut durch - auch wenn ich immer mal Kritik an sämtlichen Dingen geäußert habe. :wink: Ich bin so froh, dass ich das gemacht habe. Aber wer weiß, vielleicht schaffe ich es ja im Master nochmal nach Skandinavien...

@Jogi: Anfangs hatte ich f/3.5 bei 15 Sekunden Verschlusszeit und ISO 1600. Später, als das Nordlicht stark genug war, hab ich es mit 6 Sekunden und ISO 800 geschafft. Die genauen Werte kannst du unter den Bildern bei Flickr finden. Dort sollten die EXIFs angezeigt werden. In der Vorbereitung half mir auch dieser Erfahrungsbericht: thomasguthmann.de Er gibt da ganz viele wertvolle Tipps und hat auch unglaublich schöne Nordlichter eingefangen.

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Viele Grüße, Sören

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